world forest id

Intelligentes Modell gegen sanktioniertes Holz

Ein Artikel von Jakob Wassermann (für holzkurier.com bearbeitet) | 12.06.2024 - 10:53

Das Team der Organisation World Forest ID, Washington/US, analysierte die chemische Zusammensetzung Tausender Baumproben. Mithilfe statistischer Modelle und künstlicher Intelligenz wurde anschließend eine Datenbank entwickelt. Diese soll es Zollbehörden und Zertifizierungsstellen ermöglichen, die Herkunft von Holz mittels einfacher Labortests zu überprüfen.

Obwohl die Datenbank noch nicht fertiggestellt ist, nutze der Möbelgigant Ikea diese bereits, um Lieferanten auf sanktioniertes Holz zu überprüfen. Auch belgische Behörden konnten dank der Datenbank bereits 260 t illegal aus Russland eingeführtes Holz beschlagnahmen, wie aus einem Bericht des Wall Street Journal (WJS) hervorgeht.

World Forest ID nutzt derzeit zwei Tests, um die chemische Zusammensetzung der Proben zu analysieren. Einer davon misst den Anteil stabiler Isotope, die von Faktoren wie Niederschlag oder Temperatur beeinflusst werden. Die andere Methode analysiert Spurenelemente, wie Magnesium oder Kupfer, die, basierend auf dem Untergrund, variieren.

Die Ergebnisse werden schließlich mithilfe statistischer Methoden und maschinellen Lernens räumlich interpoliert, wodurch World Forest ID die chemischen Zusammensetzungen von Bäumen auch in Regionen, in denen keine Proben entnommen wurden, vorhersagen kann. Laut WSJ beträgt die Genauigkeit des Modells 40 bis 60%.