Regional zu wenig Rundholz
Das Rundholzangebot scheint insbesondere in Nordösterreich sowie den grenznahen Gebieten Deutschlands zu Tschechien unüblich knapp. Die Preise sind im November jedenfalls gestiegen: Um 1 €/fm in Süddeutschland, gleich um 2,5 €/fm stellte der Holzkurier in Österreich fest. Es gibt wenig Anzeichen, dass der Rundholzpreisauftrieb mit Jahresende ein Ende finden wird.
Die vergleichsweise einheitliche Preisspanne für Fi/Ta-Sägebloche, B, 2, reichte im November in der Masse der Verträge vom Schwarzwald bis Wien von 101 bis 109 €/fm.
Zwei Unternehmen sorgten aus gänzlich unterschiedlichen Gründen jüngst für Aufsehen am süddeutschen Rundholzmarkt:
- die Ziegler Group und
- Binderholz
Die Insolvenz der Ziegler Group und die Unsicherheit über die Betriebsfortführung erschütterten unmittelbar die zuliefernden Waldbesitzer, Forstunternehmer und Frächter.
Zwei-Jahre-Rundholzvertrag
Binderholz wiederum schloss mit Forst BW einen Zwei-Jahres-Vertrag und mit den BaySF einen 18-monatigen Vertrag über Frischholz, B, 2b, um kolportierte 106 €/fm für zusammen eine deutlich sechsstellige Menge ab. Das ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: In einer Zeit, wo schon Quartalsverträge von beiden Seiten als lang empfunden werden, sind zwei Jahre fast eine Ewigkeit. Eine solche Preisbindung zeigt aber auch, wie zwei der größten deutschen Rundholznachfrager und -anbieter die weitere Preisentwicklung einschätzen. Man darf gespannt sein, ob das Vorbildwirkung haben wird.
Weihnachtspause verlängert
Die Rundholznachfrage dürfte ab Mitte Dezember deutlich zurückgehen. Viele Holzindustrien stellen über Weihnachten drei Wochen ab und starten teilweise erst wieder am 13. Januar 2025.
Preiserhöhungen mit Januar
Der Preisauftrieb beim Rundholz spiegelt sich im November noch nicht im Schnittholz wider. Es scheint, als ob markante Erhöhungen erst im 1. Quartal 2025 kommen. Bei der Hauptware sind dafür plus 10 bis 20 €/m3 von den Sägewerken geplant. Damit würde die trockene BSH-Lamelle aus mitteleuropäischer Produktion zwischen 290 und 300 €/m3 trocken liegen. Frisch waren es im November laut Holzkurier-Erhebung zuletzt 255 bis 266 €/m3.
Bei Brettschichtholz festigte sich im November das Preisniveau. Für weitere Luft nach oben fehlte die Nachfrage, was aufgrund der Jahreszeit normal ist. Am oberen Preisende ruderten einzelne Produzenten wieder etwas retour. An der Preisspanne von 520 bis 540 €/m3 im Mittel in Italien und Deutschland für Si-Qualität in Großmengen änderte sich nichts. So wird man wohl ins neue Jahr kommen.
Aufgrund der vorhergesagten kräftigen Preissteigerungen bei den BSH-Lamellen reden auch die BSH-Produzenten von Preiserhöhungen am Beginn des 1. Quartals.