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Beim Neubau des Rundholzplatzes setzte das Sägewerk Kirchner auf das Können von Holtec: im Bild die beiden Sortierstränge samt dem Querförderer © Martina Nöstler

Sägewerk Kirchner

Upgrade ohne Stillstand

Ein Artikel von Martina Nöstler | 05.02.2025 - 08:57

Der bisherige Rundholzplatz beim Sägewerk Kirchner in Radstadt hatte nach 34 Jahren das Ende seiner Lebensdauer erreicht und war schlicht nicht mehr leistungsfähig. Aus diesem Grund entschlossen sich die beiden Geschäftsführer, Norbert und Wolfgang Kirchner, in einen neuen Rundholzplatz zu investieren. „Wir haben uns verschiedene Ausrüster angesehen und uns letztlich aufgrund der Technik und der Referenzen für Holtec entschieden“, erläutert Wolfgang Kirchner, der federführend für die Technik im Sägewerk zuständig ist.

Bei der Planung und der Ausarbeitung des Konzepts hatte man von Anfang an auch sehr stark die beiden Bediener, Matthias Lanner und Hubert Rieder, mit ins Boot geholt. „Schließlich müssen die beiden auch tagtäglich mit der Anlage arbeiten. Wenn hier das Vertrauen nicht passt, geht das zulasten der Leistung“, weiß Daniel Engel, zuständig für den Vertrieb bei Holtec, und ergänzt schmunzelnd: „Hier war Überzeugungsarbeit notwendig.“

Enger Zeitplan exakt umgesetzt

Eine besondere Herausforderung war der enge Zeitplan in Kombination mit dem Umbau während der laufenden Produktion. „Holtec hat die Montage und Inbetriebnahme aber absolut perfekt umgesetzt“, nimmt Wolfgang Kirchner gleich vorweg. Dies ist auch einer detaillierten Projektplanung zu verdanken, welche Jan Zimmer als Projektleiter von Holtec leitete. Die Vorgabe von Kirchner lautete: maximal vier Wochen Stillstand – und das wurde erreicht, obwohl Teile des Rundholzplatzes am Standort des alten montiert werden mussten. „Im ersten Schritt haben wir die Aufgabe samt dem Entrinder aufgebaut und auf der anderen Seite mit einem Sortierstrang begonnen. Damit konnte Kirchner mit dem vorhandenen zweiten Sortierstrang weiterarbeiten“, erinnert sich Zimmer. Danach wurde sukzessive der restliche Teil abgebaut und die neuen Anlagen wurden montiert. Der Baubeginn seitens Holtec startete im Mai 2024. Nur vier Monate später ging der neue Rundholzplatz in Betrieb.

Eine Besonderheit der Anlage ist, dass sich Kirchner für zwei Bedienkabinen entschieden hat, wobei der erste Mitarbeiter die Aufgabe überwacht. Der zweite beurteilt nach der Entrindung und Stirnseitenkappung die Qualität. Beide Kabinen sind mit dem von Holtec entwickelten Bedienstuhl Ergo Control, dem ergonomischen Sitz- und Steharbeitsplatz, ausgestattet, um den Mitarbeitern ein angenehmes Arbeitsumfeld zu bieten. Beide sind von dem Konzept begeistert und nutzen die Möglichkeit, abwechselnd stehen oder sitzen zu können, wobei sich die Blickführung auf die Monitore und das Holz dabei nicht verändert.

Die Holtec-Anlage startet mit der Rundholzaufgabe auf einen Vorratsquerförderer. Dort werden die Stämme entweder direkt vom Lkw-Fahrer oder aus dem Zwischenlager per Radlader aufgegeben. Das bewährte Chainless-System von Holtec vereinzelt die Stämme. In diesem Bereich befindet sich die erste Bedienkabine. Der Mitarbeiter kann mit einem Kran bei Bedarf die Stämme um 180° drehen, danach geht es zum Wurzelreduzierer von Baljer & Zembrod. Nach der Übergabe auf den Längstransport erfolgt die erste Vermessung von Sprecher Automation. Sind die Stämme für den Einschnitt zu groß, werden diese im Anschluss ausgeschieden. Alle anderen Hölzer passieren die Nicholson A8-Entrindung und anschließend das Metallsuchgerät von Mesutronic.

Zwei Sortierstränge

Danach werden die Stämme auf einen Querförderer übergeben und an beiden Stirnseiten gekappt. In diesem Bereich befindet sich die zweite Bedienkabine für die Qualitätsbeurteilung. Nach dem erneuten Wechsel auf einen Längsblockzug erfolgt die zweite Vermessung. Aufgrund der Platzverhältnisse wurden – wie auch schon bei der alten Anlage – zwei Sortierstränge mit Betonboxen installiert. „Über eine Drehscheibe, ausgestattet mit einem Planetengetriebe, werden die Hölzer in Richtung der Sortierung gebracht“, erläutert Holtec-Geschäftsführer Alexander Gebele. Je nach Holzlänge und Durchmesser gelangen die Stämme entweder auf den Sortierstrang 1 oder werden über einen Querförderer auf die zweite Sortierlinie gebracht. Insgesamt sind 73 Betonboxen installiert.

„Wir haben mit Holtec als Ausrüster die richtige Entscheidung getroffen. Bei der Konzeptionierung hat Holtec seine Ideen eingebracht. Außerdem hat mir die Transparenz, auch im Hinblick auf die Preisgestaltung, gefallen“, bestätigt Wolfgang Kirchner und meint abschließend: „Die Arbeitsabläufe am Rundholzplatz sind jetzt deutlich ruhiger und gleichmäßiger. Die Konstruktion ist sehr stabil und wir haben jetzt hinsichtlich der Kapazität genug Reserve.“

Sägewerk Kirchner

Standort: Radstadt

Gegründet: 1978

Geschäftsführer: Norbert und Wolfgang Kirchner

Mitarbeiter: 30

Einschnitt: 100.000 fm/J 

im Einschichtbetrieb

Produkte: Rohhobler, Bauware (Schalungsbretter, Latten), Hobelware, Verpackungsware, Lamellen für BSH, KVH und Platten, Rohware für BSP

Absatz: 70 % Italien, 30 % Österreich