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Finanzierung adaptiert

Ein Artikel von Administrator | 03.05.2004 - 00:28
Zurück an den Start heißt es bei der Finanzierung des promo_legno-Werbekostenbeitrages. „Mit dem Beschluss der 10 größten heimischen Sägewerke, den Beitrag mit 1. Mai nicht mehr zu fakturieren, aber 25 Cent für jeden nach Italien exportieren Kubikmeter zu bezahlen, ist die Finanzierung für 2004 gesichert”, eröffnete Komm.-Rat DI Hans-Michael Offner der Abordnung des italienischen Holzhandels-Verbandes Fedecomlegno am 30. April in Pörtschach.Mehrheit dabei. Der Fachverband der Holzindustrie wird sich bemühen, auch die restlichen wesentlichen Export-Sägewerke zur freiwilligen Zahlung von 25 Cent zu überzeugen. „Dann wäre 80% der nach Italien exportierten Schnittholz-Menge erfasst”, rechnet Offner vor.
Offner monierte in Pörtschach, dass die promo_legno-Vorschreibung sehr früh beendet wurde. Dem schloss sich Komm.-Rat DI Herbert Kulterer an: „Wir haben auf 84% der Rechnungen die Holzwerbung vorgeschrieben. Der Rückfluss lag bei 76%.”Neue Ideen für Finanzierung. Den italienischen Marktpartnern unterbreitete man in Pörtschach neue Modelle für die Finanzierung von promo_legno. Denn: Dass man dieselbe nicht weiterführen wolle, wurde von niemanden angedacht. Ein Modell, das man ab 1. Jänner 2005 praktizieren könnte, wäre die Abführung eines Prozentsatzes des Italienumsatzes. Etwa: 0,25%. Offner: „Das ist eine Größenordnung, die sich jeder bei den Bankspesen holen kann.” Weiters wird man sich bemühen, italienische Leitbetriebe mit ins promo_legno-Boot zu holen.
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Holzwerbung notwendig. Von Seiten der Fedecomlegno drückte Dr. Roberto Tengg sein Bedauern über die Änderungen der bilateralen Holzwerbung aus. Da die Zahlungen nicht generell vorgeschrieben waren, sei der Geldfluss von italienischer Seite stockend verlaufen, erläuterte er. Gerade in Zeiten intensiver Werbung für Kunststoff und Beton in Italien sei es notwendig, auch für Holz zu werben, forderte er.
Beide Seiten vereinbarten nun bis zum nächsten Treffen Ende August eine Nachdenkpause einlegen zu wollen.Ruhe bewahren. Was den Start der ehrgeizigen bilateralen Holzwerbung ebenfalls behindert hat, war das Marktumfeld. „In einer schwieriger Verkaufssituation ist es umso anspruchsvoller, freiwillige Zahlungen zu lukrieren”, formulierte es Offner. Der lange Winter und das schlechte Wetter behinderten bisher den Verkauf in Italien. Er fordert daher „Nerven zu bewahren” und empfiehlt „Ruhe”.
Wer die Möglichkeit hat, exportiert gegenwärtig auf Märkte die laufen - wie in die USA. Dort geht es „mehr als gut” (Offner). Der Überseemarkt nimmt vor allem Hauptwaren-Sortimente, aber auch mindere Qualitäten auf. In Japan stimmt der Mengenabsatz, die Preise sind leicht im Steigen begriffen.
Levante kommt. Da auch der Heimmarkt - nimmt 40% des Einschnittes auf - bei den Hauptwaren-Sortimenten den Erwartungen entspricht, sieht Offner Alternativen zum Italienmarkt.
Außerdem belebt sich nach dem Stillstand auch das „Problemkind Levante” (Offner) wieder. Dort gebe es erstmals wieder Aktivitäten. Zusätzlich tun sich für Anfallware neue Märkte auf: Griechenland, Großbritannien und Spanien.
In das selbe Horn stösst der Geschäftsführer von Mayr-Melnhof Holz Mag. Alfred Jechart: „Auch für mindere Qualitäten sind die USA ein Entlastungsmarkt. Die notwendigen neuen Dimensionen sind zu bewältigen. Rundholzpreis-Erhöhungen in Rumänien haben geholfen, Marktanteile in der Levante zurückzugewinnen. Den Export dorthin behindert allerdings der geschrumpfte Schiffsraum. Zum Teil muss man sich mit Container-Transport behelfen.”Wirtschaftlich Probleme. Für Italien musste Tengg von einer negativen gesamtwirt-schaftlichen Entwicklung berichten. Nach einem schrumpfenden BIP im IV. Quartal 2003 hat sich der Rückgang im I. Quartal 2004 sogar noch beschleunigt. Tenggs Vorschau auf das 2. Halbjahr: „Keine Verbesserung.”
Unternehmen, die sich auf Renovierungen und Dach-Bauten spezialisierten, lukrierten 2003 allerdings Umsatzzuwächse um die 20%. Klassische Holzprodukte (Schmalware, Pfosten, uso trieste, 23-mal-10-er) hätten dann allerdings in den ersten 4 Monaten enorme Einbußen hinnehmen müssen.Jetzt geht’s los. „Trotz besserem Wetter im April hat sich die Situation dann überraschenderweise nochmals verschlechtert”, wundert sich Tengg. „Der italienische Holzhandel erhofft sich jetzt aber einen normalen Geschäftsverlauf.”