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Siegertrophäe: Holzskulptur vom KünstlerAlexander Prandl © DI (FH) Florian Strauß

Ein Stapel Holz

Ein Artikel von DI (FH) Florian Strauß | 04.03.2008 - 16:42
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Siegertrophäe: Holzskulptur vom KünstlerAlexander Prandl © DI (FH) Florian Strauß

Der burgenländische Künstler Alexander Prandl hat die Skulpturen entworfen und gefertigt. "Ausgangspunkt für beinahe jede Holzkonstruktion ist ein Stapel getrocknetes, geschlichtetes Holz. Der geschlitzte Sockel soll dies andeuten", erläuterte Prandl sein Werk. Die Blattform sei Zeichen der Nachhaltigkeit des Rohstoffs. Durch die vier verwendeten Holzarten wollte der Künstler die Materialvielfalt der Holzbauten ausdrücken.
Die Jury hatte 51 eingereichte Objekte zu beurteilen. Eingeteilt waren sie in sechs Kategorien: Ein- und Mehrfamilienhäuser, öffentliche Gebäude, gewerbliche und landwirtschaftliche Bauten, Ferienhäuser, touristische Bauten und Um- und Zubauten. In der letzten Kategorie reichte jedoch nach Meinung der Jury die Qualität der Einreichungen nicht für eine Auszeichnung aus. Vergeben wurden sechs Preise, zehn Anerkennungen und zwei Sonderpreise: einen für holzbauliche Leistungen und einen für Umwelt und Nachhaltigkeit. Die Veranstalter und auch die Jurymitglieder bedauerten, dass kein Mehrfamilienhaus eingereicht wurde. Man wünscht sich für die Zukunft mehr Engagement in diese Richtung. Den Vorsitz der Jury hatte Arch. DI Werner Nussmüller, Graz. Weitere Mitglieder waren LIM Erwin Körner, Wien, WHR DI Rupert Schatovich, Raumplaner vom Amt der burgenländischen Landesregierung, DI Klaus Peter Schober von der Holzforschung Austria, Wien, Mag. (FH) Hubert Burböck, Redakteur Holzbau Austria, und Bettina Eder, Redakteurin der Burgenländischen Volkszeitung (BVZ).

Gute Stimmung für Holzbau

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Gewinner des Holzbaupreises Burgenland 2008 © DI (FH) Florian Strauß

Als Beurteilungskriterien wurden genannt: architektonische Gestaltung, konstruktiver Holzschutz, Ausführungsqualität, Einfügung in die Umgebung, Funktionalität und Nutzwert, Innovation Ressourcenschonung und Wirtschaftlichkeit. Von der Moderatorin der Preisverleihung, Schauspielerin Claudia Dallinger, nach Besonderheiten der Einreichungen gefragt, betonte Schatovich das Einfügen der Gebäude in die lokale Struktur. Die gute Stimmung bei Bauherren, Architekten und ausführenden Betrieben wurde hervorgehoben. Dies spiegelte sich auch im Festsaal wieder. Einige Preisüberreichungen wurden von lautstarkem Beifall und Jubelrufen begleitet.
"Die Einreichungen unseres Holzbaupreises haben gezeigt, dass der burgenländische Holzbau seit einigen Jahren den Anschluss gefunden hat. Was uns noch fehlt, ist eine größere Anzahl, vor allem beim Mehrfamilien- und mehrgeschossigen Wohnbau", erklärte DI Ernst Tschida, Obmann von proHolz Burgenland. Landesinnungsmeister Komm.-Rat Rudolf Oswald zeigte sich stolz auf die Burgenländer Holzbaubetriebe. "Wir haben das Ost-West-Gefälle in der österreichischen Holzbaubranche entscheidend verringern können."

Gekürte Häuser

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Preisträger in der Kategorie Ferienhäuser: Haus B-B in Bocksdorf © Paul Ott

In der Kategorie Ferienhäuser kürte die Jury das Haus B-B in Bocksdorf als Preisträger. "Es pfeift und schwebt über der Landschaft", hieß es in der Bewertung. Gemeint ist damit das Abheben des lang gezogenen Baukörpers vom Gelände. Auch das schwebende Geländer des umlaufenden Balkons trage zur dynamischen Qualität des Objekts bei. Die Formen des Gebäudes geben nach Meinung der Jury Antwort auf das Bedürfnis Freizeit: kurzes Verweilen statt bodenständiger Sesshaftigkeit. Die Konstruktion betreffend hob man die Modul-Bauweise und den konstruktiven Holzschutz durch große Dach-Auskragung hervor. Die Architektur des Objekts stammt von Artec Architekten, Wien. Ausführender Betrieb war Berlinger Holzbau, Alberschwende.
Das Rennen um das beste Einfamilienhaus machte das "Haus an der Mauer" in Schützen am Gebirge. Architekt DI Reinhard Schafler, Graz, konnte die Juroren mit "einfacher und klar artikulierter Baukörperform" und einem "wohlproportionierten Verhältnis zwischen Fläche und Öffnung" überzeugen. Außerdem wurden Konstruktionsdetails und Ausführungsqualität der Steirerhaus BaugmbH als beispielhaft angesehen.
In Kooperation mit proHolz Burgenland produzierte die BVZ eine Sonderbeilage zum Holzbaupreis. Sie wird gratis an 120.000 Haushalte versandt. "Wir sind mit unserer Premiere sehr zufrieden und blicken positiv auf den nächsten Preis in vier Jahren", freute sich Tschida.