Update 8. April, 08:18
FSC Russland startet eigenes Zertifizierungssystem
Im März beschloss der Vorstand von FSC International, ab 8. April alle russischen FSC-Handelszertifikate auf unbestimmte Zeit auszusetzen.
FSC Russland befürchtet, dass sich Unternehmen nunmehr weigern könnten, den freiwilligen Verpflichtungen, welche sie im Rahmen der Zertifizierung eingegangen sind, nicht mehr nachzukommen. Dies werde unter anderem zu einem Verlust von Wäldern mit hohem Schutzwert (rund 3,5 Mio. ha) führen, wird argumentiert.
Die Mitarbeiter des Büros und der Koordinierungsrat von FSC Russland beschlossen, dass sie FSC in Russland nicht vertreten können, bis eine solche Entscheidung von FSC International aufgehoben wird, und entschieden, die Beziehungen abzubrechen und das Büro von FSC Russland zu schließen.
FSC Russland kündigte die Einführung eines vorläufigen russischen Systems der freiwilligen Waldzertifizierung – "Forest Etalon" – an, das FSC in Russland nicht ersetzt, sondern ergänzt.
„Das Forest Etalon-System wird es ermöglichen, das Beste, das sich im Laufe der Jahre in der FSC-Arbeit in Russland angesammelt hat, zu bewahren. Im Falle einer baldigen Verbesserung der internationalen Situation wird es eine relativ schnelle und einfache Rückkehr zum FSC-System gewährleisten. Wenn FSC International die russischen FSC FM/CoC- und CoC-Zertifikate wieder aktiviert, wird das vorläufige System außer Kraft gesetzt“, betont man seitens des FSC Russland.
Mit Stand 1. April sind in Russland 61 Mio. ha FSC-zertifiziert, weltweit sind es insgesamt 231 Mio. ha.
Update 6. April, 08:00
EU-Vorschlag: Importstopp für russisches Holz
Die EU-Kommission hat am Dienstag, dem 5. April, ihr fünftes Sanktionspaket gegen Russland vorgeschlagen. Dabei geht es auch um ein Verbot von Holzimporten aus Russland.
Mit einem Einfuhrverbot für Kohle aus Russland soll laut zeit.de ein Handel im Volumen von 4 Mrd. €/J verhindert werden. Russische Handelsschiffe sollen zudem nicht mehr in EU-Häfen anlegen dürfen. Speditionen aus Russland und Belarus sollen vom EU-Straßennetz ausgeschlossen werden, heißt es.
Die Einfuhr von Holz, Zement und alkoholischen Getränken, wie Wodka, soll ebenfalls untersagt werden. Bei diesen Gütern geht es um ein Handelsvolumen in der Höhe von 5,5 Mrd. €/J.
Weiters sollen die bereits verhängten Sanktionen gegen russische Banken verschärft werden. Geplant ist laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein „vollständiges Transaktionsverbot gegen vier wichtige russische Banken, unter anderem die zweitgrößte russische Bank, die VTB".
Zu einem späteren Zeitpunkt könnten auch Ölimporte verboten werden, heißt es auf stern.de.
Update 29. März, 13:00
Großbritannien mit weiteren Zöllen auf russische Waren
Die britische Regierung hat bereits Mitte März ein Ausfuhrverbot von Luxusgütern nach Russland verhängt sowie Russland mit weiteren Einfuhrzöllen auf Hunderte wichtige Produkte – darunter Holz, Papier und Pappe – belegt.
Großbritannien verweigert Russland und Belarus den Zugang zu den Meistbegünstigungszöllen für Hunderte ihrer Exporte und entzieht beiden Ländern damit wichtige Vorteile der WTO-Mitgliedschaft.
Gleichzeitig wurden Hunderte Schlüsselprodukte mit neuen Einfuhrzöllen belegt, die 35 Prozentpunkte über den derzeitigen Sätzen liegen. Die Produkte im Wert von 900 Mio. GBP (1,1 Mrd. €) wurden so ausgewählt, dass sie der russischen Wirtschaft den größtmöglichen Schaden zufügen, während die Auswirkungen auf das Vereinigte Königreich möglichst gering seien, betont man seitens der britischen Regierung. Zu den Produkten gehören neben Eisen, Stahl, Düngemittel, Getränken, Spirituosen (unter anderem Wodka) und Kunstgegenständen auch Holz, Papier und Pappe.
Update 28. März, 14:36
ENplus suspendiert zertifizierte Unternehmen in Russland und Belarus
Das European Pellet Council (EPC) hat angekündigt, alle ENplus-zertifizierten Produzenten, Händler und Dienstleister mit Sitz in Russland und Belarus ab dem 15. April von dem von ihm betriebenen Zertifizierungssystem ENplus auszuschließen.
Das bedeutet, dass diese Unternehmen weder ENplus-zertifizierte Pellets verkaufen können, solange die Aussetzung andauert, noch neue Anträge auf Zertifizierung aus diesen beiden Ländern angenommen werden.
Im Vorfeld wurde ein Leitfaden zur Umsetzung der ENplus-Anforderungen für die vom Krieg betroffenen Unternehmen in der Ukraine veröffentlicht. Darin wurde festgehalten, dass Zertifikate von ukrainischen Unternehmen so lange automatisch verlängert werden, wie die Kriegshandlungen andauern. Suspendierungen, welche bereits vor Kriegsbeginn in Kraft getreten sind, bleiben bis Ende der Kriegshandlungen in Kraft.
Update 23. März, 14:40
GD Holz gibt Positionspapier zum Krieg in der Ukraine heraus
Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) informiert in dem neun Punkte umfassenden Positionspapier zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den Import von Holz und Holzprodukten aus den drei beteiligten Staaten und gibt Empfehlungen heraus (Auszug):
- Russland, Weißrussland und die Ukraine sind wichtige Holzlieferanten für den Binnenmarkt und für Europa. Importiert werden vor allem Nadelschnittholz, Birkensperrholz und Eiche
- Transport und Logistik sind derzeit schwer plan- und kalkulierbar
- Für Weißrussland hat die EU-Kommission einen Importstopp verhängt, der Import aus Russland ist unter erschwerten Bedingungen noch möglich. Boykottaufrufe einzelner Marktteilnehmer, sofern nicht von der EU-Kommission verhängt, werden seitens des GD Holz abgelehnt
- Birkensperrholz ist nicht ohne Weiteres zu ersetzen, Produkte, wie Sibirische Lärche, sind im Holzhandel noch verfügbar und können gekauft werden. Erst nach einem Importstopp wäre dies nicht mehr möglich
- Russische Lkw-Fahrer, welche im Binnenmarkt tätig sind, dürfen nicht diskriminiert werden.
- Die Nutzung von zusätzlichen Holzreserven sollte geprüft werden.
- Ein Rundholzexportverbot aus dem Binnenmarkt ist nicht zielführend.
- Nachhaltigkeitszertifikate haben eine wichtige Bedeutung.
- Wettbewerbsverzerrungen sind zu vermeiden.
Update 22. März, 15:33
Wachstumsprognose für Deutschland halbiert
Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine hat das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) seine ohnehin schon gedämpfte Wachstumsprognose für 2022 halbiert. Die Ökonomen trauen der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr nur noch ein Wachstum von 2,1% zu, berichtet die Internetplattform wiwo.de.
Bereits im Dezember hatte das Institut seine Erwartungen angesichts der anhaltenden Coronapandemie und der hartnäckigen Lieferengpässe von 5,1 auf 4% gestutzt. Vor dem Hintergrund der seit Kriegsausbruch noch stärker steigenden Energiepreise rechnen die Ökonomen zudem mit einer Inflationsrate von 5,8%, dem höchsten Wert seit der deutschen Einheit vor mehr als 30 Jahren, ist auf der Homepage der WirtschaftsWoche weiter zu lesen.
Update: 21. März, 08:15
100.000 Fahrer fehlen
Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auf den Transport und die Logistik aus: Der Mangel an Lkw-Fahrern verschärft sich.
Mehr als 100.000 ukrainische Lkw-Fahrer könnten laut Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) zum Kriegsdienst eingezogen werden. Diese Fahrer stellen einen hohen Anteil der Belegschaft in polnischen und litauischen Speditionen, meldet tagesschau.de. In Deutschland haben diese Speditionen laut BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt 20% Marktanteil.
In der Transportbranche bereitet auch der hohe Dieselpreis große Sorgen. Viele Speditionen seien von der Insolvenz bedroht, weshalb vom BGL eine spürbare Entlastung der Transportunternehmer gefordert wird. Als Beispiel nennt man die Einführung eines verbilligten „Gewerbediesels“.
