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Italienische Delegationsführung am Comitato Misto am 29. August in Klagenfurt (v. li): Alessandro Calcaterra, Präsident Fedecomlegno, Massimo Micali, Mitgleid Präsidialrat-Fedecomlegno, und Davide Paganoni, Vizepräsident von FederlegnoArredo – im Vordergrund: die Einladung zur Internationalen Nadelschnittholz- Konferenz, die vom 16. bis 18. Oktober in Taormina in Italien stattfinden wird. © Rainer Handl

Italien

Höhere Preise? O. K.! Am wichtigsten ist aber Preisstabilität!

Ein Artikel von Gerd Ebner | 11.09.2024 - 08:10

Öffentlicher Bau dank der EU

Trotz der Unsicherheiten wird durch Investitionen im Rahmen des „NextGenerationEU“-Plans ein moderates Wachstum bis 2026 erwartet, vor allem im Bereich Infrastruktur.

Der private Bau wird voraussichtlich weiterhin Schwierigkeiten haben, auch wegen der geringeren finanziellen Ressourcen für Gebäudesanierungen. Erfreulich ist laut Micali, dass es ein gesteigertes Interesse an „nachhaltigem Bauen“ gebe. Das hilft dem Holz – dem Bauholz ebenso wie BSH oder Xlam.

Preisschwankungen und Preisunterschiede stören

Gegenüber dem bedeutsamen Versorger Österreich kritisierte Micali die unstete Preispolitik, die zu Marktstörungen führe. „Betrachtet man nämlich die Preisentwicklung, fallen sofort die ständigen Preisschwankungen der Großindustrien auf. Diese führen eher zu einer Preissenkung als einer -erhöhung. Das ist auch dem geschuldet, dass im Holzgeschäft häufig österreichische Großunternehmen auf kleinere Holzhändler treffen. Letztere planen regelmäßig ihre Einkäufe und legen Ware auf Lager. Große Preisschwankungen treffen die Käufer immer hart“, erklärte Micali in Klagenfurt.

Micali sprach davon, dass es jüngst immer häufiger „Preisfehlanpassungen für ein und dasselbe Produkt“ gegeben habe. Das bremse die Kaufbereitschaft stark und halte die Lagerstände unnötig hoch.

Mehr Professionalität gefordert

Als langjähriger Käufer österreichischen Holzes kennt Micali die unterschiedlichen Rundholzpreise in der Alpenrepublik. „Wir verstehen aber überhaupt nicht die strategischen Beweggründe für eine sich ständig ändernde Marketingpolitik. Das hat sich doch schon längst als unwirksam erwiesen und schadet sowohl den Produzenten als auch dem italienischen Handelssektor.“

Micali hofft auf eine transparentere, längerfristig konstante Preispolitik und „eine angemessene Selbstregulierung auf österreichischer Seite, damit eine professionelle und weitsichtige Verkaufspolitik Realität wird“.