1948 von Josef Rettenmeier als Handelsbetrieb mit kleinem Sägewerk gegründet, entwickelte sich das Unternehmen kontinuierlich zu einer modernen Holzindustrie mit mehreren Werken in Europa. „Er wollte seine eigenen Ideen realisieren und sah mit Weitblick Chancen in einer für die damalige Zeit aufkommenden Nische der Schwachholzbearbeitung”, gedachte Vorstandssprecher Dr. Josef Rettenmeier in seiner Ansprache seinem 2006 verstorbenen Vater Josef Rettenmeier, von dem er und sein Bruder Helmut vor allem das Gefühl für den Markt gelernt haben.
„Mit seiner Art und seinen schwäbischen Tugenden Fleiß, Strebsamkeit, Sparsamkeit und die Besinnung auf Tradition hat er für uns die Grundlage gelegt, die wir fortentwickelt haben. Grenzüberschreitende Exportaktivitäten waren schon in den 1960er-Jahren Normalität”, führte er weiter aus. Die Phase der Internationalisierung diente dem strategischen Aufbau von Auslandsstandorten in Lettland und der Slowakei. „Diese Phase ist noch nicht abgeschlossen”, sagte Dr. Josef Rettenmeier. „Wer weiß, welcher weitere Standort im Osten bald das Rettenmeier-Logo tragen könnte”, deutete auch Helmut Rettenmeier an.
Neuer Standort
Dem derzeit schwierigen Marktverlauf der Sägeindustrie blickte Dr. Josef Rettenmeier mit Optimismus entgegen: „Ein schwankendes Rundholzangebot und unvorhergesehene Marktentwicklungen sind für uns zu einer Branchenimmanenz geworden, die wir immer gut meistern konnten.”
Rohstoff gesichert
Helmut Rettenmeier nannte vor allem zunehmende Kalamitäten eine Prüfung für Forst- und Holzwirtschaft. „Rundholz ist unser wichtigster Kostenfaktor”, sagte er. „Eine verlässliche Holzversorgung zu auskömmlichen Preisen ist entscheidend für unseren Erfolg.” Bei der Standortsuche spiele stets die Nähe zum Rohstoff und eine gute Verkehrsinfrastruktur eine dominante Rolle. Durch den Bahnanschluss aller Werke könne man das Holz bei Engpässen auch über weitere Distanzen einkaufen.Dr. Rudolf Freidhager, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) und bedeutender Holzlieferant für Rettenmeier, sprach von einer innovativen Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen. Bei wechselndem Verlauf des Rundholzmarktes habe es einen Zuammenhalt „durch dick und dünn” gegeben. Für die Idee langfristiger Verträge und Frei Werk-Lieferungen sei Rettenmeier sehr offen gewesen.
Markenstrategie
Als Kunde kam Jürgen Roggemann stellvertretend für den Holzhandel zu Wort. „Rettenmeier hat früher und schneller als andere beim Geschäft an den Kundennutzen gedacht, und damit Erfolg gehabt. Die Branche beneidet Sie um den Begriff Zunftholz”, bekannte er offen.Mit diesem Begriff sei es Rettenmeier gelungen, beim Kunden Emotionen zu wecken, sagte er in Bezug auf die Rettenmeier-Markenphilosophie mit Namen wie Zunftholz für ökologische Holzbauprodukte oder Outdoor Wood für Terrassendielen oder Holz im Gartenbereich.
Rettenmeier
Gründung: 1948Vorstand: Dr. Josef Rettenmeier, Helmut Rettenmeier und Dietmar Breithaupt
Standorte: Wilburgstetten/DE, Burgbernheim/DE, Hirschberg/DE, Gaildorf/DE, Liptovský Hrádok/SK, Polomka/SK, Inčukalns/LV, Ramstein/DE
Mitarbeiter: 1600 Einschnitt: 3 Mio. fm/J