Der Studie liegen zwei verschiedene Szenarien zugrunde. Tritt das Intensivszenario ein, so muss schon 2030 mit einem Rückgang der EU-Rundholzproduktion um 48% gerechnet werden. Das entspricht einer Erntemenge von 282 Mio. fm. 2017 wurden in der EU noch rund 474 Mio. fm geerntet. Bis zur Jahrhundertmitte würde der Holzeinschlag um 58% sinken. Johannes Schwörer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH), hat die Studie kommentiert.
Das zweite Szenario spiegelt die Entwicklung unter moderaten Bedingungen wider. In diesem Fall würde die Rundholzproduktion bis 2030 um 9% sinken. Bis 2050 wäre mit einem Rückgang um 11% zu rechnen.
Auswirkungen auf die Holzindustrie
Kommt das Intensivszenario zum Tragen, werden die Schnittholz- und Zellstoffproduktion in der EU um etwa 50% schrumpfen. Die Bereitstellung von Brennholz würde noch stärker zurückgehen. Die Produktion der Holzwerkstoff-Industrie wird um knapp 30% abnehmen.
Die Folge wäre laut HDH-Präsident Schwörer eine stärkere Abhängigkeit von Nicht-EU-Ländern. Die Fehlmengen müssten nämlich durch Importe ausgeglichen werden. Verstärkte Einfuhren seien auch deshalb problematisch, weil die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder außerhalb der EU laut Schwörer nicht immer gewährleistet ist.