11054698557063.jpg

Florian Burkheiser © Schneider

Großformatige Platte

Ein Artikel von Administrator | 24.11.2003 - 00:00
Eine der größten Fremd-Investitionen in Rumänien in diesem Jahr tätigte Romply, Calarasi/RO. Die Investitionssumme liegt bei 18 Mio. €. Das Sperrholz- und Tischlerplatten-Werk ist eine 100%-ige Tochter der FB&C Handels- und Beteiligungsgesellschaft, Wiener Neudorf. Hinter dem Kürzel verbirgt sich als Inhaber die Florian Burkheiser Stiftung sowie als Partner die Familie Comaschi, Mailand/IT.
Als Geschäftsführer von Romply wurden der Stiefsohn Burkheisers Friedrich Mark sowie der Sohn Giorgio und der Neffe Michele von Angelo Comaschi eingesetzt.
11054698557063.jpg

Florian Burkheiser © Schneider

Ende 2004 Voll-Auslastung. Die Grundstein-Legung im Süden Rumäniens erfolgte im Oktober 2002, die Bauarbeiten begannen im April diesen Jahres, die ersten Anlagen wurden im September installiert.
Anfang Jänner sind die Montagearbeiten mit Ausnahme einer Presse abgeschlossen, die Produktion wird aufgenommen. Im Jänner wird die Presse für großformatigen Platten installiert, die ab März produziert werden. Ende des Jahres 2004 rechnet Burkheiser mit der Voll-Auslastung. Zum überwiegenden Teil werden neue Maschinen aus Italien, Deutschland und Österreich eingesetzt.
Bis Ende März werden in Calarasi rund 300 Mitarbeiter beschäftigt sein. Das bisher erste Pappel-Sperrholzwerk in Rumänien liegt rund 110 km östlich von Bukarest/RO im Auengebiet eines Nebenflusses der Donau.
Die Standortwahl begründet Burkheiser mit dem hohen Pappel-Aufkommen, der guten Infrastruktur mit eigenem, noch zu errichtenden Hafen, Bahnanschluss sowie ausgebauter Straße nach Bukarest. Weiterer Vorteil ist die Nähe zu bestehenden und künftigen Kunden.K(r)ampf mit rumänischen Behörden. Der Bau auf unbefestigtem Grund sowie die strikten rumänischen Bauvorschriften haben überdurchschnittliche Anstrengungen beim Errichten der Hallen verursacht: Seit im April diesen Jahres die Bauarbeiten am ehemaligen Industrieabfall-Platz begonnen haben, wurden 200.000 m³ Erde bewegt und 100.000 t Beton abtransportiert sowie 7000 m Piloten gesetzt. Es wurde 15.000 m³ Beton verarbeitet und 20.000 m³ Kies und Sand angeliefert, um den Boden zu befestigen.
„Der Aushub und die Piloten haben alleine 1,5 Mio. € verschlungen”, rechnet Burkheiser vor. Das Firmenareal umfasst 14 ha, davon sind 25.000 m² überdacht. Der Platz für einen weiteren Ausbau ist somit vorhanden.Plantagen-Holz. Das Pappel-Rohmaterial bezieht Romply von lokalen Märkten. Das Holz, der 30 Jahre alten Bäume, hat eine andere Faserstruktur und ist härter als das mitteleuropäischer Arten (bis zu 540 kg/m³).
90% des Waldes in Rumänien sind in Staatsbesitz. Ein diskutierter Gesetz-Entwurf, nachdem der Holzeinschlag von Pappeln ab Januar 2004 verboten wird, nimmt Burkheiser gelassen hin: „Man kann sich nicht leisten, Holz, das in 2 Jahren kaputt ist, nicht zu verwerten.” Für die kommenden 30 bis 40 Jahre sind genügend Pappeln in den Donau-Auen vorhanden, zudem werden in Zukunft Aufforstungen forciert.
Erfahrungen auf diesem Gebiet bringt Comaschi mit dem vom ihm 1958 gegründeten Unternehmen I.C.T.A., Mailand/IT, mit. Der Hersteller von Sperrholz aus Pappel und Fichte, Tischlerplatten, furnierten und auch mit MDF beschichtete Platten bezieht das Rohmaterial aus von ihm aufgeforsteten Plantagen in Italien. Die Kapazität von I.C.T.A. liegt bei 10.000 m³/J Sperrholz und 150.000 m²/J furnierter Platten.
Romply-Facts
Investition: 18 Mio. €
Mitarbeiter (ab März): 300
geplante Kapazität: 50.000 m³/J Sperr- und
25.000 m³/J Tischler-/Stäbchen-Platten
geplanter Umsatz: 17 Mio. €/J später bis 30 Mio. €/J
Großflächen-Schalungsplatten. Neben Pappel wird in Calarasi Birke und Fichte zu technischem Sperrholz, Stab- und Stäbchenplatten verarbeitet und bei Bedarf auch befilmt. Einsatz finden die Plattenwerkstoffe als Schalung, im Fahrzeugbau und zum Teil in der Möbel- und Türenindustrie.
Romply wird in Europa das erste Unternehmen sein, das in der Lage ist, Sperrholz in den Größen 6,8 m auf 2,5 m herzustellen. Dazu steht eine große Presse mit 4 Etagen zur Verfügung. Daneben wurden 2 Pressen mit 15 Etagen im Pressformat von 2,6 m auf 1,85 m bestellt. Mit der Beschichtungs-Anlage lassen sich die 6,8 m lange Platten befilmen. Die Gesamt-Kapazität wird auf 50.000 m³/J Sperr- und 25.000 m³/J Tischler-/Stäbchenplatten geschätzt.Vertrieb über Agenten. In der Anfangsphase wird der Großteil der Produktion nach Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, Belgien, Holland und in Länder des nahen und mittleren Ostens exportiert. Aber auch der rumänische Markt wird neben den Nachbarländern Tschechien, Polen und Slowakei bearbeitet.
Der Vertrieb der Romply-Produkte erfolgt über Agenten mit Exklusiv-Verträgen. Diese Fachleute stammen zum Teil aus den ab 1985 von Burkheiser gegründeten ausländischen Baillou-Büros, die teilweise zu Finnforest gehören.