hsbcad

Die richtige Lösung für die Planung mit Brettsperrholz

Ein Artikel von Martina Nöstler | 13.07.2021 - 07:44

Der Softwarehersteller hsbcad aus Kaufbeuren/DE hat sich in den vergangenen Jahren zum Vorreiter bei Lösungen für den Holzbau, speziell in der Brettsperrholz-Branche, entwickelt. Viele namhafte Produzenten und Planer setzen auf die 3D-CAD/CAM-Software von hsbcad. Die Allgäuer ruhen sich aber auf ihren Lorbeeren nicht aus, sondern entwickeln die Software in Zusammenarbeit mit den Kunden beständig weiter. 

Unter hsbdesign vereint hsbcad die 3D-CAD/CAM-Software für den Holzbau und die Fertighausindustrie für AutoCAD Architecture und Autodesk Revit. Nach Revit-basierten Holzbaulösungen verzeichnete hsbcad eine stetig wachsende Nachfrage, sodass man vor wenigen Jahren mit der Entwicklung einer Holzbaulösung auch für diese Plattform begonnen hat. Sowohl auf AutoCAD Architecture als auch auf Autodesk Revit will hsbcad gleichermaßen beständig weiterentwickeln. Zudem bietet das Softwareunternehmen ebenso Lösungen für die digitale Produktionssteuerung (hsbmake) sowie eine cloudbasierte Applikation zum Teilen von Projektinformationen (hsbshare). Gottfried Jäger, Geschäftsführer von hsbcad, betont: „In unserer Software sind sehr viele Funktionen standardmäßig enthalten.“ Beispielhaft nennt er hier den SAT- sowie den IFC-Import/-Export (via AutoCAD Architecture), das Rechtecknesting oder den hsbPainter – Details hierzu später.

Ob Studentenwohnheim in Melbourne …

Einer der vielen Anwender, der auf die Lösung von hsbcad setzt, ist der italienische Brettsperrholz-Hersteller Xlam Dolomiti, Castelnuovo. „Wir verwenden die Software von hsbcad seit der Unternehmensgründung 2012“, erläutert Xlam Dolomiti-Geschäftsführer und Präsident Albino Angeli und führt weiter aus: „Die wesentlichen Vorteile sind, dass es sich um eine AutoCAD-basierte Lösung handelt und es möglich ist, mit allen etablierten Softwareprogrammen, wie Revit, zu kommunizieren. Für alle neuen Techniker, die bei uns zu arbeiten beginnen, ist die einfache Einarbeitung in hsbcad ein großer Pluspunkt“, sagt Angeli.

Ein aktuelles Projekt, bei dem Xlam Dolomiti das BSP produzierte und lieferte, war der Neubau des Studentenwohnheims der La Trobe University im australischen Melbourne. In zwei Gebäuden mit bogenförmigen Grundrissen bieten 624 Betten in Einzel-, Vier-, Fünf- und Sechsbettwohnungen sowie Gemeinschaftsräumen den Studentinnen und Studenten ausreichend Platz. Die Bauarbeiten starteten 2019, im vergangenen Jahr wurde das Projekt fertiggestellt. Xlam Dolomiti lieferte für das neue Studentenwohnheim 34.000 m2 Brettsperrholz sowie 200 m3 Brettschichtholz. Bei der Produktionsplanung der neuen Gebäude kam seitens Xlam Dolomiti hsbcad zum Einsatz. Der italienische Brettsperrholz-Spezialist nutzt die Software von hsbcad für das Erstellen des digitalen 3D-Modells sowie die Erzeugung sämtlicher Produktionsdaten.

… oder Kindergarten in Deutschland

Ein weiterer Kunde, der seit Langem auf das Können von hsbcad setzt, ist das Planungsbüro ZMP aus dem österreichischen Raaba-Grambach. Das Unternehmen arbeitet im Bereich von Brettsperrholz ausschließlich mit den Elementen von Stora Enso beziehungsweise führt deren Werksplanung durch. „Stora Enso arbeitet ebenfalls mit der Software von hsbcad – das war einer der Gründe, warum auch wir auf dieses Programm setzen“, erklärt Stefan Ortner, Leiter Technik bei ZMP. Eines der jüngsten Projekte, das bei ZMP unlängst abgewickelt wurde, ist der Kindergarten Otterberg. Dieses Projekt entstand komplett in Holz: Rund 2820 m2 beziehungsweise 355 m3 Brettsperrholz in Sichtqualität flossen in Wände, Dach und Decken. Die Planung des Kindergartens stammt von einem deutschen Unternehmen, die Ausführung von einem Kärntner Betrieb. Die gesamte 3D-Modellierung und Werksplanung führte ZMP mithilfe von hsbcad durch. Zudem nutzte man die Daten aus hsbcad für die statische Bemessung.

