Das erste Mal seit vielen Jahren nimmt der Sägewerksanlagen-Spezialist Linck, Oberkirch/DE, wieder eine komplette Maschinengruppe mit zur Ligna in Hannover. „Wir möchten den Besuchern anhand dieser Aufstellung unsere zahlreichen Detaillösungen veranschaulichen“, erläutert Manfred Leopold, zuständig für Marketing und Vertrieb bei Linck. Dass die Linck-Linien schnell sind, weiß man in der Branche. Vorschubgeschwindigkeiten mit 200 m/min wurden bereits realisiert. Parallel arbeitete die Linck-Mannschaft ständig an Lösungen zur Steigerung der Effizienz. Die Ligna nimmt Linck nun zum Anlass, einige dieser Lösungen zu präsentieren.
Neue Messerköpfe
Neue Messerkopfgeneration von Linck für einfaches Umrüsten von Zellstoff- auf Feinhackschnitzel © Linck
Bei der auf der Ligna gezeigten Maschinenkonstellation handelt es sich um eine Nachschnittgruppe. „Der Nachschnittspaner ist mit neu entwickelten, zweistufigen Messerköpfen ausgestattet“, hebt Leopold hervor. Die erste Hackmesserstufe lässt sich komplett mit dem Führungsteller tauschen. Durch den Wechsel der gesamten Stufe kann der Anwender bei Bedarf schnell von Sägesegmenten auf Schlichtmesser umrüsten.
Der Einsatz einer ebenfalls verfügbaren ersten Stufe mit einer höheren Anzahl an Hackmessern erlaubt die Produktion von Feinhackschnitzeln. Im Vergleich zu Zellstoffhackschnitzeln lassen sich die Feinhackschnitzel unter erheblich geringerem Energieeinsatz zu Pellets verarbeiten. Durch die schnelle Umrüstbarkeit kann sehr flexibel auf Marktgegebenheiten reagiert werden. Im Vergleich zum dreistufigen Messerkopf hat das neue Linck-Werkzeug bei der ersten Stufe eine größere Schnitttiefe. Dadurch erhöht sich der Anteil an Feinhackschnitzeln.
Sicherer Holzvorschub
Die nach dem Spaner aufgestellte Auszugsvorrichtung VZO kann bis zu fünf Walzenpaare aufnehmen. Diese baut Linck je nach Einsatzfall horizontal und vertikal ein. Damit sind ein sicherer Holztransport und eine
exakte Führung gewährleistet. Die servohy-draulische Breitenverstellung der Walzenpaare erlaubt im Zusammenspiel mit einer Bahnsteuerung ein aktives, bogenfolgendes Einschneiden der Kantlinge. „Der bogenfolgende Einschnitt ist ein weiterer Schritt zu einer erhöhten Effizienz der Sägeanlage“, erläutert Leopold.
Die Einzugs- und Zentriervorrichtung ist modular aufgebaut und lässt sich daher an nahezu jede Vorschub- und Zentrieraufgabe anpassen. Alle Vorschubmotoren sind außerhalb des Gehäuses angeordnet, um eine gute Belüftung zu gewährleisten.
Kurze Baulänge
Nach der Auszugsvorrichtung folgt ein Rollengang, in dem die Polygonzugmessung Linck6 eingebaut ist. Es handelt sich hierbei um eine Messung, die mit drei Abstandslasern die Krümmung des Kantlings misst. Die für den Messvorgang erforderlichen Sensoren sind geschützt in die Einfassung des Rollengangs integriert. Sie ertasten getaktet die Kontur des zu messenden Kantholzes. Kombiniert mit den Werten aus dem Vorschub, lassen sich diese Daten einer bestimmten Position auf dem Kantholz zuordnen. Daraus ergibt sich ein 3D-Krümmungsprofil. Wesentliches Merkmal dieser Messung ist, dass Bewegungen des Holzes während des Messvorganges automatisch von der Auswertelogik erkannt und zuverlässig herausgefiltert werden. Dadurch ergibt sich auch dann ein genaues Krümmungsprofil, wenn sich das Kantholz durch Zentriervorgänge, Vibrationen oder andere Einflüsse während des Messvorgangs bewegt. Linck6 liefert präzise Messdaten und ist schmutzunempfindlich.
Die bislang erforderliche freie Förderstrecke vor und nach der Messung reduziert sich. Bogenfolgend arbeitende Anlagen lassen sich mit dieser Messeinrichtung mit kürzerer Baulänge realisieren. Ebenso ist eine Nachrüstung in bestehenden Anlagen auch bei beengten Platzverhältnissen möglich.
Bremsenergie umwandeln
Als weitere Maschine ist die Drehvorrichtung DV70-2 auf der Ligna ausgestellt. Die Rotordrehung ist mit einem elektrischen Servomotor realisiert. Da die Drehung der Kantlinge in sehr kurzer Zeit erfolgen muss, ist eine hohe Energie erforderlich. Beim Abbremsen des Rotors muss diese Energiemenge wieder abgebaut werden – in der Regel wird sie in Wärme umgewandelt. Ein neuer Frequenzumrichter erlaubt nun, diese Bremsenergie als elektrische Energie ins Netz zurückzuspeisen. Dadurch sinkt der Energiebedarf für den Drehvorgang. Mit der Linck-Linie erreicht der Säger also eine höhere Effizienz durch die Rückspeisung von Energie.
Leise und wartungsarm
Als letzte Einheit zeigt Linck in Hannover einen weiteren Rollengang. Der Rollenantrieb ist dabei mit einem Riemen realisiert. „Diese Antriebsart vereint hohe akustische Laufruhe mit geringem Verschleiß und ist zudem wartungsarm“, erklärt Leopold. Speziell bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten kommen diese Vorteile zur Geltung und der Anwender erreicht mehr Effizienz durch weniger Verschleiß und geringe Wartung.
Linck
Gegründet: 1824
Standort: Oberkirch/DE
Geschäftsleitung: Volker Geiger
Mitarbeiter: 300
Produkte: Sägewerksmaschinen samt Planungen, Software für die Sägewerkstechnik, Profilier- und Reduzierlinien, Besäumanlagen, Gattersägetechnik, Rundholzsortieranlagen, Sägewerksmechanisierungen, Profilspaner, Messerköpfe, Profilieraggregate, Kreissägemaschinen, Zentrier- und Beschickungseinrichtungen, Vielblatt- und Doppelwellenkreissägen
Absatz: weltweit