Die schwedische Holzindustrie warnt ebenfalls vor Beeinträchtigungen bei Wettbewerbsfähigkeit und Warenversorgung. Der schwedische Holzindustrieverband Skogsindustrierna betont, dass die Forstwirtschaft Produkte in die ganze Welt liefere und auf funktionierende Transporte angewiesen sei. Das Mobilitätspaket der EU hat laut Skogsindustrierna zu einem Lkw-Fahrermangel beigetragen. Der Krieg in der Ukraine hat die Situation nun verschärft. Der Krieg ist in erster Linie eine große humanitäre Tragödie. Neben dem menschlichen Leid werde der finanzielle Schaden groß sein, befürchtet man.
Update: 21. März, 08:03
Deutscher Holzhandel erwartet Lieferengpässe
Für den Holzimport aus Russland, Weißrussland und der Ukraine stelle sich die Situation bereits jetzt sehr schwierig dar, heißt es vonseiten des GD Holz. Die EU hat für Weißrussland einen Importstopp verhängt: Der Import ist seit 2. März verboten, bereits unter Vertrag stehende Ware muss spätestens bis 4. Juni im Binnenmarkt sein. Aus der Ukraine ist derzeit kein Holzimport möglich, die Möglichkeiten für den Import aus Russland werden zunehmend schwieriger.
Alle drei Staaten sind wichtige Lieferanten, insbesondere für Nadelschnittholz, Birkensperrholz, aber auch Laubholz. Ungefähr 10% des europäischen Nadelschnittholz-Imports kommen aus Russland, die Importe nach Deutschland aus allen drei Ländern betrugen im vergangenen Jahr rund 1,4 Mio. m3, informiert der GD Holz. Darüber hinaus ist Russland einer der wichtigsten Produzenten von Birkensperrholz. Aus Weißrussland und der Ukraine kommen nennenswerte Mengen an Eiche. Der Import und die Abwicklung der geschlossenen Verträge bedeuten aktuell eine große Unsicherheit, insbesondere die Lieferketten und der Transport sind oft schwierig und nicht kalkulierbar. Knappe Verfügbarkeit in allen drei Produktbereichen ist zu erwarten oder schon Realität.
Dabei treffe diese Situation auf einen aufnahmefähigen Markt, die Umsatzentwicklung in den Monaten Januar und Februar wird im GD Holz-Vorstand als gut bewertet. Die Nachfrage im Handwerk ist sehr gut, auch andere Abnehmer fragen rege nach.
Der GD Holz-Vorstand zeigt sich auch besorgt über die Preisentwicklung vieler Produkte, weiter verursacht durch stark steigende Energiepreise. Das könne beim Bauen mit Holz für den Bauherrn zu einer deutlichen Kostensteigerung führen, so der GD Holz-Vorstand.
Weiterhin betont der Verband, dass bei aller Bedeutung des Holzimportes aus diesen Ländern für Deutschland und den Binnenmarkt ein schnelles und friedliches Ende des Krieges absolute Priorität habe. Die Unternehmen halten sich dabei strikt an die Vorgaben der EU-Kommission und der Bundesregierung zu Entscheidungen über Einschränkungen oder Importstopps aus den beteiligten Staaten. Nur ein möglichst schnelles Ende des Krieges kann dazu beitragen, auch die Beschaffungsmärkte für Holz und Holzprodukte zu entspannen und den erforderlichen Beitrag zur Bedarfsdeckung zu leisten.
Update: 18. März, 7:59
Baustopps in Deutschland nicht ausgeschlossen
Die Auswirkungen des von Russland geführten Krieges gegen die Ukraine treffen auch Baustellen in Deutschland: Gravierende Materialpreissteigerungen und drohende Lieferschwierigkeiten seien die Folgen. Zudem sähen sich die Bauunternehmen, wie andere Teile der deutschen Wirtschaft auch, mit massiv steigenden Energie- beziehungsweise Treibstoffpreisen, vor allem bei Dieselkraftstoffen, konfrontiert, informiert der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, sprach bereits in der vergangenen Woche von täglichen, teilweise stündlichen Materialpreissteigerungen – aber noch nicht von einer Materialknappheit.
Das hat sich jetzt geändert, wie auf orf.at zu lesen ist: Lieferungen wichtiger Produkte, wie Schrauben und Nägel, kämen aufgrund von Sanktionen nicht mehr in Deutschland an, sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir können heute nicht sicher sagen, ob genügend Material für alle Baustellen in Deutschland vorhanden sein wird.“ Baustopps für eine Vielzahl an Projekten könne er nicht mehr sicher ausschließen.
Besonders betroffene Bauproduktegruppen sind erdölbasierte Stoffe, wie Bitumen als wichtiger Bestandteil von Asphalt für den Straßenbau, sowie Stahl und Aluminium, die zu großen Teilen aus Russland beziehungsweise der Ukraine bezogen werden. Gleichzeitig wird es für die Unternehmen zunehmend schwieriger, Produkte, wie Spundwände und Epoxidharze oder gar Abdeckfolie und Hartholz, am Markt einzukaufen.
Update: 16. März, 14:45
Koskisen stellt die Produktion ein
Das finnische Familienunternehmen Koskisen wird die Schnittholzproduktion in Russland sowie die Einfuhr von Schnittholz und Rundholz aus Russland einstellen. Der Stopp der Rundholzeinfuhr wird sich, gemessen am Portfolio der drei finnischen Koskisen-Standorte, auf Fichte, Kiefer und Birke beziehen.
Gemessen am Umsatz des Unternehmens von knapp 270 Mio. €/J, entfällt auf Russland nur ein kleiner Teil. Der Zeitplan bis zur Einstellung der russischen Aktivitäten orientiert sich laut Unternehmensangaben am Fortgang der in Russland notwendigen Schritte.
In Finnland produziert das Unternehmen Sperrholz, Spanplatten, Dünnfurniersperrholz, Furniere, Schnittholz und Hobelware. Der Hauptsitz befindet sich in Järvelä/Fi.
Update: 16. März, 09:10
Ilim-Anteile bald zum Verkauf?
International Paper, Memphis/US, erwägt einen Verkauf seiner Anteile an der russischen Ilim-Gruppe.
Mit über 17.000 Mitarbeitern ist die Ilim-Gruppe der größte Papier- und Zellstoffproduzent Russlands und produziert rund drei Viertel des im Land benötigten Zellstoffs.
Nachdem International Paper 1995 erstmals in Russland aktiv geworden war, kaufte der Konzern drei Jahre später eine erste russische Papierfabrik in Svetogorsk nahe der finnischen Grenze. 2007 erwarb das Unternehmen im Rahmen eines 650-Mio.-Dollar-Deals 50% der Ilim-Gruppe. Den größten Teil der zweiten Hälfte hält der russische Unternehmer Zakhar Smushkin, der auch den Posten des Vorstandsvorsitzenden der Gruppe innehat.
Nun erwägt der US-amerikanische Konzern einen Verkauf seines 50%-Anteils. Wie die Financial Post berichtet, habe aber International Paper nach eigenen Aussagen nicht die Absicht, ein Liquidations- oder Konkursverfahren in Bezug auf die Gruppe einzuleiten.
Zuvor hatten bereits andere große US-Konzerne, wie McDonalds oder Caterpillar, angekündigt, ihre Aktivitäten in Russland einzustellen.
Update: 14. März, 14:30
750.000 m³ Nadelschnittholz aus Russland
2021 importierte Deutschland 5,2 Mio. m3 Nadelschnittholz. Mit 750.000 m3 kamen dabei 14% aus Russland. Die Einfuhren aus Weißrussland beliefen sich auf 350.000 m3 (7%) und aus der Ukraine wurden 140.000 m3 nach Deutschland importiert. Insgesamt stammten damit 24% oder 1,24 Mio. m3 der deutschen Nadelschnittholz-Importe des vergangenen Jahres aus diesen drei Ländern.
Update: 11. März, 11:45
DeSH bezieht Stellung
Der Vorstand und die Geschäftsführung des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH) haben in einer gemeinsamen Erklärung den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf das Schärfste verurteilt. Als Verband unterstütze man die beschlossenen Sanktionen gegen Russland vollumfänglich und hoffe auf eine schnelle und friedliche Lösung, um das Leid der Menschen vor Ort zu beenden, heißt es.
