Bereits vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und nach einer langwierigen Untersuchung habe die EU die bestehenden Einfuhrzölle auf russisches Birkensperrholz um bis zu 15,8 % erhöht, um die EU vor russischen Billigprodukten zu schützen. Unmittelbar nach der Einführung dieser Zölle im November 2021 wurde jedoch deutlich, dass russische Hersteller versuchten, die Zölle zu umgehen, indem sie auf verschiedene Weise über Drittländer verkauften. Im Fall von Kasachstan und der Türkei war keiner von beiden zuvor als bedeutender Exporteur dieser Art von Sperrholz bekannt, so das Woodstock-Konsortium.
Nach umfangreichen Inspektionen vor Ort in Kasachstan und der Türkei habe die Europäische Kommission Beweise für Umgehungen gefunden, die nun die Ausweitung der Antidumpingzölle auf alle Einfuhren aus diesen Ländern erforderlich machen, um das Marktungleichgewicht zu korrigieren.
Die vorliegenden Feststellungen werden nun die Grundlage für eine Verordnung bilden, die sofort in Kraft tritt und den Antidumpingzoll, rückwirkend auf die Einfuhren aus Kasachstan und der Türkei, ausdehnt und anschließend aufrechterhält. Auf alle Sperrholzeinfuhren aus diesen beiden Ländern werden nun dieselben Zölle in Höhe von 15,8 % erhoben wie auf russisches Sperrholz, wobei die rückständigen Beträge zuzüglich der Mehrwertsteuer, rückwirkend ab August 2023, erhoben werden.
Woodstock-Konsortium
Das 2019 gegründete Woodstock-Konsortium umfasst Branchenführer, wie Paged-Pisz von der Paged Group in Polen, Latvijas Finieris aus Lettland und UPM Plywood aus Finnland, sowie wichtige sektorale EU-Verbände. Das Konsortium setzt sich laut eigenen Angaben unter Nutzung internationaler Handelsvorschriften für die Förderung gleicher globaler Wettbewerbsbedingungen sowie die Fairness und Nachhaltigkeit in der Holzindustrie ein.