In den vergangenen Wochen haben vor allem Privatpersonen zahlreiche Renovierungsarbeiten und kleine Umbauten verstärkt umgesetzt. In Deutschland wurde der Betrieb der offiziellen Baustellen nie unterbrochen. Dies führte dort zu einer großen Nachfrage nach Hobelwarenprodukten. Die deutschen VEH-Mitglieder gehen davon aus, dass die Verfügbarkeit der freien Lkw-Kapazitäten in diesem Jahr keine Probleme bereiten werde. "Normalerweise haben wir um Ostern herum immer einen Engpass gehabt. Das ist sicher dem Umstand geschuldet, dass andere Industrien, wie zum Beispiel die Automobil- und Zulieferindustrie, ihre Produktionen gänzlich eingestellt haben und somit viel Laderaumkapazität zur Verfügung stand", sagt VEH-Vorstandsmitglied Torsten Herzel.
In wenigen Regionen wurden die Betriebe dazu gezwungen, ihre Produktion kurzfristig einzustellen beziehungsweise stark zu reduzieren. "Eine durchgängige Produktion war nur vereinzelt nicht möglich. Hier hat man sicher verloren, was heuer schwer aufzuholen sein wird. Dennoch sind die Betriebe zuversichtlich, dass 2020 ein gutes Jahr für den Absatz von Hobelware sein wird", sagt Norbert Salfinger, Mitarbeiter vom Holzcenter Weiss in Flachau und technischer Experte des VEH.
Die guten Verkaufszahlen von Januar bis April verdeutlichen, dass die Holzindustrie krisensichere Arbeitsplätze biete, ist man sich im VEH sicher. "Unsere Mitarbeiter sind nach wie vor unser wertvollstes Kapital", sagt VEH-Präsident Wolfgang Leitinger und ergänzt: "Gut ausgebildet und voll motiviert, arbeiten sie für eine bessere Zukunft mit einem nachwachsenden, nachhaltigen Roh- und Werkstoff, der vielen Menschen Freude bereitet und in den strukturschwachen Regionen hohe Wertschöpfung schafft."
Inzwischen sind aus den mitteleuropäischen Ländern, welche von der Coronavirus-Krise besonders stark betroffen waren, wieder positive Signale zu hören. In diesem Zusammenhang appelliert der VEH an die verantwortlichen Stellen in den Regierungen und auf EU-Ebene, die Deckung der Versicherungslimits abzusichern. Damit soll die Möglichkeit der Belieferung aufrechterhalten bleiben und an sich gesunde Unternehmen sollen abgesichert werden. Italien hat bis März eine gute Nachfrage gemeldet. Im Mai 2020 erwarten die Italienexperten des VEH wieder gute Verkaufszahlen am italienischen Markt.
Die Hobelwarenbranche will die Krise als Chance sehen. Man ist zuversichtlich, dass die Top 30-Betriebe des VEH bestens gerüstet sind, um die große Nachfrage auch weiterhin bedienen zu können.