Als Branchenverband habe man die Aufgabe, die Interessen aller Mitglieder gleichermaßen zu vertreten. Damit verbunden sei eine besondere Verantwortung gegenüber den Mitgliedern und insbesondere deren Mitarbeitern. Man werde die Regelungen zu den Sanktionen nach dem aktuellen Stand umsetzen, aber keine vorschnellen und rechtlich zweifelhaften Entscheidungen treffen, die weder den Menschen in der Ukraine noch der Branche helfen.
Update: 11. März, 11:17
Ein Krisenherd als Schnittholzlieferant
Aufgrund der Nähe sind die baltischen Staaten wirtschaftlich nach wie vor besonders eng mit Russland verbunden. Insgesamt kaufte das Baltikum im vergangenen Jahr 4,45 Mio. m³ Schnittholz. 73% davon stammten aus Russland, Weißrussland und der Ukraine, wobei Russland mit 1,61 Mio. m³ (36%) und Weißrussland mit 1,53 Mio. m³ (34%) die große Mehrheit davon lieferten.
Einzelne Staaten, wie Estland, sind dabei besonders stark vom großen Nachbar Russland abhängig. 2021 stammten 57% (970.000 m³) des von Estland importierten Nadelschnittholzes aus Russland.
Am Beispiel Lettland und Litauen zeigt sich: Kommt die Mehrheit des Schnittholzes nicht aus Russland, so bedient man sich in Belarus. Litauen kaufte zwar nur rund 22% (280.000 m³) in Russland, dafür stammt jedoch mehr als die Hälfte (650.000 m³) des gesamten importierten Nadelschnittholzes aus Weißrussland. Gleiches Bild in Lettland: 25% (370.000 m³) stammen aus Russland und 50% (750.000 m³) aus Weißrussland.
Update: 11. März, 11:01
Russland kann ausländische Unternehmen enteignen, wenn …
Das russische Wirtschaftsministerium hat diese Woche einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, der es offenbar erlauben soll, Standorte nichtrussischer Unternehmen unter russische Verwaltung zu stellen. Die somit beschlagnahmten Vermögenswerte würden der staatlichen Entwicklungsgesellschaft VEB.RF und der russischen Einlagensicherungsagentur übertragen werden.
Die beschlagnahmten Unternehmen könnten in einer öffentlichen Auktion verkauft werden. Sollte sich kein geeigneter Käufer finden, würde der Staat selbst als Käufer auftreten, meldet etwa Interfax.
Diese Maßnahmen beträfen Unternehmen, die gleichzeitig zwei Bedingungen erfüllen.
- 25% des Unternehmens sind im Besitz von Ausländern aus unfreundlichen Ländern – also aus allen EU-Ländern
- Der Buchwert der Aktiva laut Jahresabschluss zum letzten Bilanzstichtag beträgt mehr als 1 Mrd. RUB (also rund 8 Mio. €) und es werden mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt.
Trifft beides zu, kann ein Unternehmen unter ein externes Management gestellt werden, wenn die bisherige Geschäftsführung die Unternehmenstätigkeit „unter Verstoß gegen die Rechtsvorschriften der Russischen Föderation“ tatsächlich eingestellt hat. Etwa, wenn das Management Russland zum 24. Februar 2022 verlassen hat und die Organisation ohne Management dasteht oder ihr Vermögen abgezogen hat.
Zweitens müssen „Handlungen der Unternehmensleitung oder der Eigentümer des Unternehmens, die zur ungerechtfertigten Einstellung der Tätigkeit, zur Liquidation oder zum Konkurs führen können“, gesetzt werden. Dies könne bereits durch öffentliche Erklärungen nach dem 24. Februar über die Beendigung von Tätigkeiten „ohne offensichtliche wirtschaftliche Gründe“, die Beendigung von Verträgen mit Vertragspartnern, die für die Tätigkeit wesentlich waren, und die Benachrichtigung von mehr als einem Drittel der Arbeitnehmer über die bevorstehende Entlassung nachgewiesen werden, heißt es in dem Gesetzesentwurf.
Update: 10 März, 14:20
Italien: knapp 10% Schnittholzimport aus Russland, Belarus und Ukraine
Italien importierte 2021 laut Eurostat 4,08 Mio. m3 Nadelschnittholz und Hobelware. Davon stammten rund 9% aus Russland, Belarus und der Ukraine. Laut Angaben der nationalen Statistikämter dieser Länder lieferte Russland 170.000 m3 (4% der gesamten Importmenge), Belarus 40.000 m3 (1%) und die Ukraine 180.000 m3 (4%) in Richtung Italien. Speziell die Ukraine liefert sehr viel EPAL-Zuschnitte – dies soll einen erheblichen Teil der benötigten Menge abdecken.
Update: 10. März, 13:24
Keine Holzexporte aus Russland in die EU und nach Nordamerika bis Ende 2022
Das Ausfuhrverbot betrifft die Länder der kürzlich von Russland veröffentlichten Liste „unfreundlicher“ Staaten, darunter die USA und die EU-Länder. Nach Angaben des russischen Ministeriums für Industrie und Handel wird das Verbot den Bedarf des heimischen Marktes an erschwinglichem Rohholz decken und die Holzverarbeitung im eigenen Land weiter fördern, berichtet lesprom.com.
Birkenzellstoff und Hackschnitzel seien wichtige Rohstoffe für die EU, so das Ministerium in einer Erklärung. Auf Russland entfallen 10 bis 15% des finnischen Zellstoff- und Hackschnitzelverbrauchs. Es werde unmöglich sein, sie alle auf einmal zu ersetzen, so das Ministerium.
Die Erklärung des russischen Ministeriums folgt auf eine Reihe europäischer Unternehmen, die sich weigern, Holz und Holzprodukte aus Russland zu kaufen. Gleichzeitig kündigten die Zertifizierungsorganisationen FSC und PEFC an, die Handelszertifikate für Holz und Holzerzeugnisse aus Russland zu entziehen.
Update: 10. März, 13:12
UPM stoppt Sperrholzwerk in Russland
UPM hat bekannt gegeben, den Holzeinkauf in und aus Russland auszusetzen sowie den Betrieb des Sperrholzwerkes in Chudovo bis auf Weiteres einzustellen.
Die Einstellung wird unter Berücksichtigung der Mitarbeiter, Kunden und Interessengruppen von UPM vor Ort sowie der Gesetzgebung in Russland erfolgen. UPM komme weiterhin seinen Verpflichtungen gegenüber seinen Mitarbeitern in Russland nach, informiert das Unternehmen. Man beobachte weiterhin die Entwicklung der Sanktionen und werde entsprechend weitere Entscheidungen treffen, heißt es. Die Entscheidung stehe im Einklang mit den jüngsten Analysen und Stellungnahmen von FSC und PEFC, die das aus Russland und Weißrussland stammende Holz von ihren Zertifizierungssystemen ausgeschlossen haben.
UPM leistet weiterhin humanitäre Hilfe und materielle Unterstützung in der Ukraine, um den Menschen zu helfen.
Update: 10. März, 12:05
Rund ein Viertel der deutschen Nadelschnittholz-Importe stammt aus Krisengebiet
Die Bundesrepublik Deutschland importierte im vergangenen Jahr knapp 5,2 Mio. m³ Nadelschnittholz.
750.000 m³ (14%) der gesamten Importmenge stammen dabei aus Russland. Eine weitere halbe Million Kubikmeter stammt aus Belarus (350.000 m³; 7%) und der Ukraine (140.000 m³; 3%). Während aus Russland eher höherwertiges Schnittholz kommt, stammt aus Weißrussland und der Ukraine sehr viel Verpackungsware.
Quellen: Belstat (BY), Ukrstat (UA), Federal Customs Service (RU) sowie Eurostat.
Update: 9. März, 15:53
Schock in der Wertschöpfungskette für Holzprodukte zu erwarten
Die Europäische Organisation der Sägeindustrie (EOS) und der Europäische Verband der Holz verarbeitenden Industrie (CEI-Bois) erwarten in einer gemeinsamen Aussendung „einen Schock in der Wertschöpfungskette für Holzprodukte“ aufgrund des Krieges und der Sanktionen.
Beide Verbände haben Verständnis für die Entscheidungen über ein Handelsverbot zwischen Europa und Weißrussland. Die Branche geht davon aus, dass ähnliche Maßnahmen auch für russische Holzprodukte gelten werden. Ebenso begrüßen sie die Entscheidungen von PEFC und FSC, die Produkte aus Russland und Weißrussland faktisch von der Zertifizierung auszuschließen.
