Das Sägewerk Moulin in Dunières, rund eineinhalb Autostunden südwestlich von Lyon, hat sich auf den Einschnitt von Bau- und Verpackungsholz spezialisiert. Bisher geschah der Einschnitt mit einer Blockbandsäge sowie einer Nachschnittanlage. Um die Produktivität im Sägewerk zu steigern, entschied sich die Inhaberfamilie Moulin, in eine neue Sägelinie zu investieren. Als Ausrüster kam nur Linck, Oberkirch/DE, infrage. „Linck ist der einzige kompetente Hersteller für Hochgeschwindigkeitsanlagen“, meint Maurice Moulin, Vorsitzender der Moulin-Gruppe, lapidar. Zudem arbeitet man mit Linck schon seit vielen Jahren zusammen: Der Ausrüster installierte bereits 2001 einen Besäumer sowie 2007 eine Nachschnittanlage. Letztere ist – samt der Blockbandsäge für stärkere Durchmesser – bei Moulin nach wie vor in Betrieb.
Linck ist der einzige kompetente Hersteller von Hochgeschwindigkeits-Sägelinien.
Einschnitt verdreifacht
Die neue Profilierlinie von Linck wurde entlang der bestehenden Sägehalle aufgebaut und ist seit Ende 2019 in Betrieb. Mit dem Hochfahren der neuen Anlage konnte Scierie Moulin den Einschnitt auf etwa 360.000 fm/J verdreifachen. Hauptaugenmerk liegt – wie so oft in Frankreich – aber nicht auf der Masse, sondern in der Wertsteigerung. „Im Prinzip waren wir durch die neue Halle relativ frei in der Planung und konnten gezielt auf die Kundenwünsche eingehen. Natürlich mussten wir aber die Gegebenheiten, wie etwa die Anbindung an das bestehende Seitenwarensortierwerk, berücksichtigen“, erläutert Projektleiter Thomas Bitsch, zuständig für die Planung und den Vertrieb bei Linck. Der Sägenspezialist zeichnet für die gesamte neue Anlage – von der Rundholzaufgabe bis zu den Anbindungen an die Sortierwerke – verantwortlich.
Die Linck-Profilierlinie ist auf Längen von 2,4 bis 6,3 m sowie Zopfdurchmesser ab 15 cm beziehungsweise Stockdurchmesser bis maximal 70 cm ausgelegt. Zum Einschnitt gelangen Tanne, Fichte, Douglasie und Kiefer aus der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Das Rundholz – Zopf und Stock gemischt – gelangt auf das Aufgabedeck, wird in den Längseinzug in Richtung der Sägelinie übergeben und durchläuft zunächst eine erste Microtec-Messung. Diese ermittelt Über- und Unterstärken beziehungsweise Splitterholz. Nicht passende Stämme lassen sich unmittelbar danach in eine Box ausschleusen.
Vor der Sägelinie vermisst eine Microtec-3D-Messung das Rundholz. Aufgrund der Stammdimensionen ermittelt die Linck-Optimierung das bestmögliche Schnittbild. Hier kann Moulin festlegen, ob das Holz hinsichtlich des Wertes oder Volumens optimiert wird. Die Verstellung der Sägelinie erfolgt aufgrund der Volloptimierung von Stamm zu Stamm. Es kann also unsortiert geschnitten werden. Der Bedienerstand befindet sich unmittelbar oberhalb dieser Vermessung – der Anlagenführer sitzt mit Blick in Richtung der Rundholzaufgabe. Die Sägelinie hat er mit Kameras im Blick.
Die Eindrehvorrichtung bringt den Stamm in die von der Optimierung ermittelten Lage und der erste VM 50-Spaner von Linck erzeugt zwei plane Flächen. „Sämtliche Aggregate sind hinsichtlich der Leistung und Durchlässe auf Durchmesser von 15 bis 70 cm ausgelegt. Das erlaubt eine maximale Vorschubgeschwindigkeit von 150 m/min“, berichtet Bitsch. Die Drehvorrichtung DV 90 wendet das erzeugte Model um 90°.
