Johannes Rottenhofers Herzensthemen sind: Bauen – Wohnen – Leben – Arbeiten. Rottenhofer realisierte 2016 mit dem Bausystem „heutemorgen“ das erste, flexible, zukunftsträchtige Generationenhaus, welches durch beliebig variable, separate Eingänge sogar coronafit ist. Der Holzkurier-Bericht erweckt noch heute Aufmerksamkeit (s. Beitrag „Generationenhaus auf Partnersuche").
Veränderungen am Markt machen sich bemerkbar
Als Rottenhofer in den 1980er-Jahren in die Holzbranche kam, gab es noch über 2000 Sägewerke. Die Strukturbereinigung hat diese über die Jahrzehnte stark reduziert. Der (Rundholz-) Lieferant wurde damals auch als „Holzkunde“ bezeichnet.
Eine Handvoll Unternehmen macht heute den Großteil der Produktionskapazitäten aus. Rottenhofer war immer zuversichtlich, dass sich die Märkte in der Branche noch vor seiner Pensionierung drehen würden. In den vergangenen Jahren hatte es fast schon diesen Anschein.
Die Anpassungsfähigkeit der Marktteilnehmer ist seiner Meinung nach besonders gefordert – vieles verändere sich derzeit. „Wer hätte je gedacht, dass sich Einkäufer und Verkäufer einmal auf der jeweils anderen Seite des Verhandlungstisches wiederfinden.“
Oder: „Dass der Brotbaum Fichte unserer Großväter, in Reih und Glied gepflanzt, aufgrund steigender Temperaturen für unsere Enkel einer gesunden Mischung Platz machen wird.“ Oder: „Dass der Marktanteil Italiens abnehmen wird, wo doch die Holzindustrie trotz mancher pünktlicher Spätzahler und sportlicher Qualitätsrückmeldungen über Jahrzehnte davon mehr als 50% ihrer Investitionen bestreiten konnte.“
Klimawandel, Pandemien und Wirtschaft
Die Herausforderungen des Klimawandels werden uns noch länger begleiten, aber dank einer beispielhaften nationalen und internationalen Erfolgsgeschichte von proHolz und Forum Holzbau, die er hautnah miterleben konnte, sind die Auswirkungen leichter bewältigbar. Holz ist heute bis in den großvolumigen Bau salon- und konkurrenzfähig. Dieser Entwicklung tut auch COVID-19 keinen Abbruch, im Gegenteil. Eine gemeinsame Forschung und Entwicklung der konkurrierenden Baustoffe wären laut Rottenhofer interessante Ansätze für die Zukunft.
Abschließend meint der Kärntner, dass unser schönes Wort „Geschäftsfreund“ so schnell dahingesagt werde, aber darin stecke das Wort „Freund“ und es sollte eigentlich der einzige Grund sein, warum man für Umsatz (Geld) die beruflichen Herausforderungen annimmt. Der Kärntner wird noch einige Jahre als Marktteilnehmer wahrzunehmen sein.
Sein Wunsch beim Leben und Wirtschaften und der Zusammenarbeit mit vielen zufriedenen Kunden sowie Geschäftspartnern bleibt der dauerhafte Ausgleich nach dem Motto: „Klare Rechnung macht gute Freunde“, mit „Fair-Trauen“, Wertschätzung und Respekt, wie es sich wohl jeder Markteilnehmer wünscht.
Kürzlich feierte Rottenhofer seinen 60. Geburtstag (s. Beitrag "Johannes Rottenhofer – 60 Jahre").