„Wir arbeiten bereits seit Beginn der 2000er-Jahre mit Mühlböck zusammen. Wir sind beide Familienunternehmen. Gegenseitiges Vertrauen ist für uns entscheidend für eine erfolgreiche und langfristige Partnerschaft“, erläutert Anssi Hintsa, Eigentümer und Geschäftsführer bei Kohiwood die Hintergründe zur bereits jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Mühlböck. Doch Vertrauen ist für den erfolgreichen Unternehmer längst nicht der einzige Faktor, warum man auf Technik aus Oberösterreich setzt: „Beim Thema Holztrocknung braucht man absolute Experten und bei Mühlböck merkt man in jedem Moment, dass sie ganz genau wissen, was sie tun.“
Fokus auf Schwachholz
Der Bedarf an Trocknungslösungen ist bei Kohiwood groß und wächst stetig weiter an. Über 12 Mio. Stämme pro Jahr werden am Standort in Mittelfinnland zu hochwertigen Schnittholzprodukten für den internationalen Exportmarkt oder zu Rohware für die eigene Massivholzplattenproduktion verarbeitet. Das zahlenmäßig besonders hohe Rundholzaufkommen lässt sich schnell erklären, denn das Unternehmen spezialisierte sich bereits vor Jahren ausschließlich auf Durchforstungssortimente. Im Mittel liegen die Durchmesser der aus dem Umkreis stammenden Kiefern- und Fichtenstämme bei lediglich rund 12 cm.
„Müssen heute alles trocknen“
Je nach Marktlage legt man bei Kohiwood den Fokus mehr auf die interne Plattenproduktion oder verkauft das Schnittholz sowohl am nationalen als auch internationalen Markt. „Unsere hohe Rund- und Schnittholzqualität wird weltweit sehr geschätzt“, weiß Hintsa. In der Vergangenheit wurde noch ein Großteil der Ware frisch verkauft. Genau hier sieht der Unternehmer jedoch zunehmend Probleme: „Viele unserer levantinischen Kunden kaufen unregelmäßig und in großen Mengen. Frische Produkte lassen sich jedoch nicht so leicht auf Lager legen. Zudem setzen uns die bereits seit Wochen andauernden Streiks in Finnland, die vor allem auch den Außenhandel stark einschränken, massiv zu und lassen unser Lager weiter ansteigen. Ohne die Möglichkeit, sämtliche Ware auch qualitativ hochwertig zu trocknen, wäre unser Betriebsmodell heute wohl nicht mehr tragbar.“
Stetige Erweiterungen
Laufende Investments und Kapazitätserweiterungen sorgten dafür, dass man nun in der Lage ist, sämtliches am Standort erzeugtes Schnittholz auch entsprechend zu trocknen. Die Produkte verteilen sich dabei auf sechs Mühlböck-Frischluft-Abluft-Kammern, die auch nach über 20 Jahren im Dauereinsatz noch treue Dienste leisten, und zwei Kanaltrockner des Typs 1003 Premium. Ein erster wurde bereits 2016 installiert, der zweite nahm zu Beginn dieses Jahres seinen Betrieb auf. „Die Qualität einer kontinuierlichen Schnittholztrocknung ist unschlagbar“, sagt Hintsa und Sägewerksleiter Toni Ylivainio ergänzt: „Auch energetisch überzeugt der neue Kanal auf ganzer Linie. Anlageneffizienz ist für uns ein wichtiger Faktor. Wir betreiben alle Trocknungsanlagen fast ausschließlich mit unserer neuen 6 MW-Biomasseanlage. Die kontinuierliche Abnahmemenge der Trockner reduziert den Verbrauch und wirkt sich auch auf die gesamte Netzstabilität sehr positiv aus.“
Gleiche Leistung mit weniger Energie
Ressourceneffizienz steht bei Mühlböck ganz oben auf der Agenda – und das nicht erst seit Biomasse und Sägenebenprodukte auch einen entsprechenden Preis am Markt erzielen. „Wir bei Mühlböck haben schon früh verstanden, dass Anlageneffizienz ein entscheidender Schlüssel ist – sowohl in energetischer als auch wirtschaftlicher Sicht“, erklärt Mühlböck-Geschäftsführer Richard Mühlböck. Mit den Kanaltrocknern des Typs 1003 Premium gelingt es laut den oberösterreichischen Anlagenbauern, bis zu 50 % an Energie im Vergleich zu herkömmlichen Systemen zu sparen. Möglich macht dies ein ausgeklügeltes Zusammenspiel unterschiedlicher Trocknungszonen im Kanal, ergänzt um eine Wärmerückgewinnungseinheit, bestehend aus einer Reihe von Luft-Luft-Wärmetauschern.
Dadurch wird für den kompletten Prozess der Vortrocknung keine zusätzliche Energie mehr benötigt. „Dampfschwaden über den Trocknern gehören bei unseren neuen Systemen fast komplett der Vergangenheit an. Uns gelingt es, beinahe sämtliche Abwärme in den Prozess zu reintegrieren und so die eingesetzte Wärme bestmöglich zu nutzen“, erklärt Mühlböck.
Optimiert auf den Einsatzfall
„Durchforstungsholz ist in der Trocknung besonders schwer zu handeln, da es stark schwankende Holzfeuchtigkeiten aufweist. Das war auch für Mühlböck neu und eine Herausforderung. Sie haben jedoch von Beginn an großen Aufwand betrieben, um auch das Letzte an potenzieller Leistung und Effizienz aus der Anlage zu holen. Dafür wurden hier vor Ort etliche Tests durchgeführt, bis die Ergebnisse gepasst haben. So sehen Einsatz und Engagement aus“, lobt Hintsa die Technikabteilung Mühlböcks und resümiert zufrieden: „Die positiven Erfahrungen aus der tagtäglichen Arbeit mit dem ersten Kanal haben uns dann die Entscheidung im Vorjahr leicht gemacht. Ich habe keine Sekunde überlegt, den Auftrag erneut an Mühlböck zu vergeben.“