Seine erste Wood-Mizer hat sich Andreas Radauer aus Salzburg mit dem Kleinsägermodell LT15 bereits vor 20 Jahren gekauft. Nach dem Einstieg in die Selbstständigkeit 2008 wechselte er dann 2011 auf die leistungsstarke LT70 um. Alle LT70-Modelle des amerikanischen Herstellers sind sowohl stationär als auch mobil einsetzbar und für den vollprofessionellen Einsatz im Dauerbetrieb entwickelt worden. „Die LT70 ist extrem stabil, verlässlich und hält sehr viele Jahre“, erklärt Radauer.
Diesel statt Strom
Die Mobilsäge besteht aus einem Sägekopf und einem gehärteten Bett, welches als Anhänger genutzt werden kann. Sie hat eine Achse, Beleuchtung und eine Straßenzulassung bis 80 km/h. Das hydraulische Bett verfügt über zehn verschiedene Funktionen: Stammklemme und -dreher, Seitenstützen, zwei Ausgleichsrollen, eine Ladegabel und drei Runterziehklemmen. „Sehr spannungsreiches Holz muss man runterziehen, um maßhaltig schneiden zu können“, erläutert Radauer.
Funktionen, wie der Vorschub und die Steuerung des Kopfes, sind elektronisch mit einer zentralen Energieversorgung geregelt. Ein Generator speist die 12 V-Batterie. Letztere liefert sowohl im Stand wie im Leerlauf für die hydraulischen und elektronischen Funktionen genügend Energie. Der Sägekopf besitzt einen stufenlosen elektronischen Antrieb und eine Höhenverstellung.
„Strom und eine Absicherung sind an vielen Einsatzorten nicht vorhanden. Die meisten Bauern, die klassische Kundenklientel, haben selten die notwendigen 32 Ampere-Steckdosen. Bei einem Dieselmotor ist das kein Thema“, informiert Radauer. Es sind Nebentätigkeiten, wie Laden, Messen, Einrichten sowie Programme schreiben, welche bis zu zwei Drittel der Arbeitszeit beanspruchen. Der Dieselmotor ist dann im Leerlauf. Ein Stromgenerator muss dagegen immer volle Last haben. 20 l Diesel braucht der Motor am Tag. „Wenn man es einfach haben kann, warum dann kompliziert machen?“, erklärt Radauer und ist von dem Wood-Mizer-Konzept überzeugt.
Der Rechner ist ein Traum
Der Schnittstärkencomputer Accuset 2 gehört neben der automatischen Kupplung und dem speziellen Wood-Mizer-Impuls-Bandschmiersystem LubeMizer zur LT70-Standardausrüstung. „Der Accuset 2 ist ein Traum, erleichtert die Arbeit ungemein und man ist wesentlich schneller“, so Radauer. Der Rechner hat 16 Speicherplätze mit einprogrammierten Brettstärken in vier verschiedenen Funktionen (manueller Modus, Automatik-, Programm- sowie Referenzmodus). Bei allen vier Funktionen wird die aktuelle Sägekopfhöhe über dem Sägeblatt digital auf dem Display angezeigt.
Die Höhe des Brettes geht bis zu dem nach unten gesenkten Zahn des Sägeblattes. Das erste Brett wird maßgenau geschnitten, alle weiteren plus den Schrank von 3 mm. Der Schnittstellenrechner ist allwettertauglich und funktioniert auch bei winterlichen Verhältnissen sowie bei großer Hitze (50 °C). „Wenn noch ein Block zu schneiden ist und es dann schneit oder gewittert, darf die Maschine nicht versagen“, betont Radauer.
Sägeblätter wie neu dank Schärfservice
Mit dem Bandschmiersystem LubeMizer können auch extrem harzige Hölzer mit bis zu 38 l/h sauber und maßhaltig geschnitten werden. Zwei Flachdüsen spritzen dabei die Flüssigkeit von beiden Seiten auf das Sägeband.
Wood-Mizer ist bis heute der einzige Bandsägenhersteller, welcher seine eigenen Bänder produziert. Die schmalen, hydraulisch gespannten Sägebänder sind sehr schnell wechselbar und mit rund 21 € sehr günstig. Aufgrund der Schmalheit des Bandes kann das Holz auf dem Bett liegenbleiben und wird nicht geklemmt. Die Bänder gibt es in vier verschiedenen Qualitäten, wobei mit dem Standardprofil 90 % aller Hölzer geschnitten werden können. „Bei Wood-Mizer Deutschland in Schletau gibt es einen Schärfservice zu günstigen Preisen und sehr guter Qualität“, wie Radauer betont. Die Bänder können bis zu fünf Mal geschliffen werden und sind sehr genau geschränkt. In 10er-Paketen werden die Bänder abgeholt und innerhalb von 14 Tagen kommen diese instandgesetzt zurück. „Schränken ist sehr aufwendig. Es dauert ungefähr 20 Minuten, wenn man ein Blatt selbst schränkt und schärft“, erläutert Radauer. Die gute Verknüpfung zwischen Maschine und Sägeblatt sieht der Lohnunternehmer als eines der Erfolgsgeheimnisse von Wood-Mizer.
Arbeiten im Wald auf kleinstem Raum
Mit einer Mobilsäge ist man völlig unabhängig. Man benötigt einen Pick-up, Werkzeug, das „Sägewerk“ sowie Diesel und Benzin. Sehr oft sägt man mitten im Wald auf einer Fläche, die nicht größer als 50 m2 ist. „Die Maschine steht nach 15 Minuten und ist nach der Arbeit innerhalb von 30 Minuten abfahrbereit“, betont Radauer.
Das Hauptgeschäft sieht Radauer im Bereich Wert- und Bauholz, aber auch Vorblochen ist ein Thema. „Bei Bauholz ist die Wertschöpfung sehr hoch und es gibt sehr viel Holz am Markt zu schlechten Preisen“, erklärt Radauer. „Die Auftragslage ist sehr gut, da viele Kunden aufgrund von Kurzarbeit mehr Zeit hatten und sich rückbesinnen und saubere, solide gebaute Gebäude haben wollen“, meint Radauer weiter. „Für Lohnschnitt ist immer ein Markt vorhanden und es ist eine relativ sichere Arbeit. Kleine Sägen sind bereits unter 10.000 € haben und große Maschinen kosten so viel wie ein Mittelklasseauto. Sägen sind sehr preisstabil und es sind auch nur wenige gebrauchte am freien Markt erhältlich“, informiert Radauer.
2014 übernahm Radauer den Wood-Mizer-Service für Österreich und Oberbayern. Seit 2018 ist er für den Wood-Mizer-Vertrieb für diese Region zuständig. Über 400 Wood-Mizer-Sägen laufen in Österreich, 30 davon sind LT70, der Rest viele kleine Sägen. „Die Qualität der Maschine und die der Betreuung müssen Hand in Hand gehen“, erklärt Radauer abschließend.