Um die Möbel und Möbelkomponenten möglichst flexibel und rationell fertigen zu können, investiert Hedlunda Industri, Lycksele/SE, laufend in die Automatisierung. Für die Endprodukte kommt ausschließlich Kiefer zum Einsatz, die man von Sägewerken beziehungsweise der Holzindustrie aus der Umgebung bezieht. Die Endprodukte werden an den Möbelhandel verkauft.
„Wir sind laufend dabei, unsere Fertigung zu automatisieren. Um hier einen weiteren Schritt in diese Richtung zu machen, haben wir uns entschieden, in einen Scanner zu investieren“, erzählt Hedlunda-Produktionsleiter Emil Olofsson und führt weiter aus: „Auf der Ligna in Hannover haben wir uns verschiedene Hersteller angesehen. Letztlich haben wir uns für Microtec Linköping entschieden, da wir bereits mit unserem Vorgängermodell – einem Woodeye-Scanner – gute Erfahrungen gemacht haben.“
Neue Markenstrategie
Im Mai 2021 gab Microtec, Brixen/IT, die offizielle Integration und Aufnahme von FinScan und Woodeye in die Microtec-Familie bekannt. Seitdem treten die drei Unternehmen unter dem gleichen Firmenwortlaut auf – aus Finscan wurde Microtec Espoo und aus WoodEye in Schweden wurde Microtec Linköping. Die Produktnamen, wie etwa Woodeye für die Laubholzanwendungen, blieben erhalten. Der Goldeneye-Scanner steht für den Nadelholzbereich. Im Sommer 2021 gab Microtec Linköping die erste Auslieferung des neuen Goldeneye-Scanners bekannt, der in enger Zusammenarbeit der Teams in Brixen und Linköping entwickelt wurde. Den ersten „gemeinsamen“ Scanner nahm Hedlunda im Sommer 2021 in Betrieb.
„Wir fühlten uns bei Microtec sehr gut aufgehoben. Die Zusammenarbeit verläuft sehr professionell“, bemerkt Olofsson. Außerdem habe auch die Nähe zu Linköping ein Übriges dazu beigetragen, dass sich Hedlunda für einen Goldeneye entschieden hat.
Alter Platz, neuer Scanner
Der Goldeneye 501 ist – wie auch schon sein Vorgänger aus Schweden – hinter einer bestehenden Hobelanlage im Einsatz. „Damit auch der Zu- und Abtransport der Werkstücke tadellos klappen, haben wir auch die Mechanisierung unmittelbar vor und nach dem Scanner bei Microtec gekauft“, informiert der Produktionsleiter.
Bei dem Scanner handelt es sich um ein vierseitiges System. Das heißt, der Goldeneye 501 erkennt sowohl auf den beiden Deckflächen als auch an den Seiten alle für den Kunden relevanten Holzmerkmale. „Der Scanner bei Hedlunda ist auf Eingangslängen von 600 bis 2300 mm, Werkstückbreiten von 42 bis 200 mm und -stärken von 10 bis 44 mm ausgelegt“, informiert Philip Appelsved von Microtec Linköping, der den Verkauf der Hedlunda-Anlage abgewickelt hat. Der schwedische Komponentenhersteller betreibt den Scanner in der Regel mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 120 m/min – der Scanner könnte aber mit bis zu 300 m/min betrieben werden. Der Goldeneye 501 verfügt über hochauflösende Farbkameras, Multisensorkameras und Sensoren sowie mehrere Laser für die Schrägriss-, Faserverlaufs- und Profilerkennung.
Die gescannten Werkstücke werden anschließend gekappt und an acht Sortierplätzen entsprechend der Qualität abgestapelt.
„Etwa 98 % unserer Rohware gehen über den Scanner. Für uns ist die neue Anlage eine enorme Verbesserung. Mit dem Goldeneye 501 haben wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer hochautomatisierten Komponentenfertigung getan“, zeigt sich Olofsson zufrieden.
Hedlunda Industri
Standort: Lycksele/SE
Gegründet: 1984
Geschäftsführer: Jerry Johansson
Mitarbeiter: 180
Produkte: Möbel und Möbelkomponenten
Holzart: Kiefer