Das Handelsverbot wird schwerwiegende Folgen für die Versorgung des europäischen Marktes haben. Offiziellen Statistiken zufolge stammten 2021 etwas weniger als 10 % des in Europa verbrauchten Nadelschnittholzes aus Russland, Weißrussland und der Ukraine (Anmerkung: holzkurier.com bringt morgen, 10. März, detaillierte Zahlen). Im Laubholzbereich macht Eichenware aus der Ukraine einen erheblichen Anteil aus. Es werden daher Engpässe erwartet.
Viele Baumaterialien auf Holzbasis, wie Birkensperrholz und Schnittholz, werden sehr stark betroffen sein, was wiederum den Green Deal-Vorstoß der EU zur Dekarbonisierung der bebauten Umwelt behindern könnte.
Darüber hinaus sind unverhältnismäßig viele europäische Lkw-Fahrer Ukrainer, die nun zurückgekehrt sind, um ihr Land zu verteidigen, was den aufgrund der Coronapandemie bereits bestehenden Fahrermangel noch verschärft.
Silvia Melegari, Generalsekretärin von CEI-Bois und EOS, sagte dazu: „Abgesehen von der menschlichen Tragödie, die dieser Konflikt verursacht, wird die europäische Holzindustrie durch einen Mangel an Holzprodukten beeinträchtigt werden. Die europäische Holzindustrie hofft auf eine rasche und friedliche Lösung des anhaltenden Konflikts in der Ukraine.“
Update: 9. März, 14:30
EPAL erwartet Engpässe und Lieferverzögerungen
Am 8. März bezog der europäische Palettenverband EPAL Stellung zum Krieg in der Ukraine. Dieser und die Sanktionen der EU gegen Russland und Belarus werden den europäischen Palettenmarkt nachhaltig beeinflussen, heißt es in einer Presseaussendung.
Durch den Krieg in der Ukraine ist dort die Produktion von EPAL-Europaletten in vielen Betrieben unterbrochen. Ebenso wird aus der Ukraine derzeit nahezu kein Verpackungs- und Palettenholz nach Europa exportiert. Durch die Sanktionen gegen Russland und Belarus wird auch das von dort in den vergangenen Jahren nach Europa importierte Holz in allen Holz verarbeitenden Bereichen fehlen. Ebenso werden die Lkw-Fahrer aus der Ukraine, aus Russland und Belarus fehlen, sodass auch der Transport von Material und Paletten verzögert werden könne, informiert EPAL.
Robert Holliger, Präsident der EPAL: „Krieg und Sanktionen werden die Produktion von EPAL-Europaletten auch in den Ländern der EU belasten. In dieser Situation – wie stets bei der Verknappung von Holz oder dem Anstieg von Holzpreisen – gilt jedoch, dass der mehrjährige Einsatz von Tauschpaletten, wie EPAL Europaletten, dabei hilft, Palettenengpässe zu vermeiden oder zu reduzieren. Wir erwarten daher eine deutlich wachsende Nachfrage nach neuen EPAL-Europaletten.“ Es ist bereits jetzt absehbar, dass in den kommenden Monaten Engpässe und Lieferverzögerungen bei der Versorgung der Verwender mit neuen EPAL-Europaletten auftreten können. Dies wird gleichzeitig auch die Nachfrage nach gebrauchten und reparierten EPAL-Europaletten aller Qualitätsklassen deutlich ansteigen lassen.
Dirk Hoferer, Vizepräsident der EPAL: „Wir empfehlen allen Verwendern von EPAL-Europaletten, gemeinsam mit ihren Lieferanten schon jetzt den Palettenbedarf für das gesamte Jahr 2022 zu planen und frühzeitig EPAL-Europaletten zu bestellen. In dieser schwierigen Situation, die voraussichtlich die Engpässe des Jahres 2021 übertreffen wird, werden sich die jahrelangen und vertrauensvollen Lieferbeziehungen zwischen den Verwendern und den Lieferanten von EPAL-Europaletten bewähren.“ Bereits bei der Verknappung von Holz im Jahr 2021 konnte auf diese Weise erreicht werden, dass keine wesentlichen Störungen der Paletten- und Transportlogistik entstanden sind.
Die zu erwartenden Engpässe bei der Versorgung mit Holz und daneben auch die steigenden Preise für Energie, Transporte und Rohstoffe werden sich auch auf die Preise für Palettenholz und für EPAL-Europaletten auswirken.
Update: 09. März 8:25
Russische Obi-Märkte werden geschlossen
Die Baumarktkette Obi stellt ihr Geschäft in Russland vorübergehend ein. Laut Unternehmensangaben gibt es wegen des Krieges in der Ukraine keine andere Möglichkeit.
Betroffen sind 27 Baumärkte mit 4.900 Mitarbeitern. Das entspricht 4% der Filialen und 10% der Gesamtbelegschaft.
Update: 09: März 07:41
FSC-Handelszertifikate in Russland und Belarus werden ausgesetzt
Der Vorstand von FSC International hat am 8. März beschlossen, alle Handelszertifikate in Russland und Belarus auszusetzen und alle kontrollierten Holzbeschaffungen aus beiden Ländern zu blockieren.
Das bedeutet, dass Holz und Forstprodukte aus Russland und Weißrussland weder in FSC-Produkten verwendet noch als FSC-zertifiziert verkauft werden dürfen, solange die bewaffnete Gewalt andauert.
Um die Wälder in Russland weiterhin zu schützen, werde der FSC den Inhabern von Waldbewirtschaftungszertifikaten in Russland die Möglichkeit einräumen, ihre FSC-Zertifizierung für die Waldbewirtschaftung beizubehalten, jedoch keine Erlaubnis zum Handel oder Verkauf von FSC-zertifiziertem Holz erteilen, betont man seitens des FSC.
„Wir müssen gegen die Aggression vorgehen und gleichzeitig unseren Auftrag erfüllen, die Wälder zu schützen. Wir glauben, dass der Handelsstopp mit FSC-zertifiziertem und -kontrolliertem Material sowie die gleichzeitige Beibehaltung der Möglichkeit, Wälder nach FSC-Standards zu bewirtschaften, beide Anforderungen erfüllen“, erklärt FSC Director General, Kim Carstensen.
Update: 8. März, 08:29
Forstmaschinenhersteller stoppen Lieferungen nach Russland
Einige Hersteller von Holzerntemaschine mit Produktionsstandorten in Skandinavien setzen ihre Geschäftstätigkeiten und Maschinenlieferungen nach Russland vorerst aus. Darunter sind John Deere, Komatsu Forest, Ponsse, Ecolog und Logset.
Aufgrund der Unterbrechung der Lieferkette und der unsicheren Finanz- und Wirtschaftslage hat sich Komatsu Forest bereits am 25. Februar entschlossen, die Lieferungen von Forstmaschinen nach Russland bis auf Weiteres auszusetzen.
Am gleichen Tag hat auch John Deere Forestry seine Geschäftstätigkeiten mit der russischen Föderation gestoppt und liefert derzeit weder Forstmaschinen noch Ersatzteile in den russischen Markt.
Auch der finnische Forstgroßmaschinenhersteller Ponsse unterbricht temporär seine Ersatzteillieferungen und Servicedienstleistungen sowohl mit Russland als auch Belarus. Der russische und der belarussische Markt machen laut Unternehmensangaben 20% des Umsatzes von Ponsse aus.
Logset hat zwar keinen formalen Beschluss gefasst, setzt aber ebenso seine Maschinen- und Ersatzteillieferungen nach Russland aus. Bereits vorhandene Aufträge werden laut Unternehmensangaben vorerst verschoben. Begründet wird dies unter anderem mit zunehmend schlechtem Umrechnungskurs von Euro und Rubel.
Ecolog stoppt ebenso alle Geschäftsbeziehungen mit Russland und wird bis auf Weiteres keine Verkäufe von Forstmaschinen und Ersatzteilen nach Russland tätigen.
Update: 8. März, 08:09
Ukrainekrieg macht US-Schnittholzmarkt noch volatiler
Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie haben die US-Futures (Termingeschäfte) eine wilde Fahrt hinter sich und erreichten im Mai vergangenen Jahres ein Rekordhoch von 1711 US-$/1000 bft. Nachdem sie im Frühjahr und Sommer eingebrochen waren, erholten sie sich wieder und erhielten durch den Krieg in der Ukraine einen neuen Schub. Seit der russischen Invasion in die Ukraine sind die Preise um 14 % auf 1452 US-$/1000 bft gestiegen und liegen damit nur noch 15 % unter dem Allzeithoch, analysiert die Internetplattform markets.businessinsider.com.
