„Das Sägewerk Steinbourg war auf der Suche nach einer neuen Hacklinie, um die Produktionsverfügbarkeit zu erhöhen“, erläutert Rainer Benner, der seitens Bruks Klöckner für dieses Projekt zuständig war, die Ausgangslage. „Mit unserem Scheibenhacker ist es nun möglich, die Anlage die bei der Produktion anfallenden Resthölzer zeitgleich zu zerkleinern. Ausfallzeiten des alten Scheibenhackers oder ein blockierter Einzug führten zum direkten Produktionsstopp“, ergänzt Gebietsverkaufsleiter Maic Dillbahner. Die neu gelieferte Anlage dient als Ersatz, wobei die vorhandene Anlage aus Redundanzgründen am gleichen Standort erhalten bleibt. Die Zuführtechnik erlaubt es, ohne aufwendige Umstellarbeiten den neuen Scheibenhacker und die Bestandslinie mit dem anfallenden Restholz zu beschicken.
Konkret lieferte Bruks Klöckner den Scheibenhacker des Typs RH 2.000, der über einen Einlaufquerschnitt von 470 mm verfügt und mit einem 160 kW starken Hauptantriebsmotor ausgestattet ist. Zerkleinert werden Sägewerksabfälle, wie Spreißel und Schwarten, sowie nasse und trockene Kappstücke aus Buche. Die Kapazität der Anlage liegt zwischen 15 und 20 t/h. Die Hackscheibe des RH 2.000 ist mit fünf Messern ausgestattet. Der Scheibendurchmesser beträgt 1990 mm. Zum Aussieben von Überlängen kommen ein Hängesichter des Typs SH 8/2 und zum Zerkleinern von Überlängen aus dem Scheibenhacker ein Nachzerkleinerer des Typs DG 200 x 400 zum Einsatz.
Herausforderung Hartholz
„Besondere Herausforderung bei Scheibenhackern ist die Verarbeitung von kurzstückigem und trockenem Hartholz bei geforderter guter Hackschnitzelqualität“, sagt Benner. Darum wurden dem Scheibenhacker eine Siebanlage sowie ein zusätzlicher Zerkleinerer für die ausgesiebten Überlängen nachgeschaltet. Eine weitere Herausforderung bestand in dem baulich bedingten Höhenunterschied zwischen Hacker und Sieb. So wird das erzeugte Hackgut durch die an der Hackscheibe angebrachten Lüfterflügel ohne zusätzliches Gebläse bis auf die Abwurfhöhe des Schwingsiebs von 12 m gefördert. Der Scheibenhacker ermöglicht eine höhere Betriebssicherheit. Die Anlagentechnik entspricht den aktuellen Sicherheitsvorgaben. „Zusätzlich erreicht der Kunde mit der Anlage eine bessere Energieeffizienz beziehungsweise Energieeinsparungen durch die Verwendung von Frequenzumrichtern für die Hauptantriebe“, führt Dillbahner aus. Zudem sorgt die verfeinerte Schneidengeometrie für weitere Energieeinsparungen.
Detaillierte Planung erforderlich
Da die vorhandene Hackerlinie an ihrem Standort auch später nutzbar bleiben sollte, war bei dem Projekt eine gute Vorplanung erforderlich. „Sowohl die Siebanlage als auch die Nachzerkleinerung wurden aufgrund der baulichen Gegebenheiten in 8 m Höhe auf dem Hackschnitzelbunker aus Beton montiert. Darum musste Beachtung auf die statischen und dynamischen Belastungen gelegt werden. In Zusammenarbeit mit Kunde und Statiker wurden diese Anforderungen zur Zufriedenheit aller gelöst“, bekräftigt der Projektleiter.
Bruks bietet die Scheibenhacker in verschiedenen Größen und Leistungsklassen für Hart- und Weichholz an. Die Scheibenhacker besitzen die Möglichkeit, dass man die Hacklänge ohne aufwendige Umbaumaßnahmen in gewissen Größenbereichen auf die Markterfordernisse einstellen kann. „Damit kann das Sägewerk Steinbourg flexibel auf die Anforderungen eingehen und es ermöglicht dem Unternehmen, einen breiteren Abnehmerkreis aufzubauen“, verdeutlicht Benner. Die Inbetriebnahme erfolgte direkt im Anschluss an die Montage durch das Montagepersonal von Bruks Klöckner. Aufgrund der hervorragenden Fachkenntnisse des Betreiberpersonals konnte diese sehr unproblematisch und in guter Kooperation über die Bühne gehen.
Positives Kundenfeedback
„Für unsere Hackschnitzelproduktion benötigen wir eine konstant hohe Qualität, die nur mit einer Maschine wie der von Bruks Klöckner erreicht werden kann. Nach mehr als zehn Jahren Zusammenarbeit sehen wir Bruks als europäische Referenz für solche Technologien. Besonders überzeugt hat uns die Fähigkeit der Maschine, auch mit anspruchsvollen Materialien, wie trockener oder frischer Buche in unterschiedlichen Größen, problemlos umzugehen“, sagt Francois Schnepf, Geschäftsführer des Sägewerks Steinbourg.
Auch die Zusammenarbeit während der Planung, Installation und Inbetriebnahme beschreibt Schnepf als äußerst positiv: „Die Kommunikation mit Bruks war vom ersten Tag an hervorragend. Trotz einiger Anpassungen und struktureller Herausforderungen hat sich das Team immer flexibel gezeigt und alle Änderungen schnell und zuverlässig umgesetzt. Die Arbeiten wurden pünktlich und reibungslos abgeschlossen, was für uns ein entscheidender Faktor war. Mit der neuen Bruks-Linie wurden die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen.“