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Bauen mit Kiriholz

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 29.09.2021 - 15:06

Als Baustoff ist Kiri, auch bekannt als Paulownia, in Europa fast noch ein Geheimtipp. In Asien wird das Kiriholz seit Jahrhunderten im Haus- und Möbelbau verwendet. Gründe dafür gibt es viele. Der herausragendste: Kiri ist mit 270 kg/m3 leichter als die meisten Hölzer, Fichte zum Beispiel wiegt rund zwei Drittel mehr. Daher ist Kiri dort unschlagbar, wo es aufs Gewicht ankommt, zum Beispiel bei Aufstockungen und der Errichtung oberer Geschosse, bei Tiny Houses und Mobile Homes. Zudem eignet es sich gut für den Innenausbau und die Fassadenverkleidung. Das Holz zeichnet sich durch ein geringes Quell- und Schwindverhalten aus, besitzt eine gute Festigkeit, ist wetterfest, schwer entflammbar und dämmt gut. Es ist leicht zu verarbeiten, splittert nicht und nimmt Lacke sowie Lasuren gut auf.

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CLT-Raummodul aus Kiriholz © Kiritec

Der Kiribaum wird auch Klimabaum genannt – unter anderem, weil er schneller wächst als jeder andere Laubbaum der Welt und pro Hektar viermal so viel CO2 wie ein Mischwald bindet. WeGrow baut Kiri auf nachhaltig bewirtschafteten europäischen Plantagen an. Das Holz hat das Unternehmen von einer Materialprüfanstalt testen lassen: Es ist besonders robust gegen Basidiomyceten – also Holz abbauende Mikroorganismen – und gilt daher als äußerst dauerhaft. Daher könne auf eine chemische Behandlung der Fassade verzichtet werden, argumentiert man. Das WeGrow-Tochterunternehmen Kiritec hat sich auf den Großhandel spezialisiert. Kiritec entwickelte mit Derix, Niederkrüchten/DE, ein BSP-Raummodul aus Kiri. Der Prototyp wurde kürzlich auf ein Fahrgestell montiert und soll eine mobile Sauna werden.