Seit gestern sind zudem noch größere Preisschwankungen möglich. Der Börsenbetreiber CME Group weitet am 7. März die täglichen Handelslimits für Schnittholz um 90 % aus. Das bedeute, dass die maximale tägliche Auf- oder Abwärtsbewegung jetzt 57 US-$/1000 bft betrage und 86 US-$/1000 bft am folgenden Tag, wenn die Preise an der oben genannten Grenze schlössen, so die Internetplattform.
Update: 8. März, 08:07
FSC: Entscheidung in den nächsten Tagen
Während PEFC sämtliches Holz aus Russland und Weißrussland zum sogenannten „Konfliktholz“ erklärt hat (s. Beitrag vom 7. März unten), will FSC in Kürze eine Entscheidung über die Zertifikate aus diesen beiden Ländern treffen. „Wir möchten deutlich machen, dass wir diesen Krieg entschieden ablehnen“, heißt es vonseiten des FSC. „FSC kann sich nicht daran beteiligen, dass der Handel mit Forstprodukten den Krieg in der Ukraine anheizt. Gleichzeitig müssen wir überlegen, wie wir uns weiterhin für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung in Russland und Weißrussland einsetzen können – das ist unser Auftrag. Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen, um uns mit dieser schwierigen Situation auseinanderzusetzen“, sagt FSC-Direktor Kim Carstensen in einem Video.
Update: 7. März, 16:50
Viessmann-Bürogebäude und -Lagerhallen in Kiew zerstört
Die Viessmann Group, Allendorf/DE, einer der führenden internationalen Hersteller von Heiz-, Industrie- und Kühlsystemen, hat alle Lieferungen von Waren aus Russland eingestellt und gleichzeitig 1 Mio. € zur Unterstützung der Menschen in Not zur Verfügung gestellt.
Max Viessmann berichtet auf der Social Media-Plattform LinkedIn von der völligen Zerstörung der Bürogebäude und Lagerhallen des Familienunternehmens in Kiew durch Bomben. Die Gebäude waren bereits in der Vorwoche evakuiert worden.
„Als Familienunternehmen sehen wir die Angriffe Putins als Angriff auf die menschliche Welt und unsere Werte. Eine Welt, in der wir gerne leben möchten, die auf Werten basiert, die das Wohlergehen der Menschen, das freie Denken, die freie Meinungsäußerung und die demokratische Entscheidungsfindung fördert und die unverzichtbare Grundlage für die Verwirklichung unseres Ziels bildet: der Gestaltung von Lebensräumen für zukünftige Generationen“, erklärt das Unternehmen.
Update: 7. März, 15:29
Keine neuen Aufträge mehr aus Russland
Der finnische Anlagenhersteller Raute wird aufgrund der herrschenden Unsicherheit keine neuen Verträge mit russischen Kunden abschließen. Raute hat derzeit mehrere große Projekte in Russland in Arbeit. Der gesamte Auftragsbestand von Raute belief sich zu Jahresbeginn auf 158 Mio. €, der Auftragseingang für 2021 auf 203 Mio. €. Von den neuen Aufträgen im vergangenen Jahr kamen 79 Mio. € (39 %) aus Russland.
Die Ausführung der Lieferungen im Auftragsbestand werde durch die lokalen Gesetze in beiden Ländern, vertragliche Verpflichtungen zwischen Raute und den Kunden sowie auch hier durch verschiedene Sanktionen geregelt, die sich auf die Logistik, die Finanzierung und den Zahlungsverkehr der Lieferungen auswirken, heißt es. Raute wird die Voraussetzungen und Verpflichtungen jeder Projektabwicklung analysieren und seine Aktivitäten der Situation entsprechend anpassen. Aufgrund der derzeitigen Situation wird man aber keine neuen Verträge mehr abschließen.
Raute hat etwa 40 Mitarbeiter in Russland sowie einige russische und russischstämmige Mitarbeiter in Finnland. Raute werde sich überall um die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Arbeitsbedingungen seines Personals kümmern, heißt es.
Update: 7. März 14:06
Belarus liefert 2,5 Mio. m³ Nadelschnittholz in die EU
2021 exportierte Weißrussland 2,57 Mio. m3 Nadelschnittholz in die EU. Damit gingen die Lieferungen gegenüber 2020 um 18% zurück.
Die wichtigsten Zieldestinationen waren Lettland (747.000 m3; +14%), Litauen (654.000 m3; –30%) und Deutschland (355.000 m3; –22%), wie aus von Belstat (National Statistical Committee of the Republic of Belarus) erhobenen Daten hervorgeht.
Nur Lieferungen in die EU, Werte in 1.000 m³ | |||
Land | 1–12 2020 | 1–12 2021 | Diff i. % |
---|---|---|---|
Lettland | 654 | 747 | 14 |
Litauen | 940 | 654 | –30 |
Deutschland | 455 | 355 | –22 |
Polen | 400 | 216 | –46 |
Niederlande | 194 | 161 | –17 |
Belgien | 172 | 142 | –17 |
Estland | 118 | 126 | 7 |
Rumänien | 57 | 47 | –18 |
Italien | 45 | 36 | –20 |
Schweden | 11 | 26 | 136 |
Übrige Länder | 85 | 56 | –34 |
Gesamt | 3.132 | 2.565 | –18 |
Update 7. März 08:30
Metsä legt Russland-Sägewerk vorübergehend still
Die finnische Metsä-Gruppe legte ihr einziges russisches Sägewerk vorübergehend still. Nahe an der finnisch-russischen Grenze gelegen, produziert das Sägewerk 285.000 m³/J Schnittholz und beschäftigt rund 115 Mitarbeiter. Mehr als 95% des produzierten Schnittholzes gehen dabei in den Export. Zusätzlich setzt Metsä auch die Holzimporte der eigenen finnischen und schwedischen Werke aus Russland vorübergehend aus.
Update 7. März 07:55
Holz aus Russland und Belarus laut PEFC „Konfliktholz“
Der Vorstand von PEFC International hat in seiner außerordentlichen Sitzung am 4. März sämtliches Holz aus Russland und Belarus zum sogenannten „Konfliktholz“ erklärt, sodass es nicht mehr für PEFC-zertifizierte Produkte verwendet werden kann.
Der PEFC Chain of Custody Standard betrachtet „Konfliktholz“ als sogenannte „umstrittene Quelle“ (PEFC ST 2002:2020 3.7), die nicht in PEFC-zertifizierten Produktgruppen verwendet werden kann (PEFC ST 2002:2020; Anhang 1 6.1). „Konfliktholz“ wird definiert als „Holz, das zu irgendeinem Zeitpunkt innerhalb der Lieferkette von bewaffneten Gruppen, seien es Rebellengruppen oder reguläre Soldaten, oder von einer in einen bewaffneten Konflikt verwickelten zivilen Verwaltung oder deren Vertretern gehandelt wurde, um entweder den Konflikt aufrechtzuerhalten oder aus Konfliktsituationen persönlichen Nutzen zu ziehen“. (PEFC ST 2002:2020, 3.6)
Update 7. März 07:28
Sanktionen gegen Ilim Timber gefordert
Nachdem bereits der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann, Sanktionen gegen das in Landsberg am Lech angesiedelte Sägewerk von Ilim Timber forderte, werden jetzt auch Stimmen aus der Holzindustrie laut.
Mit einer emotionalen E-Mail richtet sich etwa Lothar Franz von Holzwerke Josef Franz an den DeSH. Er fordert „den sofortigen Rausschmiss von Ilim Timber aus allen Verbänden“. Es müssten hier alle Register gezogen und der Wahnsinn müsse mit allen Mitteln gestoppt werden, so Franz. Zudem solle man kein Rundholz mehr aus deutschen Wäldern an die beiden Ilim Timber-Standorte in Deutschland liefern und von selbigen kein Schnittholz mehr kaufen. Es gehe hier nicht um Profit, sondern Menschenleben. Franz fordert den Verband und die Branche zum Handeln und Zusammenhalt auf.
