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In den vergangenen Jahren installierte Ledinek zahlreiche BSP-Komplettlinien – die größte arbeitet für Mayr-Melnhof Holz in Leoben © Ledinek

Ledinek

Weltweit gefragter Anlagenbauer

Ein Artikel von Günther Jauk | 02.01.2025 - 15:42

In wirtschaftlich guten Zeiten, wenn jeder möglichst bald möglichst große Investitionsprojekte umsetzen möchte, stehen für den Maschinenlieferanten Schlagkraft und Lieferzeit ganz oben auf der Prioritätenliste. Ist die Konjunktur indes in einer schwächeren Phase, lohnt es sich, wenn man sich bereits in guten Zeiten breit aufgestellt hat und auch für herausfordernde Detailfragen die richtigen Antworten bietet. Können die Aufträge zudem auch noch weltweit generiert werden, steht man auch in herausfordernden Zeiten auf wirtschaftlich soliden Beinen. Genau diesen Weg ist Ledinek in den vergangenen Jahren gegangen, wobei die Leimholzspezialisten insbesondere die globale Brettsperrholz-Landschaft aktiv mitgestalteten. Mit 29 realisierten Brettsperrholz-Pressen – wobei viele davon in Komplettanlagen (von der Rohlamellenaufgabe bis zur fertigen Platte) geliefert wurden – wird heute ein beträchtlicher Teil des weltweit hergestellten BSP auf Anlagen von Ledinek produziert. Mit jeder in Betrieb genommen Linie wuchs auch der Wissensschatz der Anlagenbauer, den man wiederum in die darauffolgenden Projekte einfließen ließ. So entstanden immer bessere Gesamtkonzepte mit stetig weiter optimierten Einzelmaschinen.

Wie kaum ein zweites Unternehmen bietet Ledinek seinen Kunden komplette Leimholzlinien mit allen Einzelmaschinen aus eigener Produktion. „Somit haben wir den gesamten Prozess im Griff und der Kunde nur einen Ansprechpartner und kaum noch Schnittstellen“, betont Vertriebsleiter Robert Mlinaric. Neben Keilzinkenanlagen, Hobelanlagen, Sägen, Legestationen und Pressen liefert das Unternehmen auch die gesamte Mechanisierung und das übergeordnete Leitrechensystem.

Wachstumsmarkt Nordamerika

Ebenso breit wie in der Technik ist Ledinek auch im Vertrieb aufgestellt. Neben dem Kernmarkt Mitteleuropa, der in den vergangenen Jahren das größte BSP-Wachstum verzeichnete, realisierten die Anlagenbauer auch Projekte im restlichen Europa (von Portugal bis ins Baltikum), in Asien, Nord- und Mittelamerika sowie Australien. Und auch für die bevorstehenden Jahre blickt das Vertriebsteam positiv in die Zukunft. „Unsere Produktion ist bis Ende 2025 ausgelastet und es wird weiterhin viel angefragt, wenngleich einige der Kunden mit der finalen Entscheidung derzeit etwas zögerlich sind“, fasst Mlinaric die Situation zusammen. Großes Potenzial ortet Mlinaric für die bevorstehenden beiden Jahre insbesondere in Nordamerika: „Kanada und die USA sind für unsere UL-zertifizierten Anlagen Wachstumsmärkte, wobei es hier in erster Linie um große BSH- und kombinierte Leimholzlinien geht.“

Ausbeute im Fokus

Bernhard Fandl, der bei Ledinek die Märkte Österreich, Südtirol und Bayern betreut, sieht einen Trend hin von den großen Turnkeyprojekten zu Ersatzinvestitionen und Optimierungen. „Dabei geht es aber nicht nur um die Verbesserung oder den Tausch von Einzelmaschinen, sondern oft auch um ganze Anlagenteile. Insbesondere beim Rohmaterialhandling, bei der Sortierung und der Keilzinkung wollen viele wieder auf den neuesten Stand der Technik kommen“, berichtet Fandl und spricht damit einen Trend an, den auch sein neuer Kollege Michael Puppe bestätigt.

Puppe, der seit wenigen Monaten gemeinsam mit Ingo Möck Ledinek-Kunden in Deutschland, Schweiz, Frankreich und Benelux betreut, sieht in der optimalen Ressourcenausnutzung einen künftig entscheidenden Faktor: „Da die Rohware ein immer knapperes Gut wird, spielen Ausbeuteoptimierung, wie zum Beispiel eine optimale Hobelung oder möglichst kurze Eingangslängen an der Zinkung sowie die Möglichkeit, schlechtere Qualitäten hochwertig zu verarbeiten, immer wichtigere Rollen.“ Ansonsten ortet Puppe bei seinen Kunden eine verhalten optimistische Stimmung, die sich in zahlreichen Anfragen und Planungen, aber auch in einzelnen bereits fixen Projekten widerspiegelt: „Es werden ein paar kleinere Hobellinien kommen, aber auch weitere BSP- und BSH-Linien sind in Mitteleuropa noch geplant.“

Ebenfalls neu im Ledinek-Team ist Markus Weiss-Moser, der seit November als Geschäftsführer den Verkauf der österreichischen Ledinek-Tochter verantwortet. Neben den bereits oben genannten Punkten sieht Weiss-Moser insbesondere die Weiterentwicklung der Software und Automatisierung als große Zukunftsthemen: „Wir haben nicht nur die passenden Maschinen für eine optimale Rohstoffausbeute, sondern mit dem X-Lam Manager auch eine maßgeschneiderte, hausinterne Softwarelösung, die sich einige Kunden jetzt über bestehende Anlagen legen und so die Prozesse optimieren.“

Weltweite Projekte

Weitere wichtige Märkte sind für Ledinek Osteuropa und insbesondere das Baltikum mit bereits zahlreichen installierten Linien und Einzelmaschinen. „Noch in diesem Jahr startet im Baltikum eine Hobellinie von uns und Ende 2025 werden wir eine weitere in Betrieb nehmen. Darüber hinaus erneuern wir in dieser Region eine besehende BSP-Linie und installieren zudem eine zweite“, informiert Tone Roskar, der für Ledinek neben dem Baltikum auch Südostasien und Afrika betreut. In Südostasien ortet Roskar reges Interesse an einfacheren, flexiblen BSP-Lösungen für kleine Betriebe, wie etwa jene für Holzbau Driendl in Bayern, der unlängst eine Linie mit einer mechanischen XE Press in Betrieb nahm. In Afrika sieht Roskar insbesondere in Südafrika, Kenia, Uganda und Tansania großes Potenzial.

Auf der iberischen Halbinsel sowie in Südamerika ist Ambroz Ahec für Ledinek unterwegs. Er berichtet von einer regen Nachfrage in Spanien, wo Ledinek 2025 eine kombinierte BSH-BSP-Linie installieren wird und zudem auch noch weitere Projekte in Planung sind. In Portugal lieferte Ledinek 2022 eine schlüsselfertige Anlage zu Arolla – es war das erste BSP-Werk des Landes. Im südamerikanischen Uruguay realisierte Ledinek eine kombinierte BSH-BSP-Linie, die wiederum das Leimholz für das höchste Holzhochhaus des Kontinents lieferte. Zudem berichtet Ahec von vielversprechenden Projekten in Chile, Brasilien und Argentinien.

„Somit sind wir für die kommenden Jahre geografisch ebenso gut aufgestellt wie technisch, was uns auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten auf soliden Beinen stehen lässt. Wir freuen uns auf die Umsetzung der geplanten Projekte, bei denen sich Ledinek-Kunden auch künftig auf unsere Expertise und unseren unermüdlichen Einsatz verlassen können“, gibt Mlinaric abschließend einen Ausblick in die Zukunft.