Die Debatte ist emotional geworden: Viele Biomasse-KWK-Betreiber fürchten um ihre Existenz. Wie der Holzkurier berichtete, findet heute die entscheidende Abstimmung im Bundesrat statt. Das vom Nationalrat bereits mit Zwei-Drittel-Mehrheit bewilligte Gesetz droht aufgrund des Widerstandes der SPÖ zu scheitern. Stimmen heute alle SPÖ-Abgeordneten des Bundesrates gegen den Gesetzesentwurf, kippt damit eine Übergangsregelung zur Gewährleistung eines geförderten Einspeisetarifs, der viele KWK-Betreiber in die Existenznot treiben würde.
Bereits im vergangenen Herbst berichtete der Holzkurier über die Situation in Österreichs leistungsstärkstem Biomasse-Heizkraftwerk in Simmering. ÖBf-Vorstandssprecher Dr. Rudolf Freidhager warnte in seiner Funktion als teilhabender Unternehmer bereits: „Tut sich hier nichts, geht in Simmering im Juli 2019 das Feuer aus. Das wäre auch angesichts des hohen käferverseuchten Materials ein doppelter Schaden für uns beziehungsweise die ganze Forstwirtschaft.“
Diese Warnung wurde nun vom Generaldirektor-Stellvertreter der Wiener Stadtwerke, Peter Weinelt, wiederholt. Man habe wirtschaftlich gar keine andere Chance. Aktuell betrage der garantierte Abnahmepreis (Marktpreis und Förderung) 10,2 Cent pro Kilowattstunde. Mit den Preisen am Strommarkt sei die Anlage wirtschaftlich nicht machbar. Das Biomassekraftwerk sei sehr effizient aufgestellt – am bestehenden Standort – und werde mit der bestehenden Belegschaft betrieben. Die Zahl der Betriebsstunden liege zwischen 7.000 und 8.000 im Jahr, wird Weinelt im Industrie Magazin zitiert.