Ilim Timber Germany bezog bereits am 24. Februar Stellung zur russischen Invasion in der Ukraine: Man lehne sowohl jede Form von Gewalt als auch die Verletzung des Selbstbestimmungsrechts und der staatlichen Souveränität ab. Für einen Angriffskrieg gebe es keine Rechtfertigung. „… Die beiden deutschen Standorte, die Ilim Nordic Timber in Wismar als auch die Ilim Timber Bavaria in Landsberg, unterliegen dem deutschen Gesellschaftsrecht, und agieren wirtschaftlich als auch finanziell unabhängig und eigenständig…“
Update: 4. März 08:04
Ikea stoppt vorübergehend Produktion in Russland
Am 3. März gab Ikea bekannt, die Produktion in Russland vorübergehend einzustellen und zudem sämtliche Im- und Exporte nach und aus Russland sowie Belarus auszusetzen. Das bedeutet, dass auch sämtliche Zulieferungen zu diesen Produktionsstätten ausgesetzt werden.
Update: 3. März 14:55
Teilnahmeverbot für russische Aussteller bei Koelnmesse
Die Koelnmesse hat sich im Zuge der Geschehnisse in der Ukraine entschlossen, die Zusammenarbeit mit russischen Unternehmen in Übereinstimmung mit den Maßnahmen und Vorgaben der Bundesregierung bis auf Weiteres ruhen zu lassen. Der Messeveranstalter steht laut eigener Aussage für ein freiheitliches Miteinander und den freien Handel auf internationaler Ebene. Beides sei derzeit nicht gegeben.
Die Koelnmesse verspricht aber, mit den zum Teil langjährigen Partnern, denen man keine Schuld an den Ereignissen gibt, trotz des De-facto-Teilnahmeverbotes im Gespräch zu bleiben.
Update: 3. März 14:46
Sanktionen gegen Belarus verhängt
Die EU-Kommission hat Sanktionen gegen Belarus erlassen. Am 2. März wurden diese im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Damit erlangen sie heute Gültigkeit. Es gebe eine dreimonatige Frist zur Ausfuhr von bereits erworbener Ware, informiert der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz).
Die Sanktionen betreffen alle Produkte im Kapitel 44 der Kombinierten Nomenklatur. Laut GD Holz können somit keine Holzprodukte mit 44er-Warentarifnummern aus Belarus mehr importiert werden. Dies gilt auch für Holz, das in Belarus eingeschlagen und in einem anderen Drittland weiterverarbeitet wurde (Ursprungsregel). Außerdem gelten die Sanktionen auch für Holz aus Drittländern, das in Belarus erworben wurde. Ausnahmen gelten für Ausfuhren bis 4. Juni, sofern die Verträge vor dem 2. März geschlossen wurden, informiert man.
Auf der Homepage des GD Holz ist ein Auszug aus dem Verordnungstext mit Bezug auf Holz veröffentlicht.
Update: 3. März 08:12
Kein Rundholz mehr für Ilim Timber?
„Ab sofort soll Bayern kein Holz der Staatsforsten mehr an russische Sägewerke liefern.“ Das fordern die Grünen im Landtag mit ihrem Fraktionsvorsitzenden, Ludwig Hartmann, der auch im Landsberger Stadtrat sitzt, berichtet die Internetplattform kreisbote.de. Die Sanktionen könnten dabei auch das in Landsberg am Lech angesiedelte Sägewerk Ilim Timber treffen.
Die Bayerischen Staatsforsten beliefern Ilim Timber, ein Unternehmen mit Hauptsitz in Sankt Petersburg. Man erwarte „die umgehende Einstellung der Holzlieferung durch die Bayerischen Staatsforsten“, so Hartmann gegenüber kreisbote.de.
Ilim Timber Germany bezog bereits am 24. Februar Stellung:
Ilim Timber Germany lehnt sowohl jede Form von Gewalt als auch die Verletzung des Selbstbestimmungsrechts und der staatlichen Souveränität ab. Für einen Angriffskrieg gibt es keine Rechtfertigung. Die Geschäftsführung der beiden deutschen Ilim Timber-Standorte bezog bereits am 24.02.2022 Stellung zum Krieg in der Ukraine gegenüber den Geschäftspartnern. In dem Schreiben vom 24.02.2022 heißt es: „Heute Morgen haben wir leider bedrückende Bilder aus der Ukraine sehen müssen. Wir bedauern die Entwicklungen in der Ukraine sehr und sind in Gedanken bei den Menschen in den betroffenen Regionen. Wir hoffen und wünschen uns für die Ukraine eine baldige friedliche Lösung.“
Darüber hinaus stellte die Geschäftsführung der beiden deutschen Standorte klar:
„… , dass wir für unseren Betriebszweck – die Produktion und den Vertrieb von Nadelschnittholz – und für unsere Geschäftsbeziehungen mit unseren Geschäftspartnern keine Beeinträchtigungen sehen. Die beiden deutschen Standorte, die Ilim Nordic Timber in Wismar und auch die Ilim Timber Bavaria in Landsberg, unterliegen dem deutschen Gesellschaftsrecht und agieren sowohl wirtschaftlich als auch finanziell unabhängig und eigenständig. Wir werden weiterhin, wie gewohnt, ein verlässlicher Geschäftspartner und Arbeitgeber sein.“
In Landsberg liegt der Rundholzeinschnitt bei 1,1 Mio. fm/J, in Wismar sind es 1,9 Mio. fm/J, wie ein Blick in den Datacube zeigt.
Update: 2. März 12:13
Stora Enso schließt Werke in Russland vorübergehend
Stora Enso stellt aufgrund der anhaltenden Invasion in die Ukraine die Produktion und den Verkauf in Russland bis auf Weiteres ein. Der Konzern betreibt in Russland drei Werke für Wellpappeverpackungen und zwei Sägewerke mit rund 1100 Mitarbeitern. Stora Enso wird auch alle Exporte und Importe nach und aus Russland einstellen. Ein Plan zur Schadensbegrenzung wurde aktiviert, um die Verfügbarkeit von Rohstoffen aus anderen Quellen sicherzustellen, informiert der Konzern.
„Der Krieg in der Ukraine ist inakzeptabel und wir stehen voll und ganz hinter allen Sanktionen. Wir werden uns jetzt voll und ganz auf die Unterstützung unserer Kunden und das Wohlergehen unserer Mitarbeiter konzentrieren“, sagt Annica Bresky, Präsidentin und CEO.
Der Umsatz von Stora Enso in Russland beträgt etwa 3 % des gesamten Konzernumsatzes. Die Auswirkungen auf den Umsatz und das EBIT von Stora Enso seien nicht wesentlich, heißt es.
Update 2. März 11:06
Österreichische Unternehmen aus der Holzbranche mit Standorten in Russland (ohne Anspruch auf Vollzähligkeit)
Constantia Packaging: Verpackung
Doka: Schalungstechnik
Egger: Holzwerkstoffe
Hasslacher: Säge- und Hobelwerk, Pellets, künftig BSH
Julius Blum: Möbelbeschläge
Kronotec, Kronospan: Holzwerkstoffe
Maco: Fenster- und Türenbeschläge
Mayr-Melnhof Holz: Sägewerk, Pellets
MM Packaging, Tanngroup: Karton
Mondi: Zellstoff, Papier
Palfinger: Maschinenbau
Prinzhorn: Papier
Stora Enso: Sägewerke, Verpackung
Update 1. März 14:07
Zusammenfassung der Sanktionen gegen Russland (zum Teil auch Weißrussland)
1) Europäische Union
- Verbot aller Transaktionen mit russischer Zentralbank und Einfrieren ihres Vermögens
- Sperrung EU-Luftraum für alle russischen Flugzeuge
- Ausschluss großer russischer Banken aus internationalem Zahlungssystem SWIFT
- Unterbindung von Finanzströmen aus Russland in die EU durch Verhängung von Obergrenzen für Bankeinlagen und Verbot für Russen, in EU-Wertpapiere zu investieren
- Stopp Ausfuhr von Produkten aus Weißrussland, unter anderem von Holz
- Exportkontrollen für Güter, die auch für militärische Zwecke verwendet werden können
- Unter anderem Verbot der Ausfuhr von Ausrüstung und Technologie, die für die Anpassung russischer Ölraffinerien an moderne Umweltstandards erforderlich sind
(Bei den aufgeführten Maßnahmen handelt es sich teils um bestehende, teils um vorgeschlagene Maßnahmen.)
2) Schweiz
- Schweiz wird EU-Sanktionen gegen Russland übernehmen.
3) USA
- Transaktionen mit Russischer Zentralbank, dem russischen Nationalen Wohlstandsfonds und dem Finanzministerium sind verboten.
