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Seit 8. Juni und noch bis 1. September ist die „woodpassage“ in Bad Goisern zu sehen © Kurt Hoerbst

BAD ISCHL SALZKAMMERGUT 2024

Forst und Holz in der Kulturhauptstadt

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 03.07.2024 - 09:49
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Die Installation „woodpassage“ ist der Betrag des Sektors Forst Holz Papier zur Kulturhauptstadt, v. li.: Mylius (Land&Forst Betriebe), Moser (BML), Starhemberg (proHolz OÖ), Hackl (Waldbotschafterin), Wiesner (FHP), Schilcher (Bgm. Bad Goisern), Rosenstatter (Waldverband), Höbarth (LKÖ), Rappold (BML), Stralz (proHolz Austria) © proHolz Oberösterreich / Kurt Hoerbst

Beide Projekte verweisen auf die Bedeutung der Ressource Holz, wenn es um klimapositive Strategien im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung und Rettung unseres Planeten geht. Ergänzend dazu gibt die App „Wood Goes Europe“ einen Überblick zu Hunderten Wald- und Holz-Hotspots in der Region.

Die aus den Mitteln des Österreichischen Waldfonds geförderte und von proHolz initiierte Installation woodpassage ist seit 8. Juni am Marktplatz in Bad Goisern erlebbar. Sie ist schon von Weitem gut erkennbar und lockt interessiertes Publikum an. Die begehbare I­n­stal­lation soll die ökologischen Vorteile des Holzbaus sinnlich erlebbar und auf einprägsame Weise nachvollziehbar machen. Den Prozess und die Transformation, wie der Baum im Wald wächst, dabei Holz entsteht und daraus dann ein Haus gebaut wird, vermittelt die beleuchtete Skulptur für den Außenraum. Diese besteht aus vier Holztoren mit etwa 4 m Breite, 4 m Höhe und insgesamt 5 m Länge. In 40 Stufen wird eine Baum- zu einer Hauskontur. Damit ist die ­woodpassage auf spielerische Weise Sprachrohr und Botschafterin für die ökologischen Vorzüge der Holzverwendung und des Holzbaus zugleich. Für den Bau der woodpassage wurden circa 13 m³ Holz verwendet. Diese Menge wächst in Europas Wäldern in einer halben Sekunde nach. Im Holz der Skulptur sind etwa 13 t CO2 auf Dauer gebunden. Das entspricht dem CO2-Ausstoß eines fossil betriebenen Pkws in acht Jahren. Die woodpassage soll aufzeigen, wie positiv sich die Verwendung der Ressource Holz auf unser Klima auswirkt. Bis 1. September ist die Installation am Marktplatz in Bad Goisern zu sehen. Danach übersiedelt sie an einen weiteren Standort: Von 12. September bis 3. November 2024 ist sie am Almsee in Grünau aufgestellt.

Die Videoinstallation The Temporal Forest veranschaulicht die Ökologie des Waldes und forstwirtschaftliche Praktiken im Kontext eines Zeitbegriffs. Auf dem Zwölferkogel, einem Berggipfel im Salzkammergut, wird eine Kamera installiert. Diese überblickt eine Landschaft, die in den vergangenen Jahrhunderten durch den Salzabbau und die Industrie stark geprägt wurde. Eine angebrachte Tafel soll Wanderer dazu anregen, die Umwelt aus der Langzeitperspektive von Bäumen zu betrachten. Gleichzeitig zeigt eine Indoorinstallation in der Galerie im Brauhof in Scharnstein Filme in einer extremen Zeitlupe. So kann man zusehen, wie sich das Licht über einen Baum bewegt. Begleitend zum Projekt wird in einer Broschüre die historische Beziehung zwischen Holz und der europäischen Salzindustrie beleuchtet und eine Karte erstellt, die zur Jahrtausendkamera in den Alpen führt.