Die Erderwärmung des vergangenen Jahrhunderts verschiebt laut Waldverband Österreich die Baumgrenze um 300 Höhenmeter nach oben. Vor dem Hintergrund des Klimawandels starten in der Steiermark die Landesregierung, die Landwirtschaftskammer (LK) sowie proHolz die Initiative „Wald:Stark“. Diese richtet sich an Waldbesitzer und -nutzer sowie all jene, die sich für einen klimafitten Forst interessieren.
Die heimischen Wälder sind von einem hohen Fichtenanteil geprägt. Andere Baumarten sind resistenter, doch die Auswirkungen des Klimawandels setzen die Fichte in vielen Regionen des Landes zunehmend unter Druck. „Die Ergebnisse der vorangegangenen dynamischen Waldtypisierung durch die Landesforstdirektion ermöglichen bei Neupflanzungen die Wahl der richtigen klimafitten Baumart für den jeweiligen Standort. Dazu wurde im Zuge von ‚Wald:Stark‘ eine App entwickelt, die für jeden Standort die ideale Baumart empfiehlt“, erläutert Landesrat Johann Seitinger. Zu diesen Standortfaktoren zählen neben der Seehöhe auch die Bodenbeschaffenheit sowie die prognostizierte Temperaturzunahme in den nächsten Jahrzehnten.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes ist die richtige Waldpflege. So steigert eine fachgerechte Durchforstung die Vitalität sowie Stabilität des Bestandes und erhöht die Biodiversität in der bodennahen Flora und Fauna. Das dafür notwendige Know-how liefern die Berater der LK-Steiermark. Das geerntete Holz wird in der Möbelindustrie verarbeitet oder im Holzbau verwendet.
Letzteres ist eine besonders nachhaltige Verwendungsmöglichkeit, da im Vergleich zu anderen Baustoffen bei der Produktion von Holz CO2 gebunden wird.
Die Initiative „Wald:Stark“ hat Leuchtturmcharakter, weil hier ganzheitlich für den klimafitten Forst, ein gutes Klima und damit die Zukunft der Steiermark, zusammengearbeitet wird. „In das Projekt sind sowohl Besitzer und Nutzer als auch die Generationen von morgen miteingebunden. Mit Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung wird der Forst stark für die Zukunft gemacht“, fasst proHolz Steiermark-Obmann Paul Lang zusammen.