„Eine Besonderheit dieses Gebäudes sind die runden Formen bei den Fenstern und der Dachfläche. Mit der 3D-CAD/CAM-Lösung von hsbcad hat die Berechnung tadellos funktioniert“, informiert Ortner. ZMP stieg unlängst auf die Version 22 um. „Bei dieser hat man wieder einige Funktionen weiter verbessert, wie etwa die Implementierung einiger neuer Verbindungsmittel“, sagt Ortner.

Bauteilverfolgung

Eine langjährige gute Zusammenarbeit pflegt hsbcad auch mit der Hasslacher Gruppe mit Hauptsitz in Sachsenburg. Diese setzt bei der BSP-Planung beziehungsweise der Datenübergabe an die Produktion bereits seit mehreren Jahren auf hsbcad. Seit ein paar Monaten setzt Hasslacher in seine in Stall hergestellten BSP-Elemente RFID-Chips ein. „Die digitalen technischen Voraussetzungen dafür lieferte hsbcad“, sagt Georg Jeitler, zuständig für F&E, Normung, Zertifizierung und Produktentwicklung bei Hasslacher. Die RFID-Chips platziert man noch vor der Flächenbeleimung auf der betreffenden Lage. Damit es bei der CNC-Bearbeitung der fertigen BSP-Elemente zu keinen Kollisionen zwischen Chip und Werkzeug kommt, implementierte hsbcad bei Hasslacher ein Tool, das dies verhindert. „Derzeit verwenden wir den RFID-Chip zur Bauteilverfolgung im Werk“, erläutert Andreas Weichsler, Betriebsleiter am Standort Stall im Mölltal.

Bei Mass Timber Solutions, Bad Kohlgrub/DE, kommt ebenfalls hsbcad zum Einsatz. „Wir arbeiten mit verschiedenen Brettsperrholz-Herstellern zusammen. Mit hsbcad erfolgt der Datentransfer denkbar einfach“, sagt Andreas Wojciak, Geschäftsführer von Mass Timber Solutions. Mit hsbcad lassen sich Öffnungen und Stahlbauteile sehr gut einbinden. Vor allem bei verschiedenen dynamischen Werkzeugen, wie beispielsweise Stoßbrett, Stufenfalz oder Hebemittel, weist die Software eine gute Performance auf. Wojciak verweist auf weitere Vorteile: „Tagesaktuelle Einzelteilzeichnungen lassen sich auf Knopfdruck voll vermaßen, das heißt, bei Änderungen im 3D-Modell lassen sich die Pläne vollautomatisch aktualisieren.“ Des Weiteren gibt es bei hsbcad eine optimale Schnittstelle für IFC- und SAT-Dateien. Der hsbshare Web-Viewer bietet eine einfache Kommunikation mit den Kunden. „Der Support von hsbcad bei etwaigen Fragen oder Problemen funktioniert einfach und rasch“, meint Wojciak.

Neue Werke am Start

In den Startlöchern steht derzeit das neue Brettsperrholz-Werk von HBS Berga, einem Unternehmen der ante-Gruppe. ante-holz betreibt bereits seit zwei Jahren eine BSP-Produktion in Bromskirchen-Somplar/DE. Bereits dort kommt – ebenso wie am neuen Standort – hsbcad zum Einsatz. „Wir setzten auf hsbcad, weil diese Software beziehungsweise das Unternehmen der Marktführer bei BSP ist. Zudem bringt das Programm große Vorteile am Markt und bei der Maschinenansteuerung“, erklärt HBS Berga-Vertriebsleiter Richard Steindl. „Viele große Holzbaubetriebe arbeiten ebenfalls mit hsbcad. Das vereinfacht die Kommunikation.“

Im April 2022 startet die neue BSP-Produktion von Holzwerk van Roje. Damit hat hsbcad einen weiteren neuen Kunden gewonnen. „Letztlich haben wir uns für hsbcad entschieden, weil deren BSP-Lösung speziell für Brettsperrholz-Planung und -Produktion optimiert ist. Außerdem hat man mehr Möglichkeiten bei der Produktionsvorbereitung aus dem CAD-System. Die Beratung und der Umgang mit uns als Kunden haben uns ebenfalls überzeugt, weshalb wir auch in Zukunft von einem entsprechend guten Service ausgehen“, berichtet van Roje-Geschäftsführer Gerhard Hauschulte.

