„Nachdem moderne Gebäude in Tirol mit sehr hohem Energiestandard, meist im Passivhausstandard, und daher mit geringen Emissionen errichtet werden, rückt der CO2-Fußabdruck der Baumaterialien immer weiter in den Vordergrund“, so Wolfgang Streicher von der Universität Innsbruck, Arbeitsbereich Energieeffizientes Bauen. „Der Holzbau, qualitativ hochwertig umgesetzt, sowohl bei privaten Bauaufgaben, aber vermehrt auch im mehrgeschossigen Wohnbau, kann einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Holz wächst regional nach, speichert Kohlenstoff langfristig in der Konstruktion, ersetzt endliche Ressourcen und hilft damit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren“, erläuterte Dr. Annette Hafner von der Ruhr-Universität Bochum/DE. Sie bewies schon bei Europas größter Holzbausiedlung in München, wie man wissenschaftlich erarbeitete Fakten in die Praxis bringen kann: Im Prinz Eugen Park wurde eine ökologische Mustersiedlung mit 570 Wohnungen errichtet, welche als Vorbild für urbane Siedlungsräume gesehen wird.
„Der Holzbau allein wird zwar die Welt nicht retten. Neben vielen Mosaiksteinen im Zukunftsbild wird die Steigerung der Holzbauquote für Tirol sicher ein geeignetes Mittel sein, das zur Ökologisierung der Bauwirtschaft beiträgt“, so Dr. Sebastian Rüter vom Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg.
Nach dem fachlichen Austausch war allen Teilnehmern klar, dass jeglicher Beitrag zum Klimaschutz immens wichtig sein wird, um unseren Nachkommen eine lebenswerte Umwelt zu überlassen. Der Holzbau als eine sinnvolle Maßnahme zur Erreichung dieses Zieles werde in Tirol noch viel zu wenig beachtet. Er könne noch drastisch gesteigert werden. In unseren Wäldern wächst der Rohstoff Nr. 1. Tiroler Unternehmen sind für die qualitative Holzverarbeitung weltweit bekannt. Und es seien die Holzbauunternehmen, die das Handwerk vor Ort in ausgezeichneter Qualität umsetzen, argumentiert man bei proHolz Tirol.