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Holzbau Meissnitzer

Zwei Sorten BSP aus einem Haus

Ein Artikel von Ulrike Knaus | 28.10.2019 - 11:09

Bei Meissnitzer ist man für einen Holzbaubetrieb mit 65 Mitarbeitern, der mit einem Sägewerk und einer Blockbandsäge begonnen hat, einen ungewöhnlichen, aber innovativen Weg gegangen. Als 2009 die MHM-Fertigungslinie und das Portalbearbeitungszentrum von Hundegger in Betrieb gingen, fehlte der Absatz.
Die Zimmereibetriebe in der Umgebung konnten mit dem neuen Produkt MHM noch nicht viel anfangen. Aus der Not heraus gründete Meissnitzer daraufhin seinen eigenen Holzbaubetrieb. Damit konnte er seine Anlagen auslasten und das Produkt bekannt machen.

Vom Sägewerk zum Holzbauträger

Josef Meissnitzer, Geschäftsführer Holz Meissnitzer, dachte aber weiter und erkannte, dass in der Gegend kaum leistbarer ökologischer mehrgeschossiger Wohnbau in Holzbauweise für Käufer zur Verfügung standen. Er gründete mit zwei Gesellschaftern und seiner Schwester, Christine Meissnitzer die Salzburger Immobilien Gesellschaft (SIGES). Hierbei spielt in allen Projekten die Meissnitzer Massiv-Holz-Mauer die konstruktive Hauptrolle.
Der gezielte Einsatz des Baustoffs Holz macht SIGES am Immobilienmarkt einzigartig. Bis heute wurden rund 90 Wohneinheiten errichtet, für 2020/21 sind weitere 140 in Planung.
Um das Rohprodukt für die Massiv-Holzhäuser zu gewährleisten, wurde die Produktion in Niedernsill erweitert und optimiert. Im hauseigenen Sägewerk werden pro Jahr 15.000 bis 20.000 fm eingeschnitten. Mit der Anbindung der Mebor HTZ 1300, einer Nachschnitttrennbandsäge von Mebor, an die bestehende Primultini-Blockbandsäge wurde die Leistung der Säge deutlich verbessert.
Das Schnittholz wird in drei Trockenkammern von Mühlböck und einem Eurovac-
Vakuumtrockner für die Weiterverarbeitung vorbereitet. Eine neue Keilzinkenanlage von Howial ist für Anfang 2020 bestellt.
Bei allen Erweiterungs- und Entwicklungsaktivitäten wird bei Holz Meissnitzer immer auf bestmögliche Ausnutzung der bestehenden Produktionsflächen geachtet. So hatte Alfons Ganzer, ein findiger langjähriger Mitarbeiter und Betriebsleiter, die Idee eines Hochregallagers für Brettware in Paketform, das mittels eines Tablet bedient wird. „Durch solche innovativen Ideen kann der wertvolle Platz perfekt ausgenutzt werden“, so Meissnitzer.

MHM und BSP übereinander

Aufgrund des Platzmangels wurde die neue Woodtec von Fankhauser für die BSP-Plattenherstellung in zweiter Etage über der vorhandenen PBA von Hundegger errichtet. Somit werden im Erdgeschoss die MHM- und im ersten Geschoss die neuen verklebten BSP-Elemente gefertigt. Meissnitzer vertreibt sein neues BSP unter der Produktbezeichnung M-BSP.
Derzeit wird die Vakuumpresse noch händisch mit der Brettware versorgt, bis 2020 soll eine Förderanlage gebaut werden. Die Presse bringt homogenen Druck an jedem Punkt der Platte auf – bei gleichzeitig energiearmer Produktion. Verklebt wird mit PUR von Henkel.
Bei Meissnitzer ist man von dem Mehrwert, den die Woodtec für das Unternehmen bringt, überzeugt. Das Ziel ist es, pro Jahr 3000 bis 4000 m3 BSP und ebenso viel MHM zu produzieren. MHM wird in der Dimension 3 mal 6 m und nur auftragsbezogen und das neue BSP in der Dimension 4,2 mal 15,6 m produziert. 60 % werden für den Eigengebrauch hergestellt und die übrigen 40 % sollen in den Verkauf an Zimmereien der Umgebung gehen. Meissnitzer möchte die nahe liegenden Zimmereibetriebe mit dem vergrößerten Produktportfolios noch besser als Partner unterstützen.