Vonseiten der Europäischen Union erhofft man sich, die seit 2021 von Algerien verhängten handelsbeschränkenden Maßnahmen wieder aufheben zu können. Dazu zählen Einfuhrlizenzen mit der Wirkung faktischer Einfuhrverbote oder auch „eine Obergrenze für ausländisches Eigentum an Unternehmen, die Waren und Güter nach Algerien importieren“.
Laut Meinung der EU verstößt dies nämlich gegen das bereits 2002 geschlossene Assoziierungsabkommen zwischen Algerien und der Europäischen Union. Wie es in einem offiziellen Schreiben der Europäischen Kommission weiter heißt, wurde dieser Schritt nun unternommen, da bisherige Bemühungen erfolglos blieben und die EU bemüht sei, die Rechte von EU-Exporteuren nach Algerien zu wahren.
Die EU ist Algeriens größter Handelspartner und für die Hälfte des Außenhandelsvolumens verantwortlich. Umgekehrt entfällt 1% des europäischen Exportvolumens auf Algerien, wodurch das Land auf Platz 19 der wichtigsten Handelspartner rangiert. Der Gesamtwert der EU-Ausfuhren nach Algerien sank in den vergangenen Jahren kontinuierlich von 22,3 Mrd. € 2015 auf 14,9 Mrd. € 2023.
Ein Teil davon entfällt auch auf Schnittholz und andere Holzprodukte. Im 1. Quartal 2024 wurden knapp 200.000 m3 Nadelschnittholz aus Europa nach Algerien exportiert. Mehr Details dazu finden Sie hier: Skandinavier und Deutsche verlieren in MENA, Österreich gewinnt.
Zudem traf der Holzkurier vor wenigen Wochen den erfahrenen Schnittholzexporteur Alfred Vesely zum Gespräch, der spannende Einblicke in den Schnittholzhandel mit Algerien gab. Hier geht’s zum Artikel.