- Ausnahme für bestimmte Energietransaktionen mit der Zentralbank (Hintergrund: Minimierung der negativen Auswirkungen auf die Energiemärkte in Europa)
- In Kooperation mit EU-Partnern wird Bankenliste mit Teilnehmern fertiggestellt, die vom SWIFT-System abgeschnitten werden.
4) Großbritannien
- Einfrieren der Vermögenswerte aller großen russischen Banken. Gesetz trat am 1. März 2022 in Kraft.
- Geplant ist auch, britischen Staatsangehörigen die Durchführung von Finanztransaktionen mit der Zentralbank der Russischen Föderation, dem russischen Nationalen Vermögensfonds und dem russischen Finanzministerium zu verbieten.
- Sofortiges Verbot der Landung von Aeroflot-Flugzeugen im Vereinigten Königreich.
- Sofortiges Verbot aller Exporte von Gütern, die für militärische Zwecke verwendet werden könnten, wie z. B. Lkw-Teile.
Alle Sanktionen beziehen sich auch auf Weißrussland.
5) Japan
- Japan übernimmt die Swift-Sanktionen der westlichen Länder gegenüber russischen Banken
- Geplant sind auch Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin
Update: 1. März, 10:32 Uhr
Ukrainische Papierindustrie steht still
Bereits am 24. Februar dürften praktisch alle ukrainischen Zellstoff- und Papierunternehmen ihre Produktion eingestellt haben. Dies teilte Eduard Litvak, Geschäftsführer des ukrainischen Verbands der Zellstoff- und Papierindustrie UkrPapir mit Sitz in Kiew, auf Anfrage der Internetplattform euwid-papier.de mit. Litvak erklärte, dass die im ganzen Land stattfindenden Militäroperationen zu einem Zusammenbruch der Logistikketten und zu ernsthaften Risiken für alle Beschäftigten geführt hätten. Aus Sorge um die Sicherheit der Beschäftigten seien die Werke vorübergehend geschlossen worden. Nach Angaben von Litvak gegenüber Euwid Papier und Zellstoff wurden bisher keine Schäden an den Produktionsstätten gemeldet.
Update: 1. März, 09:02 Uhr
Russland: Über 12 Mrd. US-$ Exportvolumen
In den vergangenen fünf Jahren (von 2017 bis 2021) legten die Ausfuhren der russischen Forstwirtschaft sowie der Holz- und Papierindustrie um ein Viertel zu.
Laut Wood Resources International lag das Exportvolumen aus diesem Sektor zuletzt bei 12,2 Mrd. US-$. Dabei machten Nadelschnittholz (5,8 Mrd. US-$) und Papier (2 Mrd. US-$), gefolgt von Plattenwerkstoffen (1,9 Mrd. US-$) und Zellstoff (1,3 Mrd. US-$) die größten Anteile aus.
Wood Resources International schätzt, dass rund 40% dieser Lieferungen nach China und der überwiegende restliche Anteil in Richtung Europa ging. In den vergangenen fünf Jahren lieferte Russland jeweils zwischen 15 und 20 Mio. m3 Nadelschnittholz nach China, wie ein Blick in den Datacube zeigt.
Es ist davon auszugehen, dass sich der Einmarsch Russlands in die Ukraine und die daraus resultierenden Wirtschaftssanktionen massiv auf diese Handelsströme auswirken werden.
Update: 01. März, 9:01 Uhr
Knapp 2 Mio. t/J Pellets nach Europa exportiert
Russland hat 2021 2,4 Mio. t Pellets exportiert. Das sind 6% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hauptexportland ist Dänemark mit 40%. 81% der Pelletsausfuhren Russlands (2021: 1.96 Mio. t) in die Top-10-Destinationen sind laut Russischer Zollbehörde nach Europa exportiert worden.
Die Ausfuhren von Pellets von Russland nach Dänemark gingen von 987.000 2020 auf 957.000 t 2021 um 3% zurück. Die Exporte nach Großbritannien sind um 31% auf 145.000 t und nach Südkorea um 11% auf 162.600 t im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Auffällig sind die Exportzuwächse 2021 nach Belgien (381.000 t, +33%), in die Niederlande (106.900 t, +29%) und vor allem nach Japan (109.000t, +528%).
Werte in Tonnen | |||
Land | 1–12 2020 | 1–12 2021 | Diff. In % |
---|---|---|---|
Dänemark | 986.893 | 957.447 | –3,0 |
Belgien | 286.163 | 381.286 | 33,2 |
Südkorea | 182.891 | 162.639 | –11,1 |
Großbritannien | 209.326 | 145.026 | –30,7 |
Italien | 126.142 | 133.904 | 6,2 |
Japan | 17.351 | 108.975 | 528,1 |
Niederlande | 82.839 | 106.866 | 29,0 |
Finnland | 89.851 | 100.239 | 11,6 |
Litauen | 65.998 | 66.985 | 1,5 |
Lettland | 73.089 | 64.476 | –11,8 |
Übrige Länder | 164.343 | 195.131 | 18,7 |
Gesamt | 2.284.884 | 2.422.974 | 6,0 |
Update: 28. Februar, 15:33 Uhr
Europa erhielt 1 Mio. m³ ukrainisches Nadelschnittholz
1,114 Mio. m³ Nadelschnittholz exportierte die Ukraine 2021 nach Europa, meldet UKRSTAT. Das waren 1,7% mehr als im Vorjahr (2020: 1,096 Mio. m³). Hauptabnehmer Ungarn erhielt mit 309.000 m³ eine um 4,5% geringere Menge als im Jahr davor.
Die Nadelschnittholz-Lieferungen der Ukraine nach Italien erhöhten sich um 1% auf 134.000 m³. Nach Deutschland wurden 2021 insgesamt 136.000 m³ Nadelschnittholz geliefert, das waren 14% mehr als 2020. Die Exporte nach Rumänien gingen um 49,4% auf 104.000 m³ zurück. Österreich erhielt 2021 mit 9000 m³ um 34% mehr Nadelschnittholz aus der Ukraine als im Vorjahr (2020: 7000 m³).
Werte im m³ | |||
Land | 1–12 2020 | 1–12 2021 | Diff. In % |
---|---|---|---|
Ungarn | 323.474 | 308.814 | –4,5 |
Italien | 181.630 | 183.517 | 1,0 |
Deutschland | 119.000 | 136.176 | 14,4 |
Rumänien | 206.258 | 104.284 | –49,4 |
Polen | 75.245 | 72.254 | –4,0 |
Litauen | 7.434 | 58.938 | 692,8 |
Niederlande | 44.204 | 53.596 | 21,2 |
Lettland | 14.741 | 49.523 | 235,9 |
Belgien | 27.351 | 46.290 | 69,2 |
Tschechien | 43.098 | 37.196 | –13,7 |
Slowakei | 21.060 | 21.912 | 4,1 |
Estland | 8.866 | 16.473 | 85,8 |
Österreich | 6.636 | 8.881 | 33,8 |
Spanien | 3.326 | 5.685 | 70,9 |
Frankreich | 3.552 | 3.545 | –0,2 |
Griechenland | 5.797 | 2.793 | –51,8 |
Zypern | 764 | 1.490 | 95,1 |
Bulgarien | 2.145 | 1.365 | –36,4 |
Schweden | 33 | 275 | 732,2 |
Kroatien | 388 | 268 | –31,0 |
Dänemark | 689 | 220 | –68,0 |
Finnland | 120 | 209 | 73,7 |
Portugal | – | 126 | – |
Irland | – | 62 | – |
Slowenien | 42 | 51 | 21,5 |
Gesamt | 1.095.853 | 1.113.945 | 1,7 |
Update: 28. Februar, 14:57 Uhr
4,5 Mio. m³ Nadelschnittholz aus Russland
Europa ist eine der Topadressen für russisches Nadelschnittholz. Im vergangenen Jahr wurden sogar knapp 20% mehr in Richtung Westen exportiert als noch 2020. Der Hauptabnehmer von russischem Nadelschnittholz ist ein Nachbarstaat im Nordwesten des Landes: Estland erhielt 2021 rund 966.00 m³ Schnittholz aus Russland und damit um 29% mehr als 2020. Mit Lettland (+51% auf 365.000 m³) und Litauen (+74% auf 283.000 m³) wurde ins restliche Baltikum 2021 ebenfalls deutlich mehr Schnittholz exportiert.
