Satelliten aus Holz haben den Vorteil, bei Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zu verglühen, ohne auf der Erde für Gefahr zu sorgen oder schädliche Substanzen freizusetzen. Das japanische Holzverarbeitungsunternehmen Sumitomo Forestry und die Universität von Kyoto arbeiten an Holzstoffen, welche resistent gegen hohe Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung sind.
Derzeit umkreisen rund 60.000 Satelliten die Erde. Nur die Hälfte davon ist von der Erde aus steuerbar und lässt sich kontrolliert über dem Südpazifik zum Absturz bringen.
Holzsatelliten helfen nicht direkt gegen den Weltraumschrott. Hier ist die kinetische Energie der gefährlichen Partikel entscheidend und nicht das Material, aus dem sie bestehen. „Wenn sich ein Teilchen auf Kollisionskurs mit der Raumstation oder einem Satelliten befindet, ist das eine Gefahr: Egal, ob es um Holz oder Aluminium geht“, berichtet spiegel.de. Für Holger Krag, Leiter des Programms Weltraumsicherheit bei der Europäischen Weltraumorganisation, ESA, Darmstadt/DE, ist Holz anstelle von Aluminium als Werkstoff „ein bisschen kurios, aber nicht komplett abwegig".
Jeder alte Flugkörper der gezielt zum Absturz gebracht wird, kann keine Kollisionen mehr verursachen. Für die letzten 100.000 m bis zum Boden braucht ein Satellit rund zehn Minuten. Ideal ist, wenn sich die Außenhülle von Satelliten nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre sich erhitzt, zerbricht und komplett aufschmilzt. „Erst wenn die Außenwände des Satelliten weg sind, können auch aus Titan oder Edelstahl gefertigte Komponenten im Inneren, wie Tanks oder Batterieboxen durch die Reibungshitze schmelzen“, informiert Krag.
Die nächsten Schritte für die japanischen Forscher sind die Entwicklung des technischen Modells des Satelliten und die Herstellung eines Flugmodells. Welche Holzart verwendet werden soll, wird noch nicht verraten.