Die 2023er-Produktion war um 6% niedriger als noch 2022. Vergleicht man die vorjährige Produktion aber mit den Vor-Corona-Jahren, so fehlen schon fast 30%. Zwischen 2016 und 2018 lag Kanada bei rund 65 Mio. m3.
Ausschlaggebend für diesen Niedergang ist insbesondere die westkanadische Provinz Britisch-Kolumbien. Die dort beheimaten Holzindustriegiganten, wie West Fraser oder Canfor, spüren das verminderte Rundholzangebot unmittelbar. Deren Lösung war schon vor über zehn Jahren, immer neue Produktionskapazitäten woanders aufzubauen – insbesondere im Süden der USA. Canfor beteiligte sich sogar in Schweden (Vida-Gruppe).
Britisch-Kolumbien war zwischen 1999 bis etwa 2015 massiv von einer Borkenkäferkalamität betroffen, die über 700 Mio. fm Schadholz verursachte. Seither ist der jährliche Einschlag deutlich rückläufig. Hinzu kommt, dass die traditionelle Kahlschlagpraxis immer mehr in Verruf gerät, die First Nations Waldrechte zurückerhalten und weitere Umweltschutzmaßnahmen implementiert werden.
Es ist daher davon auszugehen, dass für Kanada wohl nie mehr die Vor-Corona-Levels erreichbar sein werden ‒ und das trotz Steigerungen in anderen Provinzen, wie etwa Alberta.
Da Kanada rund 85% des US-Nadelschnittholz-Imports deckt, könnte dessen Minderproduktion Möglichkeiten für die Europäer eröffnen.