Die tschechische Umweltinspektion verhängte gegen Lesy ČR ein Bußgeld, da sie aus Sicht der Behörde nicht ausreichend gegen die Ausbreitung des Borkenkäfers in den Regionen Olomouc, Bruntál, Frýdek-Místek und Jesenice in Nordmähren vorgegangen waren. Die Staatsforste hatten insbesondere befallene Bäume nicht schnell genug gefällt. „Die Klägerin wurde nicht aufgefordert, die Borkenkäferplage auszurotten, sondern zumindest die Ausbreitung des Borkenkäfers zu verlangsamen und damit die schädlichen Folgen zu mindern“, heißt es in dem Urteil laut hn.cz.
Die Hauptfrage war laut silvarium.cz, ob Lesy ČR ihren Verpflichtungen aus dem Forstgesetz ordnungsgemäß nachgekommen sind.
Der Beschwerdeführer ist ein staatliches Unternehmen, das sich auf die Forstwirtschaft konzentriert. Es kann daher erwartet werden, dass es über die fachlichen, organisatorischen und technischen Voraussetzungen verfügt, um seinen gesetzlichen Verpflichtungen im Bereich des Waldschutzes ordnungsgemäß und zeitnah nachzukommen.
Lesy ČR wiesen darauf hin, dass das Schadholzaufkommen in erster Linie auf ungünstige klimatische Bedingungen zurückzuführen sei, die Staatsforste korrekt gehandelt hätten und nicht mehr hätten unternehmen können. „Mindernde Umstände sind bei dem Urteil berücksichtigt worden. Lesy ČR haben die Holzernte in nicht vom Käfer betroffenen Gebieten zurückgenommen, um die Forstarbeiter in den vom Käfer betroffenen Gebieten einzusetzen“, wird das Gericht zitiert.
Auf dem Höhepunkt der Käferkalamität lag die Holzernte in Nordmähren bei rund 2,2 Mio. fm, davon waren 70% Käferholz. Für 2023 planen Lesy ČR, 640.000 fm zu ernten.
Laut hn.cz reichten Lesy ČR eine ähnliche Klage gegen das Bußgeld in Höhe von 20.000 € für die Kalamität in Südböhmen ein. Das Gericht wies diese jedoch ab. Eine weitere Klage über 3 Mio. CZK (120.000 €) in der Region Třebíč wegen unzureichender Maßnahmen gegen die Borkenkäferplage aus den Jahren 2020 und 2021 ist noch anhängig.