Vor dem nächsten VM 50-Spaner werden die Hölzer entsprechend der Optimierung diagonal verschoben oder aktiv bogenfolgend zugeführt. Unmittelbar hinter dem Spaner befinden sich zwei Messungen: die zweite Microtec-3D-Messung sowie eine Konturenmessung zur Reoptimierung von Linck. Letztere ermittelt mit drei Abstandslasern den Bogen des Kantholzes. Die nächste Vorrichtung dreht das Holz so, dass es mit der Krümmung nach oben liegt. In der nächsten Maschinengruppe wird das Werkstück zunächst zentriert. Danach erzeugen zwei Fräseinheiten des Typs VPM/N 450 die Ecken für die Seitenware. „Das N steht hierbei für Nicken. Der Fräsvorgang erfolgt nicht nur horizontal, sondern schräg nach oben oder unten – je nachdem, was die Optimierung vorgibt. Das sorgt für eine höhere Ausbeute in der Seitenware“, erklärt Bitsch. Die Doppelwellenkreissäge CSMK 425-A2/B2 mit einer Schnitthöhe von bis zu 425 mm trennt bis zu zwei Seitenbretter je Seite ab.
Neuer Separierer trennt Seitenware
Als Neuheit verweist Bitsch auf den Seitenwarenseparierer SER. Schneidet die Vorschnittgruppe zwei Seitenbretter je Seite, werden die inneren Seitenbretter zurückgehalten und es fallen zuerst die äußeren beiden Hölzer nach unten. Diese gelangen über Fördereinheiten in die Seitenwarensortierung. Die beiden inneren Bretter fallen erst danach nach innen weg. „Diese gehen allerdings in die Hauptwarensortierung“, führt Bitsch aus und ergänzt: „Dieser spezielle Separierer zur Trennung der inneren und äußeren Seitenbretter aus dem Vorschnitt ist eine der Besonderheiten der Anlage und haben wir bei Moulin erstmals realisiert.“ Er erlaubt wahlweise die Trennung von äußerem und innerem Seitenbrett. Außerdem kann für jedes einzelne Brett bestimmt werden, ob es in das Haupt- oder Seitenwarensortierwerk transportiert wird.
Eine Vorrichtung dreht das Kantholz nochmals, um den Bogen auf die Seite zu legen. Danach fährt es in der Sägelinie weiter zur nächsten Zentriervorrichtung, die das Holz bogenfolgend den beiden Fräsern des Typs VPM/S 450 zuführt. S bedeutet in diesem Fall „schwenkend“ – die Werkzeugeinheiten können entsprechend der Krümmung geschwenkt werden. Die CSMK 375-A3/B3 trennt Seiten- und Hauptware bogenfolgend auf. Ein Separierer trennt die Haupt- von der Seitenware. Je nach Schnittbild gibt es dann mehrere Wege – hier spielt die Anlage ihre große Flexibilität voll aus:
- Die fertige Hauptware geht in die Hauptwarensortierung.
- Ist ein Kreuzschnitt vorgesehen, passiert dies im nächsten Aggregat des Typs HKM 360-A2, welches bis zu zwei Horizontalschnitte durchführen kann. Diese Hölzer kommen ebenfalls in die Hauptwarensortierung.
- Das Kantholz geht in die Linck-Nachschnittmaschine MKV und wird vielstielig zu Palettenbrettern aufgetrennt. In diesem Fall öffnet sich die Kreuzschnittsäge, das Holz fährt ohne Bearbeitung durch und wird über eine Abblättervorrichtung abgezogen. Linck konzipierte die Nachschnittmaschine so, dass sich zu einem späteren Zeitpunkt auch die bestehende Anlage anbinden lässt.
Neben den Neuheiten, wie dem Separierer und der Abblättervorrichtung, hebt Bitsch vor allem die hohe Flexibilität sowie die mögliche Anbindung der bestehenden Anlagen hervor.
Bei Moulin ist man mit der Abwicklung seitens Linck sehr zufrieden.
Scierie Moulin
Standort: Dunières/FR
Gegründet: 1916
Geschäftsführer: Maurice Moulin
Mitarbeiter: 100
Einschnitt: 300.000 fm/J
Holzarten: Tanne, Fichte, Douglasie
Produkte: Bauholz, Verpackungsholz
Export: 20 %