Laufende Entwicklung

Trotz der zahlreichen Referenzen und der vielen praktikablen Tools ruhen sich die Entwickler von hsbcad nicht aus. Zu einer der jüngsten Entwicklungen zählt etwa der hsbPainter. Dieser macht Objekte mit bestimmten Eigenschaften mit wenigen Klicks sichtbar. „Man kann beispielsweise alle Platten mit Sichtoberflächen farblich hervorheben, was vor allem bei größeren Projekten eine deutliche Vereinfachung bringt“, erläutert der hsbcad-Geschäftsführer. Der hsbValidationmanager schlägt in dieselbe Kerbe. Zudem gibt es etwa eine Verladeplanung in hsbshare sowie eine Weiterentwicklung bei der Konvertierung von Solids in BSP-Platten. Des Weiteren hat hsbcad die Werkzeuge Freier Text, Ausfräsung, Tasche, Transportverstärkung für Öffnungen und Montagereihenfolge weiter verbessert. Eine Neuheit, die alle, welche auf einen effizienten Datenaustausch angewiesen sind, freuen dürfte, stellt die Berücksichtigung des Faserrichtungspfeils in IFC dar. Die Nesting-Applikation ermöglicht nun die Verarbeitung von mehreren Projekten innerhalb eines Optimierungslaufes mit Berücksichtigung der entsprechenden Produktionsreihenfolge.

„Wir versuchen laufend, unsere Programme im Sinne der Benutzerfreundlichkeit und Effizienz weiterzuentwickeln, um unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen“, meint Jäger abschließend.

Weiterentwicklung der Softwarelösung für Brettsperrholz

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hsbcad ist seit 2019 Partner des europaweiten Projekts Build-in-Wood – im Rahmen des Projektes treibt hsbcad diese Entwicklung auf Basis von Autodesk Revit jetzt weiter voran © hsbcad

Seit Herbst 2019 ist hsbcad einer von 21 Partnern des europaweiten Projektes „Build-in-Wood“. Dabei handelt es sich um ein Projekt, dessen Ziel es ist, standardisierte Lösungen für den mehrgeschossigen Holzbau zu schaffen und somit klimafreundliches Bauen zu forcieren. „Build-in-Wood“ wird vom EU-Programm für Forschung und Innovation, Horizon 2020, mit 8,6 Mio. € gefördert und läuft seit September 2019 bis August 2023.

„Brettsperrholz spielt bei Build-in-Wood eine zentrale Rolle. Dies war und ist – auch aufgrund unserer Marktposition – ein wichtiges Kriterium für unsere Teilnahme am Projekt“, erklärt Gottfried Jäger. Bei Build-in-Wood geht es auch um andere Holzbauweisen, wie den Holzrahmenbau – daraus ergibt sich eine gesonderte Anforderung an die Weiterentwicklung der hsbcad-Fertighauslösung für Autodesk Revit. „Bereits seit mehreren Jahren entwickeln wir auch Lösungen für Autodesk Revit, ohne dabei aber AutoCAD Architecture als Basis zu vernachlässigen“, betont Jäger.

Ein Schwerpunkt des Projektes konzentriert sich auf den durchgängigen Datenfluss vom Architekturmodell bis zur Maschine – ein Thema, in dem hsbcad, aufbauend auf AutoCAD Architecture, bereits seit Längerem eine führende Lösung anbietet. „Im Rahmen des Projektes treiben wir unsere Entwicklung auf Basis von Autodesk Revit jetzt weiter voran“, informiert Jäger. Ein Ansatz im Rahmen des Projektes ist es, auf der Basis der sogenannten Build-in-Wood-BIM-Datenbank Materialien durch den gesamten Prozess hindurch zu verwalten und am Ende etwa ein digitales 3D-Modell im Hinblick auf die CO2-Bilanz auszuwerten.