KVH ist ein Massen- und Pfennigprodukt, da wird man nie viel damit verdienen”, erklärt Ferdinand Schneider, Geschäftsführer von Gebr. Schneider Holz. Er sieht KVH als Bauholzersatz. In den vergangenen fünf, sechs Jahren habe KVH das Listen-Bauholz abgelöst. In diesem Bereich konnte im Unternehmen jedoch kein Wachstum erzielt werden, da die KVH-Mehrmengen rückläufige Bauholzmengen verursachten. „Rein technisch gesehen könnte man 80% der KVH-Lieferungen durch Bauholz ersetzen. Wir haben beim Bauholz 3 bis 5% Gewinn. Das ist annähernd das Gleiche wie bei KVH und auch gerechtfertigt. Mehr ist einfach nicht drinnen. Man wird die Preise nicht um 10% erhöhen können und dann 10% mehr verdienen. Dazu ist das Produkt zu einfach”, resümiert der Geschäftsführer. Das Unternehmen beliefert viele kleine Kunden, die ein komplettes Bauvorhaben ordern. Es werden sämtliche benötigten Teile geliefert. „KVH ist für unser Produkt-Portfolio unbedingt nötig, sonst würden wir viele Aufträge verlieren.”
Bei Lamellenholz geht das Unternehmen eigene Wege. „Für uns sind Duobalken und BSH praktisch ident. Weder das eine noch das andere Produkt hat wirkliche Vorteile, auch die Herstellungskosten sind gleich. Was eingesetzt wird, ist eine reine Philosophiefrage. Für mich ist es unverständlich, dass Duobalken teilweise unter dem BSH-Niveau gehandelt werden. Bei uns haben beide Produkte denselben Preis”, informiert Schneider.
Bei Lamellenholz geht das Unternehmen eigene Wege. „Für uns sind Duobalken und BSH praktisch ident. Weder das eine noch das andere Produkt hat wirkliche Vorteile, auch die Herstellungskosten sind gleich. Was eingesetzt wird, ist eine reine Philosophiefrage. Für mich ist es unverständlich, dass Duobalken teilweise unter dem BSH-Niveau gehandelt werden. Bei uns haben beide Produkte denselben Preis”, informiert Schneider.
Flexibel verbundene Anlagen
Jeder Quadratmeter wird bei Schneider bestmöglich genutzt um die Flexibilität zu erhöhen, sind die Produktionslinien untereinander verbunden © DI Christoph Pfemeter
Derzeit befindet man sich in der Um- und Ausbauphase. Nach Fertigstellung der Arbeiten wird man bei Schneider auf zwei KVH- und zwei BSH-Anlagen produzieren. Die Anlagen sind untereinander mit Förderbändern verbunden. Alle Linien speisen so zwei finale Hobelmaschinen. Nach dem Hobeln werden die Pakete zusammengestellt und im Hochlager zwischengespeichert. „Durch den Umbau werden wir täglich 50 m3 BSH und 100 m3 KVH mehr produzieren. Insgesamt kommen wir dann auf 700 m3 am Tag - je zur Hälfte BSH und KVH”, freut sich Schneider. Angst, die zusätzlichen Mengen nicht absetzen zu können, hat er keine.
„Wir produzieren schon einige Zeit am Kapazitätslimit und benötigen die zusätzlichen Mengen. 2008 ist für uns sehr gut gelaufen, wir blicken sehr optimistisch ins heurige Jahr. Da wir hauptsächlich auftragsbezogen produzieren, können wir zwar in guten Jahren nicht so viel verdienen wie Stangenwaren-Produzenten, dafür treffen uns Konjunkturschwankungen aber nicht so hart”, freut sich der Geschäftsführer.
Kanaltrockner
Im vorigen Jahr investierte man in einen Kanaltrockner von WSAB, Sollentuna/SE. Seit Anfang dieses Jahres ist ein zweiter WSAB-Trockner im Einsatz. Die Kammern sind nebeneinander angeordnet. Das abgestapelte Schnittholz wird auf Wagen aufgestellt. Nach einem Takt, der üblicherweise neun bis zwölf Stunden dauert, werden die nassen Pakete automatisch ein- und die trockenen Pakete ausgefahren. Vor und hinter dem Trockner ist jeweils Platz für fünf Wagen. Werden alle ausgenützt, haben die Trockner zwei Tage zu tun. So kann am Wochenende ohne Personal durchgearbeitet werden. „Seit der Inbetriebnahme laufen die Trockner ohne Probleme und zu unserer vollsten Zufriedenheit”, freut sich Qualitätssicherer DI Florian Hubl.Hoch stapeln
Das Herzstück in Schneiders Logistikkonzept ist ein Hochregallager. Aufgrund der geplanten Produktionssteigerungen wird es von einer Kapazität von derzeit 700 Paketen auf 1000 erweitert. Dann werden 4000 m3 im Regal Platz finden. Das chaotisch befüllte Hochregal dient aber nur als Zwischenspeicher. Normalerweise ist kein Paket länger als drei Tage gelagert. Der große Vorteil dieses Systems ist laut Schneider die Möglichkeit, immer auf jedes Paket zugreifen zu können. Besonders beim Beladen der Lkw sei das ein wesentlicher Pluspunkt. Zum Einlagern und Verladen der Pakete auf Lkw plant das Unternehmen deshalb nur zwei Mitarbeiter ein.Alle Ladungen werden vor der Produktion mit einem eigenen Programm gezeichnet. Erst wenn sie komplett zusammengestellt sind, werden sie erzeugt. Der Verlader hat so eine Zeichnung, wie und in welcher Reihenfolge er laden soll. Die Pakete werden dann automatisch aus dem Hochregal ausgefahren und mit einem Hallenkran bewegt. Die Verladehalle bietet Platz für fünf Lkw.
Gebr. Schneider Holz
Gründung:1911Geschäftsführer:Ferdinand, Hans-Peter und Robert SchneiderStandort:Eberhardzell/DE
Mitarbeiter:200
Einschnitt:120.000 fm/J
Produktion:80.000 m3/J KVH, 75.000 m3/J BSHProdukte:BSH, Duo-/Triobalken, Rippenholz, KVH, Bauholz, BS-Deckenelemente, Blockhausbohlen, Systemholz, Schnittholz, ab 2009 BSP, ab 2010 Faserplatten
Märkte:je ein Drittel Deutschland, Österreich/Frankreich und Schweiz
Lückenlose Keilzinken-Überwachung
Sechs Wellen: Die Ledinek-Hobelmaschine ermöglicht das Auftrennen und Profilieren der Ware © DI Christoph Pfemeter
Derzeit wird montiert, in vier Wochen soll die Produktion beginnen. Wie alle bisherigen Produktionsanlagen wird sie sehr kompakt ausgeführt sein und im gleichen Gebäude installiert. Die Optimierung des Warenflusses ist im Werk allgegenwärtig. „Kürzere Wege sparen Kosten”, ist Schneider überzeugt.