Die Ziegler Group betreibt in Plößberg eines der größten Sägewerke Deutschlands. Neben zwei Spanerlinien sorgen ein Gatterwerk, eine Bandsäge- und eine Kreissägelinie für einen Einschnitt von ungefähr 1,8 Mio. fm/J. Seit 2017 wird das Werk in dritter Generation geführt. Um dem technischen Fortschritt gerecht zu werden, baut man kräftig. Eines der Projekte wurde im vergangenen Jahr abgeschlossen: Aufgrund der guten Erfahrungen mit Holtec-Sortierlinien entschied man sich erneut für denselben Hersteller. Die Wahl fiel auf die mittlerweile am Markt etablierte Chainless-Variante.
Viel Technik auf engem Raum
Auf 42 ha wuchs im Laufe der Zeit ein beachtlicher Standort. Inzwischen kümmern sich 520 Mitarbeiter auf zwei Lang- und zwei Kurzholzplätzen um den Einschnitt des Sägewerks. Verarbeitet werden dabei vorwiegend Fichte und Kiefer. Aufgrund der technischen Ausstattung ist es möglich, auch Sondersortimente einzuschneiden. Wie Willi Ziegler, Seniorgeschäftsführer, im Gespräch verrät, war es immer ein Anliegen, auch Nischenmärkte zu erschließen.
Bei der Besichtigung des Werkes wird klar, was gemeint ist: Die mannigfaltige Ausstattung auf einem hohen technischen Niveau lässt darauf schließen, dass eine große Produktdiversität zu erreichen ist. Vier Rundholzplätze, fünf Sägelinien verschiedener Typen, fünf Hobellinien am Standort Plößberg und drei weitere im ehemaligen Hobelwerk Dippel in Pressath/DE helfen dabei. Die Trocknungsanlagen werden zurzeit erweitert. Nach Vollendung kann eine Kapazität von etwa 500.000 m3 erreicht werden. All das braucht Platz. Auf dem Unternehmensgelände kann man als Fremder leicht den Überblick verlieren. Viele Hallen und Anlagen, enge Durchfahrtswege und geschäftige Mitarbeiter verleihen ein besonderes Flair.
Von Zügen und Mehl
Das hauseigene Logistikunternehmen mit 85 Lkw unterstützt die Rundholzanfuhr in dem 120 km betragenden Einkaufsradius. Ein wesentlicher Bestandteil ist aber auch der Holzimport mittels Zügen. Diese können in Wiesau entladen und das Rundholz kann zur Verarbeitung nach Plößberg gebracht werden. Sägenebenprodukte werden zum größten Teil verkauft.
Das Sägemehl liefert man an Pelletshersteller und die Spanplattenindustrie. Etwa 80 % der Hackschnitzel werden für die Zellstoffherstellung verwendet, der Rest geht ebenfalls in die Spanplattenindustrie. Ein KWK sorgt für die Bereitstellung der nötigen Energie. Es ist in der Lage, 11 MW bereitzustellen, 1,8 MW davon elektrisch. Wie Ziegler im Gespräch betont, ist ein weiteres in Planung.
Karibisches Bauholz
Das Produktportfolio ist vielfältig. „Alles, was der deutsche Holzhandel braucht,“ beschreibt es Ziegler pragmatisch. Neben Bauholz werden Verpackungs- sowie Gartenholz, Hobelware und Dachlatten produziert. Fertigprodukte gelangen zum Großteil nach Hamburg, wo sie umgeschlagen werden. Von hier aus werden etwa 65 % der Ware in die Welt verschifft. Die Karibik, Nordafrika, Großbritannien, der Mittlere Osten und der europäische Binnenmarkt sind Zielmärkte der Gruppe.
Aus Erfahrung Holtec
Vor allem die guten Erfahrungen mit den Sortieranlagen von Holtec waren ausschlaggebend für die Investition in neue Technologien. Alle Sortieranlagen der Ziegler Group stammen von dem Spezialisten aus Hellenthal/DE. Der gute Kundenkontakt erleichterte dabei die Modifikation. Vermessen wird mit dem System von Jörg Elektronik. Der Entrinder aus dem Hause Nicholson ermöglicht eine Sortierung von bis zu 160 m/min. Reduziert wird mit Baljer & Zembrod. Das westfälische Unternehmen Lehde stellte die 60 Sortierboxen zur Verfügung. Wie Valentin Huppertz, Verkaufsleiter Holtec, betont, stecken bei dieser Anlage die Besonderheiten im Detail. Ein Beispiel hierfür sind etwa die professionellen Einhausungen. Der sehr große Bedienstand schafft ein gutes Arbeitsumfeld. Auch der Produktionsleiter des neuen Rundholzplatzes, Josef Richtmann, ist von der Anlage überzeugt. Besonders der wartungsarme Service ist ihm positiv aufgefallen. Seit 2017 ist die neue Sortieranlage nun in Betrieb.