Die Bundesrepublik Deutschland liegt mit 753.000 m³ auf Platz 2 der russischen Nadelschnittholz-Märkte. Österreichs nördlicher Nachbar kaufte 2021 um 17% mehr als noch im Jahr davor. Die Alpenrepublik selbst liegt mit 146.000 m³ nur auf Rang 10 im Europa-Ranking. Sie markiert jedoch einen Bruch zu den Folgestaaten, angeführt von Polen, von welchen keiner mehr als 50.000 m³ Schnittholz im vergangenen Jahr von Russland kaufte.
Trotz eines Rückgangs von knapp 11% ist Finnland auch 2021 eine der wichtigsten Zieldestinationen für russisches Nadelschnittholz. 676.000 m³ bedeuten Platz 3 im Europa-Ranking.
Lieferungen an europäische Länder, Werte in m³ | |||
Land | 1–12 2020 | 1–12 2021 | Diff. in % |
---|---|---|---|
Estland | 751.000 | 966.000 | 28,6 |
Deutschland | 645.000 | 753.000 | 16,7 |
Finnland | 756.000 | 676.000 | –10,6 |
Niederlande | 358.000 | 395.000 | 10,3 |
Lettland | 242.000 | 365.000 | 50,8 |
Litauen | 163.000 | 283.000 | 73,6 |
Frankreich | 279.000 | 272.000 | –2,5 |
Belgien | 144.000 | 221.000 | 53,5 |
Italien | 97.000 | 167.000 | 72,2 |
Österreich | 143.000 | 146.000 | 2,1 |
Polen | 30.000 | 48.000 | 60,0 |
Tschechien | 43.000 | 48.000 | 11,6 |
Irland | 17.000 | 30.000 | 76,5 |
Dänemark | 21.000 | 29.000 | 38,1 |
Griechenland | 9.000 | 19.000 | 111,1 |
Rumänien | 10.000 | 14.000 | 40,0 |
Schweden | 4.000 | 11.000 | 175,0 |
Spanien | 16.000 | 9.000 | –43,8 |
Ungarn | 11.000 | 9.000 | –18,2 |
Slowenien | 4.000 | 7.000 | 75,0 |
Zypern | 3.000 | 5.000 | 66,7 |
Portugal | 2.000 | 4.000 | 100,0 |
Slowakei | 2.000 | 3.000 | 50,0 |
Bulgarien | 2.000 | 1.000 | –50,0 |
Gesamt | 3.750.000 | 4.482.000 | 19,5 |
Update: 28. Februar, 14:11 Uhr
Über 400.000 t Pellets nach Europa geliefert
2021 lieferte die Ukraine 412.000 t Pellets nach Europa. Damit gingen die Ausfuhren gegenüber der Vorjahresperiode um 7,6% zurück. Neben den Nachbarländern Polen (121.000 t; +9%) und Rumänien (62.000 t; +68%) waren auch Italien (62.000 t; –33%), Bulgarien (46.000 t; +12%) und Deutschland (22.000 t; –8%) wichtige Zieldestinationen.
Lieferungen in die europäische Union, Werte in Tonnen | |||
Land | 1–12 2020 | 1–12 2021 | Diff. in % |
---|---|---|---|
Polen | 111.000 | 121.000 | 9,0 |
Rumänien | 37.000 | 62.000 | 67,6 |
Italien | 93.000 | 62.000 | –33,3 |
Bulgarien | 41.000 | 46.000 | 12,2 |
Deutschland | 24.000 | 22.000 | –8,3 |
Slowakei | 22.000 | 17.000 | –22,7 |
Griechenland | 22.000 | 16.000 | –27,3 |
Slowenien | 19.000 | 15.000 | –21,1 |
Tschechien | 17.000 | 13.000 | –23,5 |
Dänemark | 16.000 | 10.000 | –37,5 |
Ungarn | 15.000 | 10.000 | –33,3 |
Litauen | 10.000 | 7.000 | –30,0 |
Österreich | 5.000 | 4.000 | –20,0 |
Kroatien | 7.000 | 2.000 | –71,4 |
Belgien | 5.000 | 1.000 | –80,0 |
Estland | 2.000 | 1.000 | –50,0 |
Niederlande | 1.000 | 1.000 | 0,0 |
Lettland | – | 1.000 | – |
Zypern | 1.000 | – | –100,0 |
Gesamt | 446.000 | 412.000 | –7,6 |
Update: 28. Februar, 13:39 Uhr
Ukraine wichtig für europäische Laminatfußboden-Hersteller
Die Ukraine hat mit Platz 4 bei den osteuropäischen Topabsatzmärkten des Verbands der Europäischen Laminatbodenhersteller (EPLF) eine hohe Bedeutung für die europäischen Laminatfußbodenhersteller. Das osteuropäische Land erhielt 2021 mit 8,4 Mio. m² allerdings um 18,63 % weniger Laminatfußböden als im Jahr davor. 2020 und 2019 waren es jeweils 10 Mio. m², die in der Ukraine verkauft wurden. Diese Zahlen wurden auf der EPLF-Jahrespressekonferenz, die am 25. Februar virtuell veranstaltet wurde, bekannt gegeben.
Update: 28. Februar, 13:19 Uhr
Europäischer Laminatabsatz 2021 in Russland stark gewachsen
Russland ist für die Mitglieder des Verbands der Europäischen Laminatbodenhersteller (EPLF) der wichtigste Markt in Osteuropa. 2021 setzte sich dort das starke Wachstum mit +16,24% weiter fort. 38% der von den EPLF-Mitgliedern in Osteuropa verkauften Laminatfußböden gingen 2021 nach Russland.
Insgesamt wurden 2021 in Russland 53,6 Mio. m² Laminatfußböden verkauft, informierte Ruben Desmet, stellvertretender Vorstandsvorsitzender EPLF und Obmann Arbeitskreis Märkte und Image, auf der EPLF-Jahrespressekonferenz, die am 25. Februar virtuell veranstaltet wurde. Damit gelang den EPLF-Mitgliedern eine enorme Steigerung (+16,24% im Vergleich zum Vorjahr). 2020 wurden nach Russland 46 Mio. m² und im Jahr davor 44 Mio. m² Laminatfußböden aus europäischer Produktion geliefert.
Update: 28. Februar, 13:10 Uhr
Weniger Eichenschnittholz exportiert
Deutschland, Polen und Österreich zählen zu den wichtigsten europäischen Destinationen für Eichenschnittholz aus der Ukraine. Im vergangenen Jahr gingen die Exporte aber deutlich zurück.
348.000 m³ Eichenschnittholz exportierte die Ukraine 2021 nach Europa. Im Vergleich zu 2020 war das ein Rückgang um 30%. Deutschland, Polen und Österreich erhielten gemeinsam 252.000 m³ Eichenschnittholz aus der Ukraine. Das sind rund 72% der gesamten Exporte. Gegenüber 2021 (382.000 m³) nahm die Menge um 27,6% ab.
Der viertwichtigste Exportmarkt für die Ukraine war im vergangenen Jahr Dänemark. Es war die einzige Destination, in welche mehr Eichschnittholz exportiert wurde. 34.000 m³ bedeuten eine Zunahme um 21,4%. Alle anderen größeren Märkte erhielten deutlich weniger Eichenschnittholz aus der Ukraine.
Die Daten stammen von UKRSTAT.
Lieferungen in euorpäische Ländern, Werte in m³ | |||
Land | 1–12 2020 | 1–12 2021 | Diff. in % |
---|---|---|---|
Deutschland | 154.000 | 122.000 | –20,8 |
Polen | 170.000 | 89.000 | –47,6 |
Österreich | 58.000 | 41.000 | –29,3 |
Dänemark | 28.000 | 34.000 | 21,4 |
Litauen | 29.000 | 20.000 | –31,0 |
Niederlande | 11.000 | 7.000 | –36,4 |
Frankreich | 7.000 | 6.000 | –14,3 |
Ungarn | 6.000 | 5.000 | –16,7 |
Slowakei | 5.000 | 4.000 | –20,0 |
Bulgarien | 4.000 | 3.000 | –25,0 |
Lettland | 4.000 | 3.000 | –25,0 |
Tschechien | 4.000 | 2.000 | –50,0 |
Estland | 3.000 | 2.000 | –33,3 |
Italien | 3.000 | 2.000 | –33,3 |
Griechenland | 1.000 | 2.000 | 100 |
Rumänien | 1.000 | 2.000 | 100 |
Spanien | 6.000 | 1.000 | –83,3 |
Luxemburg | 2.000 | 1.000 | –50,0 |
Ungarn | 1.000 | 1.000 | – |
Belgien | 1.000 | 1.000 | – |
Gesamt | 499.000 | 348.000 | –30,3 |