Kompakte Einheit

Nach dem Brand des Hobelwerkes von Ziegner, Ebersdorf, Ende 2005 entschlossen sich die beiden Geschäftsführer Johann Ziegner jun. und sen., das Werk wieder aufzubauen. „Das Feuer ist durch einen Kabelbrand ausgebrochen, stehen geblieben sind lediglich ein paar Hallen-Stützen”, erläutert der Senior-Chef.
Die gesamte Mechanisierung im neuen Werk stammt wieder von TC Maschinenbau, St. Veit/Glan. „Wir waren bei der vorherigen Produktion Ausrüster und konnten Ziegner auch diesmal von unserer Lösung überzeugen”, freut sich TC-Geschäftsführer Ing. Peter Spendier.

In zwei Bauetappen. Die Hobelwerks-Mechanisierung wurde von TC Maschinenbau in zwei Etappen geliefert: Im Mai installierte das Unternehmen die Paketaufgabe, Entstapelung und Zuführung zur Hobelanlage Hydromat 2000 von Weinig, Tauberbischofsheim/DE, und einer Stapelanlage. Seit einem Monat sind nun auch die Kleinbund-Bildung sowie die zweite Stapelung in Betrieb.
Nach der Kippentstapelung und Vereinzelung sind drei Kappsägen für Null-, Trenn- und Endschnitt installiert. Die Hobelanlage schafft Vorschübe bis 120 m/min. Damit ergibt sich eine Leistung bei der Zuführung von 30 Stück pro Minute bei 4 m-Ware. Das Hobelwerk ist für Längen von 2,5 bis 5 m ausgelegt. „Mit Klimmzügen sind auch 6 m - allerdings ohne Endkappschnitt - möglich”, erläutert Spendier.

Zwei Varianten. Hinter der Hobelung beurteilt der Bediener im Online-Betrieb die Ware: Eingeteilt wird in A- und B-Qualität sowie Ausschuss. Letzterer gelangt via Förderband direkt zur Kappmaschine OptiCut 350 von Dimter, Illertissen/DE. Die beiden Sortimente können an zwei Stapelplätzen getrennt paketiert werden. Bei einer Anlage ist eine automatische Lattenlegung für Verlustlatten mit fünf Magazinen möglich.
Ein besonderes Feature, das TC Maschinenbau in dieser Form erstmals installierte und es in einer etwas abgespeckteren Version schon im vorherigen Werk gab, betrifft die Bündelanlage. Die gesamte Fördereinrichtung für den Online-Betrieb wird ähnlich eines Paternosters mit einem Kettenantrieb nach oben angehoben und fixiert. Darunter finden sich zwei Plätze - wieder für A- und B-Qualität - zur Kleinbund-Bildung. Außerdem hat TC Maschinenbau auch hier ein Förderband für die Ausschuss-Ware Richtung Kappanlage integriert. Der Bediener stapelt die Ware händisch. Sind die Bunde fertig, fährt der Tisch nach unten, wo diese an zwei Stellen mit einem PP-Band gebündelt werden. Eine der beiden Umreifungsgeräte ist auf die jeweilige Länge der Ware verfahrbar. Anschließend hebt ein Paternoster die Bunde wieder nach oben, und sie werden zur Stapeleinheit transportiert.

Viel Spezialsortimente. Ziegner hobelt jährlich 25.000 m³. Neben der neuen Produktion gibt es auch noch ein bestehendes Hobelwerk. „Die Erzeugung teilt sich auf die beiden Linien auf, wobei wir aber auf jeder nur einschichtig arbeiten”, betont Ziegner sen. Schwerpunktmäßig erzeugt man in Ebersdorf Spezialsortimente. „Um konkurrenzfähig zu bleiben und ein komplettes Hobelprogramm anbieten zu können, müssen wir aber auch Standardware führen”, so der Geschäftsführer.
Bedient wird vorwiegend der regionale Markt - vom Häuslbauer über Zimmereien bis zum Holzhändler. Aber auch im Export ist das Unternehmen aktiv: Etwa 35% der Menge wird in Italien, Ungarn und Spanien abgesetzt.

Ziegner-Facts

Geschäftsführer: Johann Ziegner sen. und Johann Ziegner jun.
Mitarbeiter: 14
Erzeugung: 25.000 m³/J
Holzarten: 40% Kiefer, 40% Fichte, 20% sib. Lärche
Produkte: Spezialsortimente bei Hobelware sowie Standardware
Absatz: Zimmereien, Holzhandel, Private
Export: 35% (Italien, Spanien, Ungarn)

TC Maschinenbau-Facts

Gegründet: 1994
Geschäftsführende Gesellschafter: Ing. Peter Spendier, Gerald Dolzer
Mitarbeiter: 63
Mechanisierungen für: Rundholzplatz, Sägewerk, Schnittholz, Hobel-, Leimholzwerk
Märkte: Österreich, Slowenien, Italien, Deutschland, Frankreich, Belgien, Holland, Russland