Glücklicher Incomac-Kunde: Franz Welte vor einem Stapel frisch getrocknetem Fichtenkantholz © Raphael Kerschbaumer
Das Vorarlberger Starkholzsägewerk und Holzhandelsunternehmen Welte Holz durchlebte ab der Jahrtausendwende eine besonders ereignisreiche Zeit. Geprägt einerseits von herben Rückschlägen, viel mehr jedoch von unternehmerischem Ehrgeiz und einer großen Leidenschaft für den wertvollen Rohstoff Holz. Die Geschichte des Unternehmens begann vor über 30 Jahren mit der Trennung des Sägewerk- und Zimmereigeschäfts der Vorarlberger Zimmerei Dobler, die folglich ein Teil der Zima-Unternehmensgruppe wurde. Das Gattersägewerk kaufte Seniorchef Erwin Welte gemeinsam mit seinem Sohn Franz, der das Unternehmen heute leitet. In den Folgejahren wurde das Sägewerk modernisiert und der Einschnitt stetig erhöht, bis 2003 ein erster Brand Teile des Unternehmens zerstörte. Noch im selben Jahr wurde mit dem Wiederaufbau begonnen und nur kurze Zeit später erstmals die 10.000 fm/J-Marke erreicht.
Doch währte die Ruhe nur wenige Jahre, denn bereits 2010 wurde das gesamte Sägewerk erneut Opfer eines Großbrands. Nach reifen Überlegungen entschloss sich Franz Welte gemeinsam mit seiner Frau Christine und den beiden Söhnen Stefan und Johannes, das Familienunternehmen erneut aufzubauen. Aufgrund verschiedener Behördenauflagen schien ein Standortwechsel mit einem damit verbundenen Neubau nahe Feldkirch als die beste Option. Welte errichtete in weiterer Folge ein gänzlich neues Bandholzsägewerk, das laut Geschäftsführer Franz Welte heute eines der „leistungsfähigsten Starkholzsägewerke der gesamten Region“ ist.
Auf Starkholz spezialisiert
Ein Qualitätsversprechen, das hält: Die Produktion astfreier Rift- und Halbriftware beginnt bei der Rundholzqualität ... © Raphael Kerschbaumer
Mit dem neuen Sägewerk konnte Welte auch die Einschnittkapazität deutlich erhöhen – „rund 50.000 fm werden es in diesem Jahr sein“, bestätigt der Hobbylandwirt. Eingekauft wird neben der Vorarlberger Bergregion vor allem auch in Süddeutschland und in der Schweiz. Zu den Eidgenossen pflegt Welte bereits seit Jahren hervorragende Geschäftsbeziehungen, sowohl bezogen auf die Rundholzbeschaffung als auch den Absatz. „Wir waren immer schon sehr an der Schweiz orientiert. Ein Markt mit ungebrochen hoher Nachfrage nach Top-Schnittholzqualitäten – diese können wir zuverlässig liefern“, erklärt Welte selbstbewusst. Die hohen Anforderungen an die Holzqualität werden spätestens beim Rundgang durchs Werk eindrucksvoll ersichtlich. Der Einschnitt beginnt bei Welte in Feldkirch bei Stärkeklasse 4a – nach oben hin gibt es faktisch keine Grenze. Für dünnere Sortimente betreibt man zusätzlich ein kleines Gattersägewerk im Schweizer Trogen nur unweit der österreichischen Grenze. Gesägt werden vorwiegend Fichtenstämme (rund 70 %), aber auch vermehrt Weißtanne, Lärche oder andere langsam gewachsene Nadelhölzer wie Zirbe oder vereinzelt Douglasie. „Wir produzieren viel Tischlerware und Fensterkantelqualität“, berichtet Welte und zeigt Bilder einer Innenverkleidung aus astfreier Weißtanne, die man für ein nahegelegenes Hotelprojekt liefern konnte.
Top beraten und termingerecht
Für die Erzeugung qualitativ hochwertiger Schnittholzprodukte ist die Holztrocknung ein wesentlicher Prozessschritt. Als die bestehenden Trocknungskapazitäten an ihre Grenzen stießen, entschloss sich Welte, erneut zu investieren und am Gelände zwei weitere Kammern zu installieren. Die Wahl fiel dabei erstmals auf die italienischen Spezialisten von Incomac. „Wir sind über Empfehlungen von Südtiroler Kunden auf Incomac gestoßen und haben folglich den Kontakt gesucht. Dabei haben wir uns von der ersten Sekunde an bestens betreut und aufgehoben gefühlt – so stelle ich mir kundenorientiertes Service und Projektmanagement vor“, findet der Vorarlberger Unternehmer lobende Worte. Nach ersten Verhandlungen auf der Ligna 2023 folgte im darauffolgenden Herbst bereits die Unterschrift. Noch im Frühsommer dieses Jahres konnte mit den ersten Lieferungen und der Montage begonnen werden. Seit September sind nun beide Incomac-Kammern zur vollen Zufriedenheit des Kunden in Betrieb.
„Die Trocknungsqualität der ersten Chargen ist einwandfrei. Installation und Inbetriebnahme liefen ebenfalls bestens und vor allem termingerecht“, informiert Welte und fährt fort: „Zudem konnte Incomac auf kleine Anpassungen, wie unseren unebenen Boden, schnell und unkompliziert reagieren. Alles in allem ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das in allen Belangen stimmig ist.“
Trocknen und Dämpfen in einem
Incomac installierte bei Welte zwei Kammern mit einer Gesamtkapazität von 160 m3 Schnittholz. Eine der beiden Kammern wurde dabei vollständig in Edelstahlbauweise ausgeführt, um zusätzlich zum Trocknen Schnittholzprodukte auch dämpfen zu können. „Die Nachfrage nach gedämpfter Ware nimmt speziell im Hotelbau laufend weiter zu. Mit der neuen Incomac-Kammer können wir die Hölzer nun selbst herstellen und eine wirtschaftliche Alternative zu Altholz anbieten“, erklärt Welte.
Was beide Kammern eint, ist das effiziente Wärmerückgewinnungssystem. Der dafür installierte Luft-Luft-Wärmetauscher inklusive Querstromvorrichtung am Dach des Trockners sorgt für eine Wärmerückgewinnung von durchschnittlich 20 bis 30 % über das gesamte Jahr hinweg. Durch die Möglichkeit, den Trockner mit bereits vorgewärmter Luft zu speisen, reduziert sich die Trocknungsgeschwindigkeit deutlich, was sich neben dem Energieverbrauch auch positiv auf die Produktivität auswirkt.
Effiziente Steuerung
Bei Welte wurde zudem bereits das moderne Steuerungssystem Flexi Dry mit dem Intervalltrocknungssystem Stop+Go installiert. Dabei werden die Lüfter der Anlage nach Bedarf des jeweiligen Trocknungsprogramms zu- oder abgeschaltet. Das intelligente Gebläsemanagement ermöglicht dabei Energieeinsparungen von bis zu 50 % im Vergleich zum Verbrauch herkömmlicher Trockner. „Eine tolle und vor allem einfach zu bedienende Software, die sich nach Bedarf auch individuell anpassen lässt“, erklärt Welte und fasst zusammen: „Bei Incomac fühlt man sich bestens aufgehoben. Man erhält sofort ein Angebot inklusive eines Zeitplans, der dann auch eingehalten wird. Würde ich heute erneut eine Trockenkammer bestellen, würde ich es wieder bei Incomac machen.“