1991 schlossen sich Zimmereibetriebe aus der Gegend von Ulm zusammen, um den Abbund zu bündeln. „Es macht keinen Sinn, wenn jeder eine riesige Anlage hat, die dann nur wenige Stunden in der Woche in Betrieb ist“, erkannte man schon damals. Das waren die Ursprünge des Abbundzentrums Ulm in Blaustein/DE. „Mittlerweile verarbeiten wir etwa 7000 m³/J stabförmiges Leimholz. Unsere Kunden sind zu rund 50 % unsere Gesellschafterbetriebe. Die andere Hälfte besteht aus externen Zimmereien“, erzählt Geschäftsführer Tino Bühler.
Markt hat sich gewandelt
In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach großformatigen, abgebundenen Brettsperrholz-Elementen stetig gestiegen. „Mit unseren zwei bestehenden K2i-Anlagen von Hundegger können wir große Formate aber nicht bewerkstelligen. In der Breite sind wir bei der größeren Maschine mit 1250 mm beschränkt“, führt Bühler aus. Bereits seit 2014 setzte man sich mit der Investition in ein großes Bearbeitungszentrum auseinander. Im Sommer war es dann so weit: Hundegger lieferte die neue PBA im Juni, sechs Wochen später bearbeitete man die ersten Elemente. Seitdem läuft sie. „Wir haben uns auch Anlagen anderer Hersteller angesehen. Letztlich ist die PBA die robusteste am Markt. Hinsichtlich der Software ist Hundegger ebenso der beste Anbieter“, meint Bühler. Außerdem: Das Abbundzentrum Ulm ist seit über 25 Jahren Hundegger-Kunde und die Zusammenarbeit klappt stets tadellos. Da sich die Mitarbeiter mit den Anlagen aus Hawangen auskennen, ging auch die Einarbeitung recht einfach über die Bühne. Rund 6000 m³/J will man künftig mit der PBA abbinden.
In einer neuen Halle brachte man die neue PBA mit einer Bearbeitungslänge von 42 m unter. Die PBA im Abbundzentrum Ulm verfügt über ein Portal, das sich millimetergenau auf Schienen bewegt und zwei Bearbeitungszonen á 16 m bereitstellt, welche sich zu einer Station vereinen lassen. Der Vorteil dieser zwei Zonen: „Die Anlage steht quasi niemals still“, erklärt Bühler. Während das Portal an der einen Station sämtliche Fräsungen, Bohrungen und Ausschnitte durchführt, ist in der Mitte eine Prallwand hochgeklappt. Damit kann der Mitarbeiter an der zweiten Station gefahrlos das nächste BSP-Element ablegen und sichern. Apropos sichern: Bühler hat sich hier für die klassische Fixierung des BSP an den Holzauflegern entschieden. „Fixiert man die Werkstücke mit Vakuumsaugern, ist das Einrichten sehr aufwendig. Der Mitarbeiter muss bei zig Vakuumsaugern aufpassen, dass die Werkzeuge nicht mit diesen kollidieren. Wenn – wie in unserem Fall – die Säge in den Holzaufleger schneidet, tauschen wir ihn einfach aus. Das ist deutlich günstiger.“
Online an die Maschine
Die Konstrukteure für das Abbundzentrum Ulm bereiten die Pläne inklusive aller Ausnehmungen mit Programmen von Sema und Cadwork vor. Danach überspielen sie die Daten in die Cambium-Software von Hundegger, welche die Abbunddaten erstellt. „Die Schnittstelle funktioniert problemlos“, sagt Bühler und freut sich. Für die umfassende Bearbeitung in der PBA stehen mehrere Werkzeuge zur Verfügung. Bühler deutet beim Rundgang auf das Tiefenlochbohrgerät, welches an allen Seiten Bohrungen bis 1,2 m Länge vornehmen kann. Zudem gibt es drei weitere Aggregate sowie einen Werkzeugwechsler mit 15 Plätzen.
2019 stehen im Abbundzentrum Ulm schon die nächste Investitionen auf dem Plan: Die bestehenden K2i von Hundegger sollen von zwei neuen, etwas größeren K2-Industry ersetzt werden. Damit bleibt man seinem Hauptlieferanten also weiterhin treu.
Abbundzentrum Ulm
Standort: Blaustein/DE
Gegründet: 1991
Geschäftsführer: Tino Bühler
Mitarbeiter: 16
Dienstleistung: Planung/Konstruktion, Abbund, Holzzukauf
Verarbeitung: 7000 m³/J Stabteile, 6000 m³/J BSP