Grossmann Bau ist seit Jahrzehnten als Spezialist für weitspannenden Holzbau und individuelle Brettschichtholz (BSH)-Produktion auf dem Markt aktiv. Für den Deutschen Alpenverein wurden runde Brettschichtholz-Stützen eingesetzt, die eine Assoziation mit Bäumen im Bergwald zulassen. Diese Stützen tragen Stahlunterzüge, auf welchen BSH-Balken (24 mal 28 cm, GL24h) die Deckenunterseite bilden. Oberseitig sind vorgefertigte Betonfertigteile (5,85 m Länge, 2,48 m Breite, 12 cm Dicke) eingebracht. Diese Holz-Beton-Verbunddecke ist sichtbar ausgeführt. Sie liegt auf Innenwänden, die aus Brettsperrholz gefertigt sind.
Bei Grossmann Bau wurde im hauseigenen Ingenieurbüro der Betonbaukörper grafisch nachgebildet. So konnte die Planung mit Holz für die Aufstockung optimal konkretisiert werden. Das relativ geringe Gewicht der Holzbauweise lässt Aufstockungen vor allem im städtischen Kontext zu und ermöglicht so eine energetische und funktionelle Ertüchtigung von Bestandsgebäuden.
Lichtdurchflutetes Atrium
Eine besondere Attraktion bietet das Atrium, das an der Nordfassade zu erkennen ist. Tagsüber sowie nachts bietet es einen Einblick in eine Holzkonstruktion, die naturverbundenen Menschen das Herz höherschlagen lässt. Ein komplettes Treppenhaus konnte neu an den Bestandsbau angebracht werden. Es dient nicht nur als zusätzlicher Rettungsweg, sondern bietet auch einen attraktiven Luftraum.
Eine Konstruktion zum Bestaunen
Die BSH-Konstruktion des sogenannten Atriums bringt im mittleren Teil den Treppenhauskern hervor. Zur Linken sowie zur Rechten wurden über eine Pfosten-Riegel-Konstruktion Kubuslufträume erzeugt, die mit Licht und Luft eine Leichtigkeit in das Gebäude bringen. Sie lassen den freien Blick nach oben über alle Geschosse zu. Die vorgehängte Glasfassade bietet von außen eine freie Sicht. Die Stützen und Balken seien in GL24h mit einer Breite von 24 cm und einer Höhe von 16 cm ausgeführt, informiert Grossmann Bau. Lediglich die Eckstützen leiten mit einer Höhe von 24 cm mehr Last ab. Die Durchleitung der vertikalen Kräfte erfolgt über durchgehende Stahldorne, die vom Bauunternehmen in die Stützen eingearbeitet wurden. Eine mit Vollgewindeschrauben in den Holzbalken eingelassene Metallplatte leitet über den mittigen Dorn die Vertikalkräfte direkt in die untere Stütze.
Die Zwischenpodeste sind in Brettsperrholz (BSP) ausgeführt. Die Treppenstufen wurden vorgefertigt und bauseits eingehoben. Die Wangen bestehen aus BSH-Elementen. Die Trittstufen sind mit Eichenholz ausgebildet. Ein weiterer Aufzugsschacht wurde zum Gebäude hin mit BSP-Elementen abgegrenzt. An diesen ist die Führung des Fahrstuhls fixiert, sodass eine freie Sicht über das Atrium möglich ist.
Zusätzlicher Konferenzsaal
Darüber hinaus wurde im Westen ein Konferenzsaal an den Bestandsbau in BSP angesetzt. Dieser lässt sich mit dem bestehenden Saal verbinden, welcher ebenso mit BSP-Sichtdecken ausgekleidet wurde. Die auskragende Konferenzsaaldecke besteht aus BSP-Elementen mit einem Überzug zur Kräfteableitung. Als Stützen dienen drei BSP-Elemente westseitig. Den Dachrandabschluss